Rezension: Wüstenblume von Waris Dirie
Die Inhaltsangabe von Waris Diries Wüstenblume findet ihr oben.
Obwohl mir einige Charakterzüge an Waris Dirie nicht wirklich gefallen, kann man diese vielleicht mit dem harten Leben in der Wüste erklären.
So „leiht“ sich Waris zum Beispiel den gefälschten Pass (den Pass hatten die beiden gefälscht, indem sie zum englischen Namen und der Nationalität das Foto von Waris einreichen, damit diese einen vorläufigen Pass ausgestellt bekam, die Freundin, zu Anfang noch begeistert von dem Plan, plagt das schlechte Gewissen und die Angst, sodass sie den Pass einzieht und ihre Freundin bittet nicht damit nach Marokko auszureisen) einer englischen Freundin um wieder nach England einreisen zu können, nachdem sie um einen Film zu drehen nach Marokko gereist war.
Andererseits finde ich es sehr mutig, dass Waris Dirie ihre Geschichte veröffentlicht hat, denn das Thema war bis dahin ein Tabu-Thema und in Europa weitgehend unbekannt. Mit ihrem Buch leistet sie wichtige Aufklärungsarbeit, da sie ziemlich präzise beschreibt, welche Folgen die Beschneidung bei ihr hatte, und welche Arten der Beschneidung es gibt, außerdem beschreibt sie, die Gründe und sie gibt Einblicke in ihre Kultur als Nomadin in Somalia. All dies finde ich sehr interessant.
Außerdem enthält ihre Geschichte den „American Dream“ mit dem bekannten Spruch „from rags to riches“ – also vom Tellerwäscher zum Millionär. Waris wird als arme Nomadentochter in der somalischen Wüste geboren, ihre Familie hat nur so viel wie sie tragen kann, und doch schafft es dieses Mädchen sich in der Gesellschaft hochzuarbeiten und als Model international anerkannt zu werden.
Obwohl diese Geschichte in Waris Diries „Wüstenblume“ märchenhaft endet hat sie einen ziemlich grausamen Anfang genommen, und ist auf jeden Fall das Lesen wert, denn sie erweist nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Thema Genitalverstümmelung bei Frauen, sondern auch einen großen kulturellen Beitrag.