Neu Atlantis von F. Bacon

Inhaltsangabe: Neu Atlantis von Francis Bacon

In dem utopischen Werk Neu Atlantis von Francis Bacon geht es um einen Erzähler, der davon schreibt, dass er die utopische Insel Bensalem tatsächlich gesehen hat. Er legt also einen Bericht zu seinen Erfahrungen nieder. Von einem Sturm vor die Insel Bensalem getrieben, wird die Mannschaft zuerst gebeten schnell wieder abzureisen, es sei denn, sie brauchen Hilfe. Da sie einige Kranke an Board haben, dürfen sie an Land kommen. Dort werden sie mit den Regeln vertraut gemacht, so dürfen sie nicht aus dem Fremdenhaus raus, allerdings pflegen die Einwohner ihre Kranken sehr aufopferungsvoll und erfüllen auch den anderen ihre Wünsche. Auch kriegen die Neuankömmlinge erzählt, was für Erfindungen es dort gibt. So haben sie dort Tränke, die schnelle Heilung versprechen, auch mit Luft, indem diese temperiert wird, werden Krankheiten geheilt. Außerdem haben sie mechanische Apparaturen mit denen sie besser sehen können, auch haben sie Möglichkeiten neue Stoffe zu entwickeln. Er beschreibt auch wie Wissenschaft bei ihnen funktioniert, denn es stellt sich heraus, dass sie darauf großen Wert legen, wie man bereits an der Beschreibung der vielen und bisweilen – für die damaligen Verhältnisse – sehr fortschrittlichen Entdeckungen erkennt. Wissenschaftler sind in Bensalem nicht Menschen, die auf Ideen kommen und diese ausprobieren, denn dort ist die Wissenschaft in viele kleine Teilbereiche aufgeteilt. Es gibt welche, die in der Welt herumfahren und Ideen und Bücher einkaufen und diese zur Heimatinsel bringen, auch gibt es welche, die diese Dinge nachbauen, außerdem welche die sich überlegen, wie man diese Dinge weiterentwickeln kann oder wie man diese Ideen im Alltag nutzbar macht und in welcher Form. Auch Schüler gibt es und Gehilfen, wobei die Schüler ausschließlich männlich sind, sodass die Wissenschaft nur von Männern betrieben wird, die Gehilfen hingegen können sowohl männlich als auch weiblich sein. Die Wissenschaftler entscheide, wer von ihren Entdeckungen erfahren soll, nur der König, das Volk oder niemand, allerdings werden ihre Weiterentwicklungen nicht denjenigen zugänglich gemacht, die in anderen Ländern auf die Grundideen kamen, denn es weiß niemand, dass es diese Insel überhaupt gibt, was ihnen ein weitestgehend friedliches Leben erst ermöglicht und dafür sorgt, dass sie viel Forschung betreiben könne, auch sind sie deshalb so fortschrittlich, da sie kaum bis überhaupt keine Grundlagenforschung betreiben, nur wenn es nicht anders geht, da sonst niemand auf ihre Ideen kam, dann betreiben sie ein wenig eigene Forschung.

Neu Atlantis von F. Bacon

Rezension: Neu Atlantis von Francis Bacon

Die Inhaltsangabe zum utopischen Bericht Neu Atlantis von Francis Bacon findet ihr oben.

Ihr merkt es vielleicht, der Bericht über die Insel Bensalem von Francis Bacon, soll eine höhere Authentizität erhalten, indem behauptet wird, dass der Erzähler schon einmal auf dieser Insel war, allerdings verschwammen für mich die Ebenen des Erzählers, des Autors und der Figuren, denn der Erzähler schreibt einem Mitreisenden, dass es ihm leid tut, dass er den Bericht erst nach so langer Zeit abgeliefert hat, aber was er schreibt klingt so, als hätte er den Bericht auch nur selbst erhalten und wäre nicht selbst dort gewesen. Wie dem auch sei, der Erzähler beschreibt ziemlich detailliert, wie die Bensalmer leben, vor allem legt er seinen Fokus auf die Erfindungen und die Art und Weise wie Wissenschaft dort funktioniert. Auf der einen Seite kann man einen Inselstaat natürlich verstehen, der versucht so sicher wie möglich zu leben und so fortschrittlich wie möglich. Natürlich können sie nur deshalb so fortschrittlich leben, weil sie erstens sicher sind, weil niemand weiß, wo sie leben und zweitens, dass sie die Ideen der Welt sammeln und dann keine Grundlagenforschung mehr betreiben müssen und diese Dinge einfach weiterentwickeln können. Dieses Wissenschaftsverständnis ist natürlich sehr grenzwertig, da Wissenschaft heute bei uns anders funktioniert. Auch ist es in Bensalem üblich, dass die Wissenschaftler entscheiden, ob sie etwas veröffentlichen und wenn ja, wem gegenüber, also ob sie es nur dem König oder Senat oder der ganzen Bevölkerung oder gar nicht veröffentlichen. Dies hat den Vorteil, dass potentiell gefährliche Waffen zurückgehalten werden können, andererseits soll natürlich Wissenschaft so offen wie möglich sein. Wie man dazu steht, ist sicherlich von der persönlichen Meinung abhängig.

Meiner Meinung nach ist es schwierig, dass der Erzähler, Autor und die Figuren nicht so wirklich klar voneinander unterscheidbar sind. Dies sorgt dafür, dass man sich hinterher nicht wirklich sicher ist, was genau der Autor einem sagen wollte mit seinem Text, doch grundsätzlich ist Neu Atlantis, da es eine Utopie ist, als Gesellschaftskritik und Kritik der damaligen Verhältnisse zu verstehen. Gerade deshalb finde ich dieses Werk so interessant, aber auch mir einmal Gedanken über den Wert und die Werte der Wissenschaft zu machen, finde ich sehr wichtig, sodass ich Neu Atlantis von Francis Bacon gerne weiterempfehle.