Auch wenn Amalia und der verborgene Schatz von Alexandra Fischer-Hunold der dritte Teil der Reihe Die Gespensterschule ist, kann man diese auch ohne Vorgängerteil gut verstehen. Man merkt während des Lesens schon, dass es nicht der erste Band ist, denn es wird immer wieder auf die Vergangenheit verwiesen, woraus man eben schließen kann, dass die Freunde zuvor schon Abenteuer miteinander erlebt haben.
Die Idee, dass hier Gespenster zusammenkommen, und in einer Gespensterschule lernen richtig zu gespenstern und zu spuken, fand ich total spannend und hat mir ganz gut gefallen. Allerdings habe ich nicht ganz verstanden, welche Toten zu Gespenstern werden und wie ausgewählt wird, dass diese in die Gespensterschule kommen um dort spuken zu lernen. Ich dachte mir die ganze Zeit, dass es ja nicht geht, dass alle Toten zu Gespenstern werden und was passiert mit den Erwachsenen, die sterben? Und wie wählt man die Lehrer für die Schule aus? Vielleicht werden diese Fragen im ersten Teil beantwortet, aber mir fehlten die Antworten auf diese Fragen.
Für mich ergab es auch keinen Sinn, dass Finn für ein paar Tage in die Gespensterschule kommen konnte, obwohl seine Eltern gerade weg sind, aber die werden ihn ja nicht unbeaufsichtigt gelassen haben. Hinzu kam die Frage für mich, wie er denn in die Gespensterschule gekommen ist, denn er wird ja nicht direkt nebenan gewohnt haben. Das ergab leider auch keinen Sinn für mich.
Außerdem habe ich nach dem Titel Amalia und der verborgene Schatz mit einer Schatzsuche gerechnet, diese hatte aber für die eigentliche Handlung wenig Relevanz. Klar, sie mussten den Schatz finden, damit sie das Schloss der Familie Fidlin retten konnten, aber die Schatzsuche hat im Vergleich zur Befreiung der Freunde aus den Händen des Entführers, sehr untergeordnet. Das fand ich sehr schade, weil der Titel einen anderen Inhalt erwarten lässt und mir fehlte das einfach ein bisschen.
Auch war mir nicht klar, woher der Verwandte von Amalia nun wusste, wo sie zur Schule geht und wieso er sie sehen kann, wo er doch ein Mensch ist und Menschen Gespenster eigentlich nicht sehen könnten; sonst könnten diese die Menschen ja gar nicht vernünftig erschrecken. Auch diese beiden Details ergaben irgendwie wenig Sinn für mich.
Hinzu kam, dass die Figuren mir nicht wirklich sympathisch waren, auch wenn ich nicht so gut sagen kann, woran das faktisch lag. Vielleicht fehlte mir einfach noch ein bisschen die Charakterzeichnung und man hätte noch ein bisschen mehr über die Charaktere erfahren müssen; was man vielleicht im ersten Band tut. Wenn man aber den ersten Band braucht, um den dritten Band verstehen zu können, wäre es nett gewesen, wenn irgendwo präsent gestanden hätte, dass es sich um einen dritten Band handelt. Einzig oben rechts auf dem Cover steht etwas von Die Gespensterschule, woraus sich schließen lässt, dass dies hier eine Reihe ist, aber es steht nichts von der Anzahl der Bände noch von der Bandnummer dieses Titels auf dem Cover. Auf dem Rücken befindet sich eine kleine drei, weshalb ich vermute, dass es der dritte Teil der Reihe ist.
Alles in allem war das ganze Kinderbuch Amalia und der verborgene Schatz von Alexandra Fischer-Hunold für mich nicht stimmig und so hatte ich praktisch keine Lesefreude, sodass ich das Buch nicht wirklich weiterempfehlen kann.