Der Roman Was der Fluss erzählt von Diane Setterfield hat als Rahmenhandlung die Geschichte um Quietly. Quietly ist eine mythische Figur, die mit ihrem Stechkahn über die Themse fährt. Er hat dort die Aufgabe die Menschen, die auf der Themse in Not geraten auf die richtige Seite zu bringen. Wenn die Zeit von jemandem abgelaufen ist, bringt er ihn auf die andere Seite, wenn die Zeit aber noch nicht abgelaufen ist, bringt er sie zurück auf die richtige Seite. Diese Aufgabe wurde ihm übertragen, nachdem seine Tochter gestorben war und er sie ein Jahr später zurück geholt hat. Um sie zurückzuholen, musste er den Preis bezahlen und nun muss er seine Aufgabe auf der Themse erfüllen.
In einer kalten Winternacht wird ein kleines Mädchen aus der Themse gezogen und in das Gasthaus Swan gebracht. Dort wird sie von der Krankenschwester für tot erklärt, allerdings erwacht sie kurze Zeit danach wieder zum Leben. Kurz darauf erheben drei Familien Anspruch auf das Mädchen: die Vaughns, Mrs. White und Robin Armstrong.
Die Vaughns sind Helena und ihr Mann. Helena liebt den Fluss von klein auf, ihr Mann ist ein wohlhabender Geschäftsmann. Vor zwei Jahren wird ihre zwei-Jährige Tochter entführt. Obwohl sie den Entführern deren Geld sofort bezahlen, bekommen sie ihre Tochter nicht zurück. Da das Mädchen, das aus dem Fluss gezogen wird, vier Jahre alt ist, würde es vom Alter her passen und erklärt auch, warum sie das Mädchen nicht 100%ig sicher als ihre Tochter identifizieren können.
Auch Mrs. White hält das Mädchen für ihre Schwester. Lily White lebt in ärmlichen Verhältnisse und arbeitet als Hausangestellte in der Pfarrei. Regelmäßig kommt ihr Halbbruder Victor bei ihr zu Besuch, isst ihr Essen, stiehlt ihr Geld und nutzt ihre Gebäude um darüber Alkohol zu schmuggeln. Lily behauptet steif und fest, dass es sich bei dem kleinen Mädchen um ihre kleine Schwester handelt, denn schließlich sei sie vor etlichen Jahren im Fluss ertrunken. Dabei versucht unter anderem der Pfarrer ihr klarzumachen, dass ein vier-jähriges Kind unmöglich ihre Schwester sein kann.
Robin Armstrong ist aus einer Vergewaltigung hervorgegangen. Robert Armstrong heiratet noch vor der Geburt seine Mutter. Er weiß, dass Beth vergewaltigt wurde, möchte dem Kind aber gerne ein Vater sein und behandelt ihn so wie seine anderen, eigenen Kinder. Robin hat aber eine verbrecherische Ader von seinem leiblichen Vater geerbt und ist so ständig wieder in Schwierigkeiten verstrickt. Seine Frau, von der seine Eltern nichts wussten, tötete sich kürzlich selbst und ertränkte zuvor die gemeinsame Tochter. Da er seine Tochter, weil er in Oxford Geld verdienen musste, seit einem Jahr nicht mehr gesehen hat, ist auch er sich nicht sicher, ob das gefundene Mädchen seine Tochter ist oder nicht.
Im Laufe des Romans gibt es immer mehr Verbindungen zwischen den einzelnen Figuren, vor allem geht es um die Geschichten der Figuren. Und in diesen Geschichten offenbaren sich eben viele Verbindungen zueinander und man merkt, dass alle drei Familien, die Anspruch auf das Mädchen erheben, einander über Umwege kennen und so eigentlich schon vor dieser Geschichte miteinander verbunden waren.
Gerahmt wird die ganze Geschichte durch das Wirtshaus Swan in Radcot und die oben erwähnte Sage um Quietly. Außerdem gibt es einige Figuren, die sehr relevant sind, aber nicht zu den drei Familien gehören: Rita Sunday ist die Krankenschwester, die das Mädchen behandelt, die sich aber auch danach noch für das Kind engagiert. Margot Ockwell ist die Besitzerin des Wirtshauses Swan. Ihr Mann ist Joe Bliss, der zwar sehr kränklich ist, dafür aber auch ein sehr guter Geschichtenerzähler. Und es gibt noch den Fotografen Daunt, der das Mädchen gefunden hat und später auch Interesse daran hat, dass es ihm gut geht. Er fotografiert es mehrere Male nachdem es gefunden wurde und entwickelt eine Beziehung zu Rita. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden wieso das Mädchen zwischenzeitlich tot war und später wieder lebte.