Effi Briest von T. Fontane

Inhaltsangabe: Effi Briest von Theodor Fontane

Inhaltsangabe: Effi Briest von Theodor Fontane
In dem Werk „Effi Briest“ von Theodor Fontane geht es um die 17-jährige Effi Briest, die mit ihren Eltern zusammen in Hohen-Cremmen lebt. Sie spielt unbeschwert draußen mit ihren Freundinnen und liebt den Garten ihrer Eltern und vor allem die Schaukel, die in diesem steht. Eines Tages kündigt sich Besuch an. Ein ehemaliger Verehrer ihrer Mutter Luise von Briest kündigt sich an. Geert von Innstetten und Effis Mutter kennen sich aus deren Jugend bzw. jungem Erwachsenenleben, allerdings entschied sich Luise für Herrn von Briest und so machte Geert alleine politische Karriere. Er sieht Effi und scheint sich in sie zu verlieben und bittet die Eltern sich mit ihr verheiraten zu dürfen. Von Innstetten ist schon Mitte 30 als er die beinahe noch Jugendliche heiratet. Effi muss sich schweren Herzens nicht nur von ihrem Umfeld, sondern auch von ihren Eltern und ihren Freundinnen verabschieden, denn sie zieht nach mehrwöchiger Hochzeitsreise mit ihrem Mann nach Kessin. Kessin ist ein kleiner Badeort an der Ostsee, in dem nicht wirklich viel los ist außerhalb der Saison, sodass sie sich langweilt. Sie findet in dem Ort keine wirklich Freunde, einzig Alonzo Gieshübler, ein Apotheker und Freund ihres Mannes, wird ihr ein Freund. Rollo, der Hund von Geert von Innstetten, ist ihr ein treuer Begleiter. Effi lernt wird recht schnell schwanger und ist froh, denn sie hofft, dass ein Kind ihr ein wenig Zerstreuung bringt. Kurz vor der Niederkunft lernt sie Roswitha kennen, die sie sogleich ins Herz schließt und als Kindermädchen einstellt. Annie, ein kleines, süßes Mädchen wir geboren und Effi langweilt sich, trotz des Kindes, in dem Haus, vor dem sie sich außerdem gruselt. In dem Haus soll der Geist eines Chinesen umgehen, zu dem es auch eine Spukgeschichte, die ihr ihr Mann erzählt, gibt.
In den Dünen am Strand und in der Plantage lebt Effi mit Major Crampas, einem Kollegen ihres Mannes, eine kurz Affäre aus. Allerdings ist sie glücklich, dass ihr Mann die Möglichkeit hat, um seine Karriere voran zu treiben, sich nach Berlin versetzen zu lassen. Effi geht nach Berlin um eine Wohnung zu finden und wird dann „krank“ um auf keinen Fall nach Kessin zurückkehren zu müssen. Geert von Innstetten kommt nach und so beginnen die beiden in Berlin einen neuen Abschnitt ihres Lebens. Sieben Jahre sind vergangen als Effi, weil sie nicht schwanger wird, für ein paar Wochen zur Kur fährt. In der Zwischenzeit, in Berlin, stürzt Annie, und weil sie so dolle blutet, soll sie verbunden werden. Die Binde ihrer Mutter ist nicht aufzufinden, sodass Roswitha und Johanna gemeinsam den Nähtisch ihrer Herrin aufbrechen und dabei die Briefe von Crampas an Effi zutage fördern. Als Baron Geert von Innstetten diese Briefe findet, fordert er seinen Rivalen zum Duell, verwundet ihn dabei tödlich und schreibt an seine Schwiegereltern was vorgefallen ist. Er kann nicht mehr mit Effi zusammenleben, trennt sich von ihr ohne sich scheiden zu lassen, auch ihre Eltern wollen nichts mehr von ihr wissen, allerdings unterstützen sie sie finanziell.
Roswitha bleibt ihrer Herrin treu und so wohnen die beiden in einer kleinen Wohnung zusammen in Berlin bis Effi, auch weil sie sich über ihren Mann und ihre Tochter aufregt, schwer krank wird und ihr Arzt ihren Eltern schreibt, dass es besser für die Gesundheit ihrer Tochter wäre, wenn sie sich in Hohen-Cremmen in der Nähe ihrer Eltern ausruhen könnte. Und so telegrafiert ihr Vater ihr nur diese zwei Worte: „Effi komm“. Die junge Frau fährt zu ihren Eltern, inzwischen sind drei Jahre vergangen und sie kuriert sich bei ihren Eltern aus. Immer wieder wird Effi krank, sodass der Arzt oftmals täglich bei ihnen ist. Am Schluss wird sie so schwer krank, dass sie dies nicht überlebt und so stirbt die junge Frau im Alter von etwa 30 Jahren in ihrem Elternhaus. Sie wird dort beerdigt, wo sie früher schon immer so gerne spielte: Im Garten ihrer Eltern. Ihr Rollo, den Geert ihr auf Bitten Roswithas geschickt hat, bleibt ihr treu und liegt oftmals neben ihrem Grabstein.
Effi Briest von T. Fontane

Rezension: Effi Briest von Theodor Fontane

Rezension: Effi Briest von Theodor Fontane 
 
Die Inhaltsangabe zum Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane findet ihr oben.
Ich muss sagen, an diesem Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane hing ich ganz schön lange, was aber nicht direkt an dem Roman, sondern an meiner Zeiteinteilung lag, denn dieser Roman ist, auch wenn manchmal recht langwierig, doch sehr schön geschrieben.
Von Fontane las ich bereits „Irrungen, Wirrungen“ und „Frau Jenny Treibel“, sodass mir einige Motive bekannt vorkamen. Dies ist eines der spannenden Sachen, wenn man mehrere Werke von einem Autor liest. Man erkennt Parallelen und vergleicht Aspekte aus den verschiedenen Werken. Die Themen aus „Effi Briest“ fand ich wirklich interessant. Wir finden eine junge Frau vor, die von ihren Eltern mehr oder weniger in eine lieblose Ehe gedrängt wird und dann dort, wo sie mit ihrem Mann, der mehr auf seine Karriere bedacht ist, als darauf Zeit mit seiner Frau zu verbringen, vereinsamt. Sie wird von den Umständen in eine Affäre getrieben, von der sie später sagt, dass sie den Mann auch nicht liebte. Allerdings bekommt sie Aufmerksamkeit von ihm. Auch scheint Crampas spontaner und lebendiger zu sein, was seinen Reiz für die junge Frau ausmacht. Ihr Mann bemerkt die Affäre erst, auch wenn er zuvor bereits eifersüchtig war, als er die Briefe seiner Frau bzw. die Briefe ihres Liebhabers an seine Frau findet. Er wird von den äußeren Umständen dazu getrieben, die Frau zu verstoßen, die er, wie er behauptet, noch liebt und seinen „Rivalen“, der ja eigentlich kein Rivale mehr ist, zu töten. Und gerade in dieser Konstellation erkennt man, meiner Ansicht nach, unglaublich viel Gesellschaftskritik. Effi fällt von der gehobenen Klasse immer tiefer bis sie schließlich mittellos und arm unten angelangt ist, aber damit noch nicht genug: Sie stirbt. Wenn nur eine Entscheidung anders getroffen worden wäre, wenn nur ein Detail anders gekommen wäre, dann wäre alles anders gekommen oder zumindest hätte alles anders kommen können.
Auch die recht nüchternen Enden, die wir oftmals bei Fontane finden, sind sehr interessant. In den Romanen, die ich normalerweise lese, haben wir durchweg gute Enden und vielleicht sind gerade deshalb Fontanes Romane so reizvoll für mich.
Mir fiel es oftmals schwer mit Effi mit zu fiebern, denn ich kann ihre Entscheidungen, was sicherlich auch daran liegt, dass der Roman 1894/95 geschrieben wurde, nicht nachvollziehen. Sie ergibt sich einfach in die Entscheidung, die ihre Eltern für sie bezüglich ihrer Zukunft und ihrer Ehe treffen und ist ihrem Mann für seine liebevolle, zärtliche Art gegen sie, dankbar, sodass sie ihren Mann, wenn auch nicht liebt, so doch einigermaßen respektiert und ihn sogar mag, wenn sie auch mit seine Art zu leben und seinem Charakter, der alles zu bestimmen scheint und auch ihr Leben bestimmt, nicht wirklich umzugehen weiß und ihn sich vermutlich freiwillig nicht als Gemahl ausgesucht hätte. Auch hier finden wir ein hohes Maß an Gesellschaftskritik.
Alles in allem mag ich Fontane und fand auch diesen Roman „Effi Briest“ von ihm sehr schön. Was ich bemerkenswert im eigentlichen Wortsinne fand, war, dass er manchmal einen längeren Sachverhalt in einem Nebensatz beschreibt und manchmal, gefühlte zehn Seiten Umgebungsbeschreibung liefert, sodass da eine Spannung entsteht, die sich durch den gesamten Roman zieht. Dennoch oder vielleicht auch deswegen ist „Effi Briest“ ein schöner Roman, den man zwar nicht mal eben an ein oder zwei Nachmittagen runterliest, der aber auf jeden Fall zu den schöneren Seiten der Kanonliteratur gehört und deshalb gerne und gut gelesen werden kann und darf.