Rund um’s Lesen: eBooks und eReader
eBooks und eReader gibt es seit etwa 10 Jahren, aber der richtige Hype blieb bislang aus. eBooks haben gegenüber Büchern aus Papier große Vorteile, aber auch einige Nachteile. Einige dieser Vorteile möchte ich hier genauso beleuchten wie die Nachteile. Eines vorab: Ich bin kein großer eBook-Freund und nutze nur einen geliehenen Reader aber dennoch bin ich mir über die Vorteile im Klaren. Im Grunde gibt es zwei Systeme: Kindle und alles andere (Tolino samt Kobo und PocketBook).
Kindle kommt von Amazon und hat den unglaublichen Nachteil, dass man nur eBooks von Amazon darauf lesen kann. Der kleinste Kindle kostet etwa 50€ und der größte 320€. Die Geräte können alle unterschiedlich viel, wie auch bei den Tolino-Geräten. Die Besonderheit bei Amazon ist, dass man Audible dazukaufen kann, sodass man das Buch dann über das Handy beispielsweise hören kann. Man kann wohl das Buch auf dem eReader lesen, dann an genau der gleichen Stelle weiterhören und dann einfach nahtlos weiterlesen. Das hat natürlich Vorteile, vor allem wenn man genauso gerne liest wie man hört, aber fraglich ist, ob man sich deshalb an Amazon binden möchte. Außerdem bietet Amazon die Möglichkeit an, dass Prime-Mitglieder kostenlos an einige eBooks gelangen und natürlich veröffentlichen einige Indie (unabhängige)-Autoren über Amazon ihre eBooks, sodass diese dann auch nur über Amazon und Kindle gelesen werden können.
Der kleinste Tolino kostet bereits knappe 70€ und das teuerste Gerät 250€. Ein unglaublich großer Vorteil ist, dass man die Tolino-Geräte und auch andere Geräte von PocketBook und Kobo beispielsweise einfacher auswechseln kann, weil alle drei Hersteller das Standard-eBook-Format verwenden. Man kann auf diesen Geräten ePubs lesen, sodass man, wenn man sich einen neuen eReader anschafft, die eBook-Bibliothek einfach mitnehmen kann. Das finde ich relativ praktisch, vor allem weil man auf den verschiedenen eReadern verschiedene Dateiformate lesen kann. Auch hier rate ich dazu, sich zu erkundigen, welche Dateiformate man auf dem eReader lesen möchte, aber die handelsüblichen kann der Tolino (der mit Abstand die wenigsten Dateiformate verarbeiten kann), die da sind: ePub, PDF und txt. Ein weiterer Vorteil von allem, was nicht Kindle ist, ist, dass man Zugriff auf die Onleihe von diversen Bibliotheken hat. Bibliotheken bieten ja auch eBooks zum Verleih an, diese sind meistens im ePub-Format, sodass man sie via Tolino, PocketBook oder Kobo lesen kann.
Sowohl von Tolino, als auch von Kindle gibt es verschiedene Geräte, die mit verschiedenen Konfigurationen bei Amazon bis zu 320€ kosten können. Die Geräte können alle verschiedene Dinge: Manche sind beleuchtet (was echt Vorteile haben kann), manche sind wasserdicht (wenn man in der Wanne oder am Strand lesen möchte, hat das Vorteile) und manche sind extragroß, andere wieder kleiner, sodass man individuell schauen muss, welches Gerät für einen das Beste ist, zumal die verschiedenen Geräte aktualisiert werden.
Nun nach dem ganzen fachlichen Kram möchte ich noch über die Technik und die Vorteile sprechen. Ein eReader arbeitet mit eInk also mit elektronischer Tinte, sodass die Seiten beim Lesen immer wieder neu ausgerichtet werden müssen und die Seite auch manchmal kurz schwarz werden um die Tinte richtig auszurichten. eReader haben den Vorteil, dass das Lesen nicht so ermüdet wie auch einem normalen Laptop- oder Tabletbildschrim, denn man liest ja richtige Tinte auf einem elektronischen Display. Ein weiterer Vorteil von eReadern ist, dass sie (wenn man sich ein kleineres Modell kauft) sehr leicht sind, und somit gut mitbenommen werden können, sowohl in der Handtasche im Alltag als auch im Koffer in den Urlaub und man kann sie auch gut mit einer Hand halten. Wer oft dicke Bücher liest, wird diesen Vorteil vor allem zu schätzen wissen, schließlich geht mit diesen auch ein gewisses Gewicht einher. Ein Nachteil ist, dass Linkshänder nicht einfach so mit einer Hand lesen können vor allem bei älteren Geräten, da man dort nicht individuell einstellen kann, auf welche Seite des Geräts man tippt um vor oder zurück zu blättern. Man tippt also immer rechts um nach vorne zu blättern, was recht schwierig ist, wenn man Linkshänder ist und mit einer Hand liest. Ein großer Vorteil ist auch, dass man eBooks sehr schnell geliefert bekommt. Wenn man ein eBook online kauft, bekommt man es postwendend auf seinen eReader und kann es direkt anfangen zu lesen. Außerdem sind eBooks teilweise recht preiswert, man kann sie teilweise sogar kostenlos erhalten, allerdings nur wenn man auch unbekanntere Autoren liest. Aber dennoch bekommt man eBooks auch so preiswert, denn es gibt eBook-Sales. Und auch fremdsprachige eBooks kann man über diverse Onlineshops recht preiswert bekommen. Hier gibt es einen riesigen Vorteil: Man kann sich ein Wörterbuch auf seinen eReader laden, kann ein Wort in seinem fremdsprachigen Buch markieren und sich die Übersetzung anzeigen lassen. Natürlich kann man in eBooks auch Markierungen vornehmen und Notizen machen.
Alles in allem muss ich sagen, dass eReader ökonomisch kaum sinnvoll sind, außer man liest gerne unbekannte Bücher, die man auch kostenlos bekommt. Ansonsten muss man natürlich abwägen, ob die Vorteile eines eReaders wirklich das Geld für diesen wert ist, gleichzeitig hat ein solches Gerät kaum Nachteile, außer dass es eben am Anfang Geld kostet und wenn man weniger oft damit arbeitet, ist es (vermutlich) immer dann leer, wenn man es verwenden möchte, sodass man es vor der Benutzung erst einmal aufladen muss, was aber eigentlich kein großes Problem sein sollte. Und was haltet ihr von eReadern? Lest ihr digital? Oder doch lieber richtig schöne analoge Bücher?