Engelsblut von M. Kibler

Rezension: Engelsblut von Michael Kibler

In dem 6. Kriminalroman der Horndeich-und-Hesgart-Reihe müssen die beiden sich sogar mit drei Morden herumschlagen. Auch Dienstreisen spielen mal wieder eine Rolle. Während Margot im Norden ermittelt, weil dort das Auto der Opfer gefunden wurde, muss Horndeich in die Ukraine, weil die Opfer eine Verbindung zu einer ukrainischen Fruchtbarkeitsklinik hatten. Hier kommen die Ermittler auch auf das Mordmotiv.

Der Darmstadtaspekt war auch in diesem Roman mal wieder von besonderer Relevanz: Margot spaziert über die Rosenhöhe und sucht sich einen ruhigen Platz in der Nähe der Mausoleen und auch ein Restaurant in der Stadt spielt eine Rolle, weil Margot dort eine Zeugin vernimmt und mit dieser zusammen zu Mittag ist. Da beide Mordopfer aber an keiner besonders bekannten Stelle in Darmstadt gefunden wurden, sind das neben einigen anderen Nennungen von Darmstadtorten dieses Mal die Hauptbezüge zur Stadt.

Besonders interessant fand ich dieses Mal die Verbindung zum Cover: Zum einen wird der Engel, der auf dem Cover abgebildet wird, in der Handlung erwähnt und ist der Treffpunkt von Margot mit einer anderen Zeugin, darüber hinaus ist aber auch der Titel neben dem Cover für mich noch etwas metaphorischer: Susanne Warka sollte den Aaners ein Kind durch eine Leihmutterschaft gebären. Hier könnte man also sowohl in Susanne (die auch einen Engelschlüsselanhänger geschenkt bekommt), als auch in das ungeborene Kind einen Engel hineininterpretieren. Für mich passten also Cover und Titel dieses Mal a) gut zusammen und b) auch noch super zum Inhalt.

Man darf aber nicht außer acht lassen, dass der Kriminalroman dieses Mal wieder ziemlich brutal war. Eine Frau wird von einem Zug komplett zerfetzt, was zwar nicht in allen Einzelheiten, aber dennoch mit ein paar Einzelheiten beschrieben wird. Das Ehepaar wird zwar auch blutig ermordet, aber noch schlimmer fand ich die Beschreibungen der halbverwesten Körper, die einem den Verwesungsgeruch beinahe in die Nase getrieben hat. Der Roman war nicht so schlimm wie andere von Kibler, aber für empfindsame Seelen ist der Krimi dennoch nicht geeignet.

Darüber hinaus gibt der Erzähler am Anfang einige Details über die Verdächtigen bzw. Zeugen Preis. So war für mich ziemlich von Anfang an klar, wer der Täter sein könnte. Einzig die Tatsache, dass alle drei Opfer erstochen wurde, hat mich ein bisschen verunsichert und dafür gesorgt, dass ich mir zwischenzeitlich nicht mehr ganz sicher war. Dennoch habe ich mich nur zeitweilig von der Spur abbringen lassen und so kam das Ende und die Aufdeckung der Mörder (ja, wieso nicht, wir haben schließlich vier Opfer) für mich nicht so wahnsinnig überraschend. Man hat rückblickend so das Gefühl gehabt, dass der Erzähler wusste, dass er vielleicht ein bisschen viel verraten hat und dass er jetzt den Leser von der Spur wieder abbringen muss. Aber gut, ich verrate nicht mehr.

Insgesamt hat mir Engelsblut von Michael Kibler ganz gut gefallen und ich kann den Darmstadtkrimi durchaus empfehlen, wenngleich die Brutalität den ein oder anderen Leser verschrecken könnte.

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