Der Steppenwolf von H. Hesse

Inhaltsangabe: Der Steppenwolf von Hermann Hesse

In dem Roman der Steppenwolf von Hermann Hesse geht es um den Steppenwolf Harry Haller, welcher sich in ein Haus einmietet, dort für einige Monate wohnen bleibt und dann verschwindet. Als er verschwindet, hinterlässt er ein Manuskript an den Neffen seiner Vermieterin, welcher Harry am Anfang nicht leiden konnte. Harry ist ein seltsamer Kerl, der zerrissen ist zwischen seinen Trieben und seiner Nüchternheit. Er sammelt alle möglichen Bücher aus Bibliotheken zusammen und liest diese, außerdem hat er jede Menge Alkohol in seinem Zimmer, er raucht und hat einen Aschenbecher in seinem Chaos stehen. Er schafft es nicht, eine menschliche Beziehung längere Zeit zu führen und mag dennoch das bürgerliche Haus, in dem er zur Miete wohnt. Harrys Geschichte beginnt einige Zeit bevor er in die Stadt, in dieses Haus kam. Er lernte vor einiger Zeit eine Frau namens Hermine kenne, die ihn an seinen Jugendfreund Hermann erinnert kennen. Diese Frau arbeitet als Prostituierte, versteht ihn aber. Im Gegensatz zu anderen Menschen, die ihn für seltsam halten, versteht sie seine Zerrissenheit und sie merkt schnell, dass sie sich von gegenseitigem Nutzen sein können, denn sie suchen nach mehr, auch wenn ihnen nicht klar ist nach was. Sie unterrichtet ihn im Tanzen, was ihm am Anfang gar nicht zusagt, später gefällt es ihm aber immer besser. Hermine macht Harry mit Maria bekannt, welche sie das erste Mal in einem Tanzklub treffen. Dort tanzt er mit Maria, welche ebenfalls als Prostituierte arbeitet, sehr schön ist, aber einen ihrer anderen Liebhaber liebt. Sie will kein Geld von Harry nehmen, nimmt aber gerne Geschenke an. Harry, Maria und Pablo verbringen Zeit miteinander, letzterer gibt ihnen sogar Drogen, was ihr Bewusstsein erweitert. Auf einem Ball kommen Hermine und Harry erneut zusammen, denn nachdem er sich von der schönen Maria losgesagt hat, kommen Hermine und Harry wieder zusammen. Dort nehmen sie zusammen an einem Theaterstück teil, für das sie von Pablo unter Drogen gesetzt worden waren. Harry nimmt an einem Kampf zwischen Menschen und Maschinen teil, und tötet viele Menschen, außerdem macht er eine Reise in die Vergangenheit, wo er alle Frauen, die er jemals geliebt hat, noch einmal trifft. Am Ende sieht er wie Hermine und Pablo miteinander das Liebesspiel genossen hatten, woraufhin Harry seine Freundin tötet, wobei ihm nicht klar ist, warum er sie genau ermordet hat, ob es daran lag, dass sie von ihm wollte, dass er sie tötet, oder ob es daran lag, dass er sie töten wollte. Am Ende muss er mit ihrem Tod leben und muss sich überlegen, was für ihn wichtig ist im Leben, welche Dinge eine Rolle spielen und was für ihn nicht so wichtig ist.

Der Steppenwolf von H. Hesse

Rezension: Der Steppenwolf von Hermann Hesse

Die Inhaltsangabe zum Roman Der Steppenwolf von Hermann Hesse findet ihr oben.

Ich musste ganz ehrlich sagen, dass ich eine Zeit brauchte bis ich mich in den Roman hineingelesen hatte, da es erst einmal mit einem Vorwort des Herausgebers anfängt. Dieses wird von dem ehemaligen Freund des Steppenwolfes geschrieben. Erst danach beginnt das Manuskript des Harry Haller, der von vergangenen Erlebnissen erzählt. Natürlich sind es zwei Erzählebenen, die man nicht durcheinander bringen darf, außerdem sind es zwei männliche Protagonisten, die jeweils ihre Erlebnisse schildern, sodass man sie ziemlich gut verwechseln kann.

Auch wechselte meine Meinung von Harry mehrfach im Laufe des Romans. Auf der einen Seite kann man den triebgesteuerten Harry verstehen, der Geschlechtsverkehr mit Prostituierten hat, Drogen nimmt, trinkt und raucht und seinen Spaß hat, tanzt und nicht an morgen denkt. Aber auf der anderen Seite war mir auch der denkende, der reflektierende, der unglückliche Harry, der gegen den Krieg ist, dem es egal ist, ob er mit seinen Meinungen Menschen vor den Kopf stößt oder deshalb von der Gesellschaft ausgeschlossen wird, sehr gut gefallen. Harry ist gegen den Krieg, ahnt aber, dass er wiederkommen könnte. Er macht sich darüber Gedanken, was er in seinem Leben will, ist sich nicht gewiss über seine Zukunft, hat sich selbst besser kennengelernt durch Hermine und durch das Nachdenken über seine Vergangenheit. Er ändert seine Meinung darüber, ob er den Krieg mag oder nicht. Außerdem verweist er darauf, dass es sinnvoll ist, sich über die Abhängigkeit von den Maschinen nachzudenken. Allerdings ist der Roman schon etwa 90 Jahre alt, sodass Hermann Hesse anscheinend eine Ahnung hatte, was kommen wird, oder es war damals schon kritisch wie sich die Menschen auf ihre Maschinen verlassen.

Die Gewalt, die sich immer mehr in den Alltag von Harry schleicht, wird wirklich beängstigend. So will Hermine, dass Harry sie am Ende der Bekanntschaft umbringen soll, sie fordert von ihm gehorsam, sodass dieser eigentlich kein eigenständiges Denken mehr braucht und einfach nur folgsam sein muss. Dies führt dazu, dass Harry am Ende Hermine umbringt, welche damit nicht rechnete, denn sie lag gerade nackt in den Armen eines anderen Mannes mit dem sie gerade das Liebesspiel genossen hatten. Harry ist sich danach nicht mehr sicher, ob er sie aus eigenem Antrieb umgebracht hatte, oder ob er es getan hat, um ihren Wunsch zu erfüllen. Dieses Nachdenken darüber, finde ich sehr interessant, wobei ich nicht ganz verstehe, warum für Hermine der Roman tödlich enden musste. Ein Grund könnte sein, dass Hermine versucht Harry charakterlich und kognitiv weiterzubringen, sodass sie nicht überleben darf, da sie sonst eine dauerhafte Rolle in seinem Leben spielen müsste. Vielleicht wurde Hermine auch geopfert, damit Harry endlich glücklich werden kann?

Insgesamt werden viele wichtige Themen und Motive angesprochen in Hermann Hesses Steppenwolf, auch wenn mir einige davon nicht besonders gut gefielen und ich mit ihnen nicht so viel anfangen kann, dennoch würde ich den Steppenwolf weiterempfehlen, so man denn mit einer vulgäreren Alltagssprache rechnet.