Adventskalender 2017 ·Liebe Tod und Tofu von M. Jung

Rezension: Liebe, Tod und Tofu von Margot Jung

Die Inhaltsangabe zum kulinarischen Krimi Liebe, Tod und Tofu von Margot Jung findet ihr oben.

Danke an den 3H-Verlag für das kostenlose Exemplar!

Die Geschichte beginnt im Prinzip mit einer Art Einführung, indem die Figuren im Hotel ankommen, dies bietet dem Leser die Möglichkeit langsam in die Geschichte reinzufinden, die Figuren kennenzulernen und sich mit dem Konzept auseinanderzusetzen. Es war eine sanfte Hinführung zur Geschichte, die ich recht gerne mochte, was mich allerdings daran störte war, dass es recht lange gedauert hat, bis es den ersten Toten gab und als es ihn dann gab, waren die Morde recht blutrünstig beschrieben, was mich an sich ja gar nicht gestört hätte, wäre es nicht von Anfang an so seicht losgegangen.

Dieser Roman ist als kulinarischer Krimi ausgezeichnet, und nicht, dass ich total enttäuscht war, dass es weniger ums Kochen ging, aber wenn ich einen kulinarischen Krimi lese, erwarte ich mehr Küche und mehr Kochen und, dass dies für den Verlauf der Geschichte von mehr Relevanz ist, außerdem hätte ich mir gewünscht, dass die Rezepte in der laufenden Geschichte ein bisschen detaillierter geschildert werden und dann hinten im Anhang nur die genauen Rezepte stehen.

Francesca, obwohl man so wenig von ihrer Innenwelt mitbekommen hat, war mir persönlich recht sympathisch. Sie war nicht so stilisiert wie man das aus anderen Büchern kennt und gerade diese Ambivalenz in ihrem Charakter hat die Autorin ziemlich gut hinbekommen. Auch die anderen Charaktere hätte man gerne ein bisschen mehr ausschmücken dürfen, aber dennoch fand ich sie recht sympathisch. Ich habe nur nicht ganz verstanden inwiefern Francesca den Fall löst, denn sie ermittelt die ganze Zeit über nicht, obwohl sie selbst verdächtigt wird. Irgendwie fand ich dieses Verhalten sehr seltsam, denn sie wird verdächtigt und statt sich einmal mit dem eigentlichen Mörder zu befassen, gibt sie nur dem komischen Dorfpolizisten kontra.

Auch dass die Autorin sämtliche Vorurteile und Klischees reproduziert, fand ich ziemlich nervig. Möglicherweise war das der Clou des Krimis, aber die Italiener sind alle Mafiosi, mögen Spaghetti und sind hinter jedem Rock her, Veganer stehen nur auf Tofu und nicht auf „normale vegane Speisen“ und behaupten, dass alle Fleischfresser sich keine Gedanken über ‘s Klima machen. Vielleicht war es die Absicht der Autorin mit diesen Vorurteilen zu spielen, aber es störte mich irgendwie und war irgendwann nur noch anstrengend, sodass ich mich davon distanzierte. Dennoch gelang es der Autorin ihren Krimi spannend zu erzählen und ich mochte ihn gerne lesen.

Insgesamt empfehle ich Margots Jungs kulinarischen Krimi Liebe, Tod und Tofu also gerne weiter, wenngleich er einige kleinere Makel hatte, auf die ich soeben hingewiesen habe.

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