Madonnenkinder von M. Kibler

Inhaltsangabe: Madonnenkinder von Michael Kibler

Im ersten Krimi um Margot Hesgart und Steffen Horndeich Madonnenkinder von Michael Kibler geht es um ein Madonnentreffen und eine Leiche im Herrngarten. Margot begleitet ihren Vater auf die Eröffnung des alljährlichen Heinerfests. Das Heinerfest ist das Stadtfest von Darmstadt und wird jeden Sommer gefeiert. Nachts wird dort ein Mann erstochen und erschlagen mit einer Bierflasche aufgefunden. Margot erkennt den Mann: Es ist Ernst Dengler, mit dem Margots Vater Sebastian Rossberg gut befreundet war. Bald stellt sich heraus, dass Ernst immer wieder Affären hatte, dass er patriarchalisch war und dass er seinen nichtsnutzigen Bruder immer wieder unterstützt hat. Max Dengler gerät deshalb schnell in den engeren Kreis der Verdächtigen, denn er verstand sich nie gut mit seinem Bruder, stritt nur wenige Stunden bevor er ermordet wurde noch heftig mit ihm und erbt eine beachtliche Summe von ihm. Aber auch seine Frau hat, aufgrund der Affären, durchaus einen Grund ihn zu töten, genau wie der Neffe des Opfers, der von seinem Onkel ebenfalls erbt. Doch dann wird Max Dengler tot in seiner Wohnung aufgefunden und nun scheint dessen Sohn zu den Verdächtigen zu gehören, weil er immer nur das zugibt, was ihm die Polizisten gerade beweisen können. Als dann auch noch seine Frau mit blutiger Kleidung auftaucht, scheint ziemlich klar, dass Max seinen Bruder Ernst ermordet hat und dann seinerseits von seinem eigenen Sohn umgebracht wurde. Doch Margot glaubt nicht so recht daran und dann ist da auch noch der vierte Freund, der damals mit in Davos war: Richard Gerber. Dieser wurde vor etwa 30 Jahren in Berlin ermordet, was eigentlich kein Zufall gewesen sein kann. Aber wer hätte Grund erst Richard zu ermorden und 30 Jahre später Max und Ernst, denn abgesehen von den drei Mordopfern war Sebastian Rossberg mit ihnen befreundet und natürlich kann sich Margot der Angst nicht entziehen, dass ihr Vater nun der nächste sein könnte oder vielleicht sogar selbst der Täter ist, denn auch er erbt von Ernst Dengler. Immer wieder hat Margot den Verdacht, dass damals in Davos etwas geschehen sein muss, weshalb nun diese drei Männer tot sind, aber man möchte nicht mit ihr reden. Allen voran ist es ihr Vater, der ihr verschweigt, was er damals getan hat. Natürlich lernt man in diesem Krimi auch Rainer, Margots Exfreund, und Ben, ihr Sohn, eine tragende Rolle, denn die Konflikte zwischen Rainer und Margot fangen an sich abzuzeichnen. Immer war einer von ihnen verheiratet, weshalb sie nur eine Affäre haben konnten, aber niemals die Möglichkeit hatten richtig zusammen zu sein. Und auch der Konflikt zwischen Ben und Margot ist schon im Hintergrund vorhanden, denn Margot findet es überhaupt nicht gut, als ihr Sohn ihr wie aus heiterem Himmel eröffnet, dass er sein BWL-Studium geschmissen hat, schon vor Monaten und es ihr bisher verschwiegen hat und auch vermeidet ihr zu erzählen, dass er eigentlich lieber etwas mit Kunst machen würde. Am Ende klären sich diese Konflikte zwar, zumindest vorläufig, aber natürlich muss immer noch ein Mörder gefunden werden. Margot begleitet ihren Vater auf das so genannte Madonnentreffen, das während des Heinerfestes stattfinden soll. Die Kinder, die damals, nach dem Krieg, in Davos waren um sich dort von den Strapazen des Krieges zu erholen, konnten dort sein, weil man Basel ein Bild von Holbein dem Jüngeren geliehen hatte: Die Madonna. Auf dem Treffen der Kinder, die dort damals in den verschiedenen Jahrgängen Erholung finden durften, erfährt Margot, dass bei einem Jahrgang ein junges Mädchen starb, das eigentlich schon zu alt ist für das Treffen: Marie Steeb wird eines morgens tot aus dem angrenzenden See gezogen und ihr Vater ist in ihren Tod verwickelt. Nun offenbart sich auch die Verbindung zwischen den Männern und Margot findet schnell einen Hauptverdächtigen, der bereits mit ihrem Vater unterwegs ist um seinen grauenvollen Plan endlich zu vollenden.

Madonnenkinder von M. Kibler

Rezension: Madonnenkinder von Michael Kibler

Da dieser Krimi das Erstlingswerk des Autors ist, versuche ich nicht ganz so hart mit ihm ins Gericht zu gehen und dafür gibt es auch gar keinen Grund.

Natürlich gibt es hier und da ein paar kleine Ecken wie beispielsweise, dass der Mitarbeiter von Max Dengler erst Schäfer und im Folgenden nur Schneider heißt. Er ist natürlich nur ein Nebencharakter und es fällt kaum auf, aber mir ist es eben dennoch aufgefallen und deshalb möchte ich es erwähnen, zumindest war es bei meiner Ausgabe so. Auch finden sich einige Rechtschreib- und Grammatikfehler, über die ich jetzt gar nicht mehr sagen will, außer, dass man hin und wieder über sie stolpert und so aus dem Takt kommt.

Ich finde es sind ziemlich viele Zufälle, dass ausgerechnet Margot Hesgart, deren Vater damals nicht nur mit in Davos war, sondern der auch direkt mit dem Zwischenfall der seine Freunde das Leben kostet, sodass natürlich auch Margot die Mordopfer, oder zumindest eines der Mordopfer als Freund ihres Vaters identifizieren kann. Für mich wirkt das wie ein unglaublich großer Zufall. Wenn man spätere Band bereits kennt, deuten sich hier schon relativ offensichtlich die ersten Konflikte voraus: Dass Ben und seine Mutter sich schon jetzt nicht besonders einige über seine Zukunft sind, man lernt Ines, Bens spätere Freundin, jetzt kennen (wenn auch nur ganz kurz am Ende des Krimis) und man lernt Rainer, Margots zukünftigen Mann, kennen. Und natürlich lernen wir auch Sebastian Rossberg und seine Liebe zu seinem beinahe-Schwiegersohn Rainer kennen. Man merkt also, dass man über Margot und ihre Familie und leider auch über ihre familiären Probleme einiges erfährt und sie damit im Prinzip die Hauptfigur dieses Krimis ist und damit auch zur Hauptfigur der Reihe avanciert. Horndeich spielt währenddessen keine so große Rolle und schon hier frage ich mich, warum sie niemals mit ihm über ihre privaten Probleme spricht. Wenn sie nicht immer versuchen würde alles mit sich selbst auszumachen, dann würden ihre Probleme sie vermutlich nicht so dolle belasten, aber okay. Das ist ein Thema, das sich auch durch die anderen Krimis zieht. Schade fand ich es aber dennoch, dass man nichts oder zumindest nur sehr wenig über Horndeich erfährt. Ich hätte mir gewünscht, dass man ihn auch noch ein bisschen mehr beleuchtet: aber vielleicht kommt das ja im zweiten Teil?

Natürlich besteht der besondere Reiz für mich auch darin, dass ich mich in Darmstadt ein bisschen auskenne und somit mir teilweise die Straßennamen etwas sagen und man dann auch die Sehenswürdigkeiten und auch das Heinerfest kennt. Dennoch war es mir ein kleines bisschen zu straßennamenlastig, denn für mich ist weniger wichtig in welcher Straße das ist, denn oftmals sagen mir diese ohnehin nichts, sondern eher, dass ich ungefähr sagen kann, dass ich weiß, in welcher Ecke wir uns gerade in Darmstadt bewegen. Aber das ist sicherlich absolut subjektiv und von daher verstehe ich, dass er auch aus praktischen Gründen immer wieder Straßennamen zur Beschreibung verwendet.

Alles in allem hat mir der erste Band der Hesgart-Horndeich-Reihe Kiblers Madonnenkinder wirklich gut gefallen und ich freue mich schon auf die weiteren Bände, die ich bisher noch nicht gelesen habe und kann deshalb auch nur eine Kauf- bzw. Leseempfehlung aussprechen.