Deutscher Buchpreis 2018 Archipel von Mahlke

Rund um’s Lesen: Deutscher Buchpreis 2018 Archipel von Mahlke

In dem Roman Archipel von Inger-Maria Mahlke geht es um Rosa, die nach Teneriffa kommt und dort nach etwas sucht. Der Roman scheint rückwärts durch die Handlung zu führen und vor allem das letzte Jahrhundert. Rosa scheint sich somit mit ihrer Familie und mit der Vergangenheit ihrer Familie, mit ihrer Herkunft auseinanderzusetzen und sucht dabei nach etwas…

In der Leseprobe wird der Lese in einer Welt der Vergangenheit eingeführt. Der Schreibstil von Mahlke ist klar, wenngleich sie in einem zum anderen Absatz plötzlich die Zeit und vielleicht sogar den Ort zu wechseln scheint. Nach vier Seiten Text ist mir noch nicht ganz klar, worum es in dem Roman auch nur ansatzweise gehen sollte. Geht es um einen Mann, der mit dem Untergang der Faschisten nicht klarkommt? Geht es um Nationalsozialismus? Geht es um Familie? Geht es um die Ehe? Geht es um die Gesellschaft? Oder um die eigene Verortung sowohl in der Familie als auch in der Gesellschaft? Vielleicht geht es um das alles, vielleicht um Teile davon, vielleicht um gar nichts. Man merkt. Die ersten paar Seiten des Romans lassen mich ziemlich ratlos zurück.

Mahlke ist 1977 in Hamburg geboren, studierte Rechtswissenschaften und arbeitet in der Universität am Lehrstuhl für Kriminologie. Sie wollte aber nicht Juristin, sondern Schriftstellerin werden und so schrieb sie. Anfänglich mit mäßigem Erfolg, aber vor etwa 10 Jahren hatte sie dann doch erste Erfolg. Ihr erster Roman Silberfischchen wurde mit einem Preis ausgezeichnet und seitdem schrieb sie noch weitere Romane. Archipel ist der vierte Roman.

Der Begründung der Jury für die Auszeichnung mit dem Deutschen Buchpreis 2018 entnehmen ich, dass es in dem Roman tatsächlich um die eigene Familie geht, aber auch um die Verortung des eigenen Selbst aber vor allem der Familie in der Gesellschaft. Es geht wohl um drei Familien, die im 20. Jahrhundert in Teneriffa lebten. Sie sind bestimmt von den Umbrüchen der Zeit, die Auswirkungen auf ihre Familien haben und sie sind bestimmt von der Kolonialisierung. Die Sprache von Mahlke wird in der Begründung besonders hervorgehoben. Inwiefern diese besonders lobenswert sei, ist mir nach ein paar Seiten des Romans noch nicht ganz klar, aber die Jury hatte sicherlich ihre Gründe, gerade dies besonders lobend zu erwähnen.

Kennt ihr den Roman Archipel? Wisst ihr oder habt ihr eine Idee, warum gerade dieser Roman diesen renommierten Literaturpreis gewonnen hat? Oder findet ihr es vollkommen unbegründet? Hattet ihr einen anderen Favoriten für den Preis? Wenn ja: wen und warum?

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