Hörbücher ·Mein Glück in deinen Händen von M. Simses

Rezension: Mein Glück in deinen Händen von Mary Simses

Mein Glück in deinen Händen von Mary Simses habe ich wieder als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl zum Inhalt als auch zum Medium etwas schreiben.

Fangen wir mit den Figuren an: Mariel wirkte auf mich wie ein unglaublich kaltes Luder. Sie spannt erst ihrer Schwester den Freunde aus und bittet sie dann auch noch, ihre Brautjungfer zu werden, aber nicht eine reguläre, sondern als Ersatz für eine Freundin, die krank geworden ist. Und dann haut sie auch noch so Sätze raus wie „Du weißt ja gar nicht, wie stressig das ist, wenn man selbst heiratet.“ Also wie kann man denn bloß so blöd oder so boshaft sein?

Sara ist auch nicht viel besser mit ihren ständigen Sabotageaktionen gegen ihre Schwester. Vor allem weil das so offensichtlich Sabotage ist. Ich meine, wenn das falsche Essen geliefert würde oder das Brautkleid zu eng wäre oder die falschen Blumen kommen würden, dann könnte man das noch als Zufall abtun, auch noch ein zweites Missgeschick könnte man als Zufall ansehen. Aber so viel wie Sara sabotiert ist doch klar, dass Mariel und Carter dahinter kommen wer dahintersteckt. Und dann erfährt sie, dass ihre Mutter zu hohen Blutdruck hat. Ihr Blutdruck geht im Krankenhaus sogar noch hoch als sich ihre Töchter vor ihr streiten und dennoch macht sie mit ihrer Sabotage weiter. Macht sie sich nicht eine Sekunde mal Gedanken, ob das vielleicht schädlich für ihre Mutter sein könnte? Das machte sie einfach unglaublich unsympathisch.

Auch ein Mann, der erst mit einer Frau zusammen ist, und sich dann in deren Schwester verliebt, ist nicht unbedingt ein Sympathieträger. Wenn er dann aber auch noch parallel mit beiden Frauen zusammen ist, weil er der ersten Schwester nicht sagen kann, dass er sie nicht mehr liebt, wirkt er noch unsympathischer, noch dazu wenn man bedenkt, dass er zu diesem Zeitpunkt schon mit der zweiten Schwester zusammen ist.

Und wieso die Mutter meint, dass ihre Töchter sich vertragen sollen und Sara sich nicht so anstellen soll wenn ihre Schwester und ihr Ex-Freund, den sie immer noch liebt, heiraten, muss man auch nicht verstehen. So grundsätzlich hatte man das Gefühl, dass die Mutter viele Unstimmigkeiten zwischen ihren Töchtern verursacht oder zumindest nicht aktiv verhindert hat. Und so wirkte auch sie insgesamt nicht sonderlich sympathisch.

Der Handlung des Buches plätschert so dahin und hat keinen Tiefgang. Die Geschichte mit den gestohlenen Kuchen war dann vollends absurd und machte die Geschichte einfach lächerlich. Dass sie die ganze Zeit versuchen, das Kunstwerk eines Kindes zu retten, macht auch die beiden Figuren lächerlich und kann schon fast als Kunstkritik ausgelegt werden.

Die Liebesgeschichte hat praktisch nicht stattgefunden. Erst ganz am Ende merken die Protagonisten, dass sie sich ineinander verliebt haben. Vorher lernen sich die beiden zwar kennen, aber auf nicht besonders romantische Weise und sie lernen sich auch eher freundschaftlich kennen. Dass die beiden sich plötzlich verlieben, obwohl Sara immer in Carter verliebt war und David ja eine Freundin hatte, der er sogar einen Antrag machen wollte, wirkte irgendwie künstlich.

Die Lesung ist ungekürzt, sodass man nichts verpasst durch das Medium. Julia Nachtmann hat das Hörbuch eingesprochen und ich finde, dass sie das wirklich gut gemacht hat. Ich habe ihr gerne zugehört und auch die anderen Figuren (vor allem die unterschiedlichen Charaktere von Mariel und Sara) hat sie super interpretiert, sodass deren Stimmen gut zu den geschilderten Charakteren passten.

Das Cover der MP3-CD hat mir gut gefallen, denn es entspricht dem Cover des Buches (nur eben ohne den farbigen Buchschnitt). Die Blumen passten gut zu einem leichten Sommerroman, aber ich habe nicht verstanden, warum gerade solche Blumen ausgewählt wurden, weil es im Buch selbst ja nicht um Blumen ging (nur um die bei der Hochzeit und die Blumen sind nicht auf dem Cover abgebildet). Dennoch ist das Cover ganz hübsch.

Insgesamt hat mir Mein Glück in deinen Händen von Mary Simses nicht so besonders gut gefallen, obwohl Julia Nachtmann ihren Job wirklich gut gemacht hat. Die Figuren waren teilweise wirklich unausstehlich oder zumindest recht unsympathisch, sodass ich das Hörbuch manchmal sogar unterbrechen musste, weil ich Sara und Mariel nicht mehr ertragen habe.

 

 

 

Danke an Random House Audio für das Hörbuchrezensionsexemplar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert