Bei diesem Krimi handelt es sich um den ersten Roman der Autorin. Deshalb möchte ich hier auch kurz auf ein paar Unstimmigkeiten eingehen: Poirot schlussfolgert, dass die beiden Verdächtigen Verwandte sein müssen, weil sie sich so ähnlich sehen, aber er meint weiterhin, dass die beiden ein Liebespaar wären und deshalb zusammengearbeitet hätten. Natürlich schließt das eine das andere nicht aus, aber ich finde es sehr seltsam, dass Menschen, die so nah verwandt sind, dass sie sich ähnlich sehen, gleichzeitig ein Liebespaar sind. Das war für mich sogar eine kleine Unstimmigkeit, die mich tatsächlich auch gestört hat.
Abgesehen davon gab es noch einige wenige andere Unstimmigkeiten, die für mich aber nicht so gravierend ins Gewicht fielen.
Darüber hinaus mochte ich auch hier die Whodunit-Atmosphäre sehr gerne. In einem Haus wird mitten in der Nacht eine Frau ermordet. Eigentlich kann es nur einer der Anwesenden gewesen sein, oder? Natürlich gibt es darüber hinaus auch noch andere, die Zugriff zu den Lebensmitteln im Haus haben und somit theoretisch zu einem früheren Zeitpunkt eine Vergiftung vorbereitet haben, aber das zeigt dennoch, dass es nur einige wenige Verdächtige gibt.
Was ich an dem ersten Teil der Poirot-Reihe (sozusagen) besonders toll fand: Man lernt Poirot mal von einer neuen Seite kennen. In den späteren Romanen ist er eingeführt und der Erzähler erwartet, dass man Poirot zumindest so von der Idee her kennt und man nicht mehr sagen muss, was für ein toller Detektiv er ist, aber hier geht es mehrfach darum, dass sich unter anderem die beiden Hauptfiguren also Hastings und Poirot von früher kennen und dass Poirot in Belgien als herausragender Polizist bekannt war bevor er in den Ruhestand ging.
Darüber hinaus sind die Figuren sehr interessant, und ich muss sagen, dass ich hier mehr das Gefühl hatte, die Charaktere kennenzulernen als bei einigen anderen Christie-Romanen, was vielleicht auch an der Länge des Krimis liegt. Natürlich lässt auch die die Erzählsituation es nicht zu, dass man viel mehr über die Figuren selbst erfährt, weil Hastings die Geschichte im Nachgang erzählt und das mit einigem zeitlichen Abstand. Da Hastings ja nur seine eigene Perspektive, die Protokolle, Akten und Zeitungsartikel kennt, ist die Charakterdarstellung und deren Gedanken und Gefühle ziemlich schwierig.
Insgesamt hat mir der Krimi Das fehlende Glied in der Kette von Agatha Christie ziemlich gut gefallen und ich kann diesen ersten Teil der Poirot-Reihe wirklich empfehlen.