Rezension: Malus Wolf von Ruth Craig
Viele Stellen in diesem Jugendroman fand ich sehr traurig, sodass mir hin und wieder die Tränen über die Wangen liefen. Auf der einen Seite natürlich toll, dass dieser Roman so unter die Haut geht, auf der anderen Seite natürlich schwierig, dass ein Jugendroman so traurig ist.
Malu war mir recht sympathisch. Sie beobachtete die Wölfe und lernte von ihnen wie sie mit Kono, ihrer Wölfin umzugehen hat und wie sie sie erzieht. Natürlich muss auch Malu einige Rückschläge hinnehmen, aber durch ihre Neugier schafft sie es, das Tier zu erziehen. Kono wird für sie nicht nur Haustier, sondern auch Gefährtin, denn obwohl Kono andere Wölfe wittert, bleibt sie bei ihrer Anführerin. Mir gefiel besonders gut wie diese besondere Freundschaft zwischen Kono und Malu geschildert wurde. Ich konnte mich wirklich gut in sie hineinversetzen. Die beiden sind uneingeschränkt füreinander da.
Die Beschreibung wie die Menschen von damals mit ihren Waffen und Werkzeugen umgingen und wie sie sich ihr Leben so angenehm und sicher wie möglich gestalten, gefiel mir auch sehr gut, denn ich konnte mich gut in diese Welt eindenken. Ob es wirklich so war, oder nicht, weiß ich leider nicht, ich hoffe allerdings, dass die Beschreibungen möglichst realitätsnah waren, sodass man aus diesem Jugendroman auch wahre Erkenntnisse gewinnen kann.
Auch Malus sehr revolutionäre Art gefiel mir sehr gut. Sie möchte jagen und widersetzt sich den Regeln ihrer Gruppe. Sie übt das Jagen mit dem Speer und der Speerschleuder. Heimlich hatte sie sich aus einem Geweih, das sie fand, eine Speerschleuder gefertigt. Ihre Sippe erfährt, dass Malu heimlich mit der Schleuder übte, was ihr am Anfang vorgeworfen wird, später darf sie aber sogar an einer Zeremonie der Jäger teilnehmen. Auch die Tatsache, dass sie einen Wolf in die Sippe aufnimmt, ihn erzieht und mit Kono zusammen jagt, ist sehr neu, sodass diese Idee von ihren Verwandten erst aufgegriffen wird, nachdem Malu bereits gute Erfahrungen gesammelt hat.
Alles in allem ist „Malus Wolf“ von Ruth Craig ein sehr schöner, anrührender Jugendroman, der mir vor allem aufgrund der niedlichen Geschichte, aber auch wegen Malus tollem Charakter sehr gut gefallen hat, sodass ich für dieses Jugendbuch meine vollste Empfehlung aussprechen kann.