Vielleicht habt ihr an meiner Inhaltsangabe schon bemerkt, dass dieses Buch sehr verworren geschrieben ist. Es besteht aus im Prinzip zwei Romanen oder zumindest zwei Geschichten von zwei Männern, die irgendwie durch die Jahrhunderte hindurch miteinander verknüpft sind. Und dann gibt es da noch diese sogenannten Teppiche. Ich bin nicht sicher, was ich von dem Buch halten soll, denn ich habe den Verdacht, ich habe viele Anspielungen häufig nicht verstanden und man müsste das Buch einfach noch zwei oder drei Mal lesen, um es halbwegs verstehen zu können.
Interessant finde ich die Idee des Romans aber schon: Ein Mann tut alles, um sich seine Bücher leisten zu können, er gibt sogar das Geld zwei seiner Frauen aus, für die er eigentlich nicht wirklich etwas übrig hat. Für ihn bedeuten diese Frauen einfach nur, dass er mehr Bücher bekommt. Und als Leser hat man den Eindruck, dass es immer schlimmer wird. Er zieht sich gewissermaßen in sich selbst zurück und blendet seine Familie zunehmend aus. So ist dann auch verständlich, weshalb er Menschen umbringt, um sich noch mehr Bücher leisten zu können. Für ihn sind sie keine Menschen, sondern einfach nur Mittel zum Zweck.
Auf der anderen Seite haben wir Falk Reinhold, der ja eigentlich mitbekommen hat wie weit Tinius gegangen ist um immer neue Bücher zu bekommen und den er gerade deshalb als Vorbild erkoren hat. Falk benimmt sich immer seltsamer und zieht sich auch von seiner Familie, seinen Freunden zurück und auch vom Studium erfährt man als Leser nicht mehr viel, wenn es nicht gerade um das selbstauferlegte Studium von Tinius‘ Werken geht. Weil er Tinius‘ Werke besitzen möchte, schreckt er nicht einmal davor zurück dafür anderen Menschen Schaden zuzufügen und diese zu verletzen. Auch gibt er viel des Geldes, das ihm seine Eltern schicken, für Bücher aus und achtet gar nicht darauf, wie es seinen Eltern damit geht und ob sie sich das überhaupt leisten können.
Die Charaktere sind also alle beide nicht sonderlich sympathisch aber in Ordnung. Die Geschichte an sich spannend und eine gute Idee, aber die Umsetzung hat mir nicht gefallen. Ich habe in einigen Rezensionen eben gelesen, dass auch andere Leser diesen Roman verworren fanden und sich regelrecht durchquälen mussten. So ging es mir teilweise. Ich habe den Roman echt gerne gelesen und ich finde er liest sich wirklich einfach schön runter, aber verworren ist er auf jeden Fall. Vor allem diese Zwischenstücke, die der Autor als Teppiche bezeichnet (weiß jemand warum? Ich nicht.), denn die haben mit den beiden Romanen zumindest auf den ersten Blick wenig zu tun.
Insgesamt kann ich Der Buchtrinken von Klaas Huizing durchaus weiterempfehlen, wenngleich ich glaube, dass diesem Roman eine mehrfache Lektüre nicht schaden würde.