Rezension: Nicht ohne meine Tochter von Betty Mahmoody
Die Inhaltsangabe von „Nicht ohne meine Tochter“ von Betty Mahmoody findet ihr oben.
Von vielen Kritikern wird immer wieder hervorgehoben, dass dieser Erfahrungsbericht sehr einseitig ist, denn Betty beschreibt sehr negativ die Umstände unter denen sie – Mahtab und Betty mit Moody und seiner Familie – im Iran leben mussten.
Ihrer Meinung nach ist das Haus, in das sie nach der Ankunft im Iran kommen dreckig, sie findet es befremdlich, dass dort bewaffnete Wachen herumlaufen, und dass man sie zwingt ihre Haare zu verbergen. Man muss beachten, dass sie unter vollkommen anderen Umständen aufgewachsen ist, und damit in eine andere Welt kommt, als sie in Moodys Heimat kommt.
Außerdem finden viele Kritiker, dass das Buch von den Iranern als Volk viel zu negativ berichtet. Dazu muss man natürlich sagen, dass Betty, wenn ihre Geschichte so stimmt wie sie sie erzählt, die Iraner im Allgemeinen als eher negativ kennengelernt hat. Schließlich hat sich Moodys gesamte Familie gegen sie zusammengeschlossen, sie abgehört und beobachtet, und umgehend Moody Bericht erstattet. Allerdings erzählt sie von ihren Fluchthelfern, die ja zumindest teilweise Iraner und Iranerinnen aber auch Moslems im Allgemeinen waren sehr positiv, und sie drückt meiner Meinung nach auch ihre tiefe Dankbarkeit diesen mutigen Männern und Frauen gegenüber aus.
Der Film zum Buch ist weitaus einseitiger, da man in diesem nicht gut erkennt, dass es sich um einen subjektiven Erfahrungsbericht handelt, sondern ihn leicht als Dokumentation missverstehen kann.
Natürlich muss man dieses Thema einer gemischtreligiösen Ehe und den beiden Kulturen, die dabei aufeinander prallen, und die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Rolle der Frau in der Gesellschaft im Islam und im Christentum differenziert betrachten, und darf nicht nur eine Seite sehen. Dabei vergessen viele Kritiker, dass Betty Mahmoody in „Nicht ohne meine Tochter“ ihre eigenen Erfahrungen widergibt, die teilweise als politisch inkorrekt angesehen werden könnten.
Meiner Meinung nach, darf man einer Frau aber nicht ihre Stimme verbieten, nur weil man ihre Meinung nicht gut findet, deshalb kann ich dieses Buch weiterempfehlen, wobei natürlich immer im Hinterkopf bleiben sollte, dass dies ein subjektiver Bericht ist.