Die Inhaltsangabe vom Roman Stolz und Vorurteil von Jane Austen findet ihr oben.
Was mir persönlich gut gefiel, war, dass wir hier eine Liebesgeschichte haben: Elizabeth und Darcy, Jane und Bingley, Lydia und Wickham (wobei diese letzte Liebesgeschichte nur von außen betrachtet wird und gefärbt wird von der Erzählerin). Sowohl Elizabeth als auch Darcy entwickeln sich weiter, sodass sie sich zueinander entwickeln und damit sogar zueinander finden. Natürlich gefiel mir Elizabeth auf der einen Seite recht gut, da sie sich ein wenig gegen die gängigen Konventionen auflehnt, dies stellt sogar ihre Schwägerin mit, die sich Elizabeth zum Vorbild zu nehmen scheint. Allerdings ist sie nicht im heutigen Sinne emanzipiert, sodass dieser Aspekt nicht wirklich deutlich wird im Roman.
Was mir hingegen überhaupt nicht behagt hat, war die Darstellung der Mutter. Mrs. Bennet wird als dumme Person, die nichts anderes kümmert als die gute Verheiratung ihrer Töchter, außer natürlich der Status und das Einkommen der Bräutigame. Das hat mir gar nicht gefallen, denn ihr Mann scheint sie nicht nur nicht zu mögen, so macht er sich auch über sie lächerlich und macht sie auch noch vor den Töchtern lächerlich.
Schade finde ich es auch, dass der einzige Lebensinhalt einer Frau darin besteht, sich einen möglichst gut gestellten Mann zu suchen, sodass sie in sicheren Verhältnis lebt. Man kann das natürlich insofern nachvollziehen, als dass die Benett-Töchter nach dem Tod ihres Vaters ohne Geld dastehen würden, sodass es natürlich sinnvoll ist, dass diese sich rechtzeitig einen Mann suchen. Aber Lydia deutet es ja ihren Schwestern gegenüber an: Sie meint, dass diese ja ohnehin nichts zu tun hätten und sie deshalb besuchen könnten, sie hingegen, als verheiratete Frau, habe natürlich mehr zu tun. Ich verstehe zwar nicht, was das sein sollte, aber in Ordnung.
Die Tage dieser Zeit und der Familie bestehen aus Spaziergängen, Besuchen, Reisen, Handarbeiten und Musik, außerdem werden die Abende mit Tanzbällen gefüllt, auch gelesen wird oder gemeinsam gespielt. Natürlich sind das alles interessante Tätigkeiten, welche dazu führen, dass sich die Menschen mehr miteinander unterhalten müssen, allerdings werden gleichzeitig von ihnen gewisse gesellschaftliche Konventionen erwartet, denen man sich zu unterwerfen hat.
Insgesamt ist Stolz und Vorurteil von Jane Austen ein Roman, in dem sich die Charaktere weiterentwickeln, wobei sie allerdings den Konventionen unterworfen sind und bleiben, was sich bis zuletzt nicht ändert und nicht ändern kann. Dementsprechend ist dieser Roman natürlich von verschiedenen Aspekten beleuchtbar und interessant, sodass ich ihn gerne weiterempfehle.