Wüstenblume von W. Dirie

Steckbrief: Wüstenblume von Waris Dirie

Steckbrief: Wüstenblume von Waris Dirie

Titel: Wüstenblume Autor: Waris Dirie
Reihe: – Originaltitel: Desert Flower (1998)
Genre: Erfahrungsbericht Verlag: Heyne Verlag
Seitenanzahl: 280 Erscheinungsjahr: 2002
Preis: 8,95€ ISBN: 3-453-21261-4
Die Kapitel: 1. Die Ausreißerin, 2. Vom Aufwachsen mit Tieren, 3. Ein Nomadenleben, 4. Eine Frau werden, 5. Der Ehevertrag, 6. Unterwegs, 7. Mogadischu, 8. Unterwegs nach London, 9. Das Dienstmädchen, 10. Endlich frei, 11. Das Model, 12. Die Ärzte, 13. Paßprobleme, 14. Das Drehbuch, 15. Wieder in Somalia, 16. New York, New York, 17. Die Botschafterin, 18. Gedanken an zu Hause
Wüstenblume von W. Dirie

Inhaltsangabe: Wüstenblume von Waris Dirie

Inhaltsangabe: Wüstenblume von Waris Dirie
Waris Dirie beschreibt in ihrem autobiographischen Werk „Wüstenblume“ wie sie als Nomadentochter in Somalia aufwuchs. In der Wüste Somalias wird die 5-jährige Waris beschnitten, und obwohl sie sich später in England umoperieren ließ, um die Schmerzen, die sie immer während ihrer Periode und vor allem beim Urinieren hatte zu minimieren, wird dieser grauenvolle Eingriff, der von, wie Waris sie nennt, der Mörderin durchgeführt wurde, immer ein Teil ihres Lebens bleiben.
Sie beschreibt wie sie, als ihr Vater beschloss, dass es Zeit wurde sie zu verheiraten, mit ungefähr 13 Jahren von zuhause weglief um nach Mogadischu, die Hauptstadt Somalias zu kommen. Dort wollte sie bei ihrer Tante, einer Schwester ihrer Mutter leben. Obwohl sie nicht wusste, wo genau ihre Tante wohnte, wagte sie das Abenteuer und machte sich am frühen Morgen auf den Weg durch die Wüste.
Gleichzeitig betont Waris Dirie, dass sie ihre Eltern sehr liebt, und ihnen keine Schuld daran gibt, dass sie beschnitten wurde, denn ihre Mutter ließ sie zwar beschneiden, obwohl sie sich über die Konsequenzen voll klar war, aber in Somalia kann ein Mädchen nicht heiraten, wenn sie nicht beschnitten wurde.
Als sie einige Monate in Mogadischu bei verschiedenen Verwandten gewohnt hatte, und dort immer als Kindermädchen und billige Putzhilfe herhalten musste, bittet sie den Botschafter Somalias, der in einigen Tagen seine Amtszeit als somalischer Botschafter in England antreten möchte, und zu diesem Zweck noch ein Kindermädchen suchte, mit ihm reisen zu dürfen.
Dieser sagt kurz entschlossen zu, und so fristet Waris die nächsten vier Jahre ihr Dasein in England. Dort muss sie hart arbeiten, und wird nicht als Teil der Familie akzeptiert. Für ihre Tante und ihren Onkel ist und bleibt sie eine Angestellte, mit keinem Recht auf Bildung.
Als ihre Familie wieder abreist, gelingt es Waris mit einem Trick England nicht wieder verlassen zu müssen, denn sie versteckt ihren Pass und kann so nicht mit ihrer Tante und ihrem Onkel zurück nach Somalia reisen.
Ohne Unterkunft und nur mit wenigen Habseligkeiten macht sich Waris auf, sich ein neues Heim zu suchen.
Sie findet Freunde, versucht immer wieder die englische Staatsbürgerschaft zu erlangen, indem sie fremde Männer heiratet. Dies bereitet ihr aber mehr Schwierigkeiten, als dass es ihr nützt. Außerdem arbeitet Waris, nachdem sie einige Zeit bei McDonalds gearbeitet hatte, als Model.
Am Anfang hat sie einige Schwierigkeiten, aber mit der Zeit wird sie in England, Frankreich, Italien und den USA als Laufstegmodel für die großen Modenschauen gebucht.
In New York lernt Waris Dirie, deren Name übersetzt soviel wie Wüstenblume heißt, ihren Mann kennen, sie kriegen ein Baby und heiraten. 



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Wüstenblume von W. Dirie

Rezension: Wüstenblume von Waris Dirie

Rezension: Wüstenblume von Waris Dirie
Die Inhaltsangabe von Waris Diries Wüstenblume findet ihr oben.
Obwohl mir einige Charakterzüge an Waris Dirie nicht wirklich gefallen, kann man diese vielleicht mit dem harten Leben in der Wüste erklären.
So „leiht“ sich Waris zum Beispiel den gefälschten Pass (den Pass hatten die beiden gefälscht, indem sie zum englischen Namen und der Nationalität das Foto von Waris einreichen, damit diese einen vorläufigen Pass ausgestellt bekam, die Freundin, zu Anfang noch begeistert von dem Plan, plagt das schlechte Gewissen und die Angst, sodass sie den Pass einzieht und ihre Freundin bittet nicht damit nach Marokko auszureisen) einer englischen Freundin um wieder nach England einreisen zu können, nachdem sie um einen Film zu drehen nach Marokko gereist war.
Andererseits finde ich es sehr mutig, dass Waris Dirie ihre Geschichte veröffentlicht hat, denn das Thema war bis dahin ein Tabu-Thema und in Europa weitgehend unbekannt. Mit ihrem Buch leistet sie wichtige Aufklärungsarbeit, da sie ziemlich präzise beschreibt, welche Folgen die Beschneidung bei ihr hatte, und welche Arten der Beschneidung es gibt, außerdem beschreibt sie, die Gründe und sie gibt Einblicke in ihre Kultur als Nomadin in Somalia. All dies finde ich sehr interessant.
Außerdem enthält ihre Geschichte den „American Dream“ mit dem bekannten Spruch „from rags to riches“ – also vom Tellerwäscher zum Millionär. Waris wird als arme Nomadentochter in der somalischen Wüste geboren, ihre Familie hat nur so viel wie sie tragen kann, und doch schafft es dieses Mädchen sich in der Gesellschaft hochzuarbeiten und als Model international anerkannt zu werden.
Obwohl diese Geschichte in Waris Diries „Wüstenblume“ märchenhaft endet hat sie einen ziemlich grausamen Anfang genommen, und ist auf jeden Fall das Lesen wert, denn sie erweist nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Thema Genitalverstümmelung bei Frauen, sondern auch einen großen kulturellen Beitrag.