Rezension: Die Königsbraut aus den Serapions-Brüdern von E.T.A. Hoffmann
Die Inhaltsangabe zu dem Kunstmärchen „Die Königsbraut“ findet ihr oben.
Obwohl dieses Märchen mit ungefähr 60 Seiten relativ lang scheint und ich ab und zu auch das Gefühl hatte, dass es sich zieht, hatte ich nie das Gefühl, dass es zu langatmig wäre.
Wir haben komische Gemüsemenschen, die eigentlich Gnome und Nymphen sind, aber menschliche Eigenschaften haben, richtige Zauberkünste scheinen die Gnome zumindest nicht zu haben und die Nymphe Nehahilah wird nie dargestellt, ob sie wirklich existiert bleibt am Ende offen.
Der Ring hat mir ganz gut gefallen, denn er erscheint plötzlich auf einer Karotte sitzend und als sie ihn ansteckt, kann sie ihn nicht mehr abnehmen. Diskussionswürdig wäre, ob dieser Ring eventuell für den Übertritt von einer Frau zur Ehefrau bzw. das Blut, das aus ihrem Finger quillt als sie versucht den Ring gewaltsam zu entfernen als Menstruationsblut zu verstehen sind.
Amandus, obwohl er ein arroganter Mann ist, der seine Ergüsse für die einzig wahren hält, ist mir zwar nicht wirklich sympathisch auch weil er seiner Verlobten schreibt, dass er nicht gegen ihren Peiniger kämpfen kann, weil das Wort bzw. die Feder mächtig sei als das Schwert, aber auch Ännchen ist mir nicht sonderlich sympathisch. Sie kann einen vermeintlichen König haben und schmeißt deshalb die Liebe zu ihrem Verlobten weg und nimmt lieber den König, man kann zwar argumentieren, dass sie unter irgendeinem Zauber gestanden hat, aber sie ist auch am Ende noch ganz versessen darauf endlich Königin zu werden und wird erneut Königin über ihren Gemüsegarten und hält sich diesmal ganz die liebe Hausfrau zurück und lässt nun ihre Mägde und Knechte die Beete bestellen. So wird Ännchen ganz oft als Dummchen dargestellt, die ja keine Ahnung hat vom Studium oder von der Universität, die Amandus besucht.
Alles in allem hat mir die Darstellung Ännchens nicht sonderlich gefallen und auch die anderen Charaktere sind nicht so, dass ich mich in sie einfühlen könnte, aber man kann dieses Märchen durchaus lesen, auch wenn es düstere Elemente enthält, die aber nicht überhand nehmen.