Nachdenken über Christa T. von C. Wolf

Inhaltsangabe: Nachdenken über Christa T. von Christa Wolf

Der Roman Nachdenken über Christa T. Von Christa Wolf wurde 1968 in der DDR geschrieben und unter Zensur veröffentlicht.

Christa Wolf erzählt in diesem Roman wie eine Erzählerin eine Schulfreundin kennenlernt. Sie alle zusammen glauben und verehren Adolf Hitler. Erst nach dem Krieg müssen sie umlernen und die beiden Frauen verfolgen verschiedene Lebenswege. Beim Studium in Leipzig lernen sie sich wieder neu kennen. Sie studieren Pädagogik und wollen Lehrerinnen werden. Dieser Kernpunkt scheint für Christa T. Sehr wichtig zu sein. Außerdem lernt sie ihren zukünftigen Mann Justus kennen, der ebenfalls studiert, allerdings Tiermedizin. Justus und Christa T. heiraten, kriegen mehrere Kinder und ziehen auf ‘s Land. Dort wollen sie ein Haus bauen. Die Ehe ist glücklich, allerdings betrügt Christa T. Ihren Mann. Dieser schwängert sie noch einmal und schafft es so, seine Frau wieder neu an sich zu binden. Christa stirbt kurz nach der Geburt des letzten Kindes.

Christa T. Ist die Lehrerstochter, mit der sich die Ich-Erzählerin angefreundet hat. Diese Ich-Erzählerin kannte die junge Frau, die viel zu früh sterben musste, schon aus der Kindheit, und sie denkt über sie rückblickend nach dem Tod der Freundin nach und überlegt, was die Menschen wohl über ihre Freundin denken mögen.

Nachdenken über Christa T. von C. Wolf

Rezension: Nachdenken über Christa T. von Christa Wolf

Die Inhaltsangabe zum Roman Nachdenken über Christa T. von Christa Wolf findet ihr oben.

Dieser Roman Nachdenken über Christa T. Von Christa Wolf stellt sozusagen einen Bericht einer Freundin über ihre verstorbene Kindheitsfreundin und Kommilitonin da. Die zwei Frauen kennen sich aus der Schule und gingen zusammen in eine Klasse. Über die Erzählerin erfährt man nicht sonderlich viel, da sie ja nicht über sich selbst, sondern über ihre Freundin berichtet. Gerade das finde ich interessant, da man dies normalerweise nicht vorfindet. Mir fällt auf den ersten Blick kein einziger Roman ein, bei dem ein Ich-Erzähler oder eine Ich-Erzählerin nicht über und von sich selbst erzählt.

Interessant finde ich die Zufälle, dass beide Frauen Christa heißen, so behauptet Christa Wolf, dass sie über eine ehemalige Freundin und nicht über sich selbst schreibt, was durchaus aufgrund der Nachnamen naheliegend ist. Fraglich bleibt warum sie nicht über sich selbst und ihr Leben reflektiert, sondern über eine andere Frau. Vielleicht versucht sie so Abstand zu den Gedanken und Gefühlen zu gewinnen?

Auch, dass sich beide Frauen zwar mochten, aber dann aus den Augen verloren um sich schließlich während des Studiums wiederzufinden, finde ich sehr interessant, denn es ist schon ein großer Zufall, dass man sich so lange Jahre später wieder trifft.

Ich persönlich fand den Erzählstil sehr unruhig und ich hatte wirklich Schwierigkeiten nachzuverfolgen wo wir gerade sind und was genau passiert und ich kann nicht einmal genau sagen, woran es lag. Vielleicht habe ich mir nicht ausreichend Zeit für dieses Buch genommen, das sicherlich sehr viel Zeit wert ist und dass man vielleicht wirklich mehrfach lesen muss, da das Thema, mit dem es sich auseinandersetzt nicht ganz so einfach ist.

Schade finde ich auch, dass das Buch in der DDR nur unter Zensur veröffentlicht wurde – so habe ich es zumindest gelesen. Natürlich könnte man nun argumentieren, dass es Gründe dafür gab, dass dieses Buch nur in kleiner Auflage erschien. Darüber will ich mich aber nicht weiter auslassen, da alles was ich sagen könnte, nur eine politische Debatte beinhalten würde.

Alles in allem ist Nachdenken über Christa T. Von Christa Wolf ein sehr interessanter Roman, welcher sich mit den Themen Krieg, Nachkriegszeit, Selbstfindung und Leben in der DDR auseinandersetzt.