Da ich Amber sehr mag, gefiel mir dieser Band verständlicherweise sehr gut. Auch Dal ist wirklich ein toller, kleiner Kerl, auch wenn es mir wirklich schwer fiel ihn einzuschätzen. Er ist in der Schule ein Außenseiter, seiner Eltern scheinen ihn zu lieben, aber wenig Zeit für ihn zu haben, und so viel Zeit wie der mit Amber verbringt, scheint er auch keine andere Bezugsperson zu haben. Amber auf diese Weise einmal kennenzulernen, war irgendwie seltsam, denn auf der einen Seite mochte ich sie ja und mag sie auch immer noch. Sie hat ein großes Pflichtbewusstsein, ist mutig, klug und sagt, was sie denkt, was sie allerdings auch in Konflikte mit ihrer Familie führt, die sie liebt und von der sie geliebt wird. Aber irgendwie finde ich ihr Verhalten Dal gegenüber auch seltsam. Sie scheint mit ihm befreundet zu sein, weil er sonst niemanden hat oder weil sie Mitleid mit ihm hat, was ich allerdings doof finde. Wie es Dal mit dem Tod und der Abwesenheit seiner Eltern geht, scheint sie nicht wirklich zu interessieren. Natürlich kann man verstehen, dass sie sich in erster Linie um ihre eigenen Eltern sorgt, aber irgendwie finde ich diese Haltung auch traurig, wo sie doch so liebevoll mit allen anderen umgeht. Ich weiß wirklich nicht, wie ich mich ihr gegenüber äußern soll, denn meine Meinung zu ihr, ist nicht wirklich festgelegt.
Auch in diesem Band lernen wir erst einmal die beiden Charaktere kennen in ihrer angestammten Umgebung. Wie war ihr Leben vor dem Virus? Das macht deutlicher, was die Kinder und Jugendlichen mit dem Ausbruch alles verloren haben und es zeigt, wie sie sich entwickeln. Diese Tatsache gibt viele Möglichkeiten sich einmal selbst Gedanken darüber zu machen, wie man in einem solchen Fall reagieren würde. Vielleicht nicht einmal, dass alle Erwachsenen sterben, aber wie würde ich mich in einem so apokalyptischen Fall verhalten? Es gibt keine Erwachsenen mehr, keine Regeln, keine Schule, keine Lebensmittelgeschäfte, keine Polizei oder Gerichte. Amber und Dal wollen auf ‘s Land, sie wollen sich in Sicherheit bringen und versuchen mit der Natur in Einklang zu leben, indem sie dort wohnen und ihre Lebensmittel dort anbauen. Das daraus auch Probleme erwachsen können, merken wir später.
Alles in allem war es einmal interessant zu erfahren wie Dal und Amber lebten bevor das Virus ausbrach, auch ihre Entwicklung und ihre Charaktere kennenzulernen hat Spaß gemacht, von dem Standpunkt aus, kann ich den dritten Band der Vorgeschichte: Amber und Dal von Linda Jensen gut weiterempfehlen.