Der Liebesroman Kiss me, Officer!: Tausche Strafzettel gegen Liebe von Jennifer Lillian behandelt die Geschichte von Megan und Ben.
Megan lebt mit ihrem Freund Anthony zusammen. Als sie früher nachhause kommt, erwischt sie ihn mit seiner Sekretärin im Bett. Sie berichtet ihm, dass sie schwanger ist und auszieht, doch das kann er nicht zulassen und so will er sie zwingen abzutreiben. Nachdem er sie die Treppe hinuntergestoßen hat, verliert sie das Kind, dass sie trotz des Vaters behalten wollte. Unglücklich zieht sie sich nach Leansborrow, in ihre Heimatstadt, zurück.
Dort übernimmt sie nach dem Tod ihres Onkels, der für sie wie ein Vater war, einige Zeit später dessen Café mit ihrer besten Freundin Ella. Megan ist immer noch ängstlich, schafft es aber im Alltag meistens recht gut zu funktionieren. Von Männern lässt sie aber die Finger bis Ben plötzlich vor ihr steht. Er fragt sie nach ihrer Nummer, die sie ihm aber nicht geben möchte und so hofft er auf sein Glück am nächsten Tag. Später wird Megan beim Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit gerade von Ben raus gewunken. Nachdem sie versucht hat, ihn zu bestechen, möchte er zur Wiedergutmachung, dass sie mit ihm ausgeht, wozu sie dann erzwungenermaßen zustimmt.
In den nächsten Wochen treffen die beiden sich immer häufiger und ihre Bekanntschaft intensiviert sich noch als sich herausstellt, dass Megans bester Freund mit Ben befreundet ist. So sehen sie sich also bei vielen Treffen der Clique und verabreden sich auch so hin und wieder. Als Anthony plötzlich vor ihr steht, zweifelt Megan erneut, ob es so klug war, etwas mit Ben anzufangen, denn schließlich hat Anthony ihr gedroht und sie hat Ben noch nichts von ihrer Vergangenheit erzählt.
Ich habe auch diesen Roman als Hörbuch gehört und irgendwann, relativ spät, abgebrochen. Lange Zeit habe ich mich durchgequält, aber ich konnte mir das einfach nicht weiter anhören. Leider fällt mir nichts positives an dem Roman ein, was ich hier berichten könnte.
Der Roman wurde als „humorvoller und doch tiefgründiger Wohlfühlroman“ bezeichnet. Ich weiß nicht wo dieser Roman tiefgründig sein soll, aber das hatte ich auch nicht wirklich erwartet und entsprechend war ich da weniger enttäuscht. Aber ich fand den Roman dermaßen wenig humorvoll… Er beginnt mit einer Vergewaltigung (Megan wird schwanger, weil ihr betrunkener Freund über sie herfällt), die nirgendwo erwähnt wird, was ich nicht richtig finde und was für mich so gar nicht in das Schema einer humorvollen Wohlfühlromans passt. Auch später habe ich mich in der Handlung kein einziges Mal wohlgefühlt.
Die Handlung besteht eigentlich nur aus einem dauerhaften Hin- und Herspringen der Protagonistin. Megan kann sich nicht entscheide, ob sie Ben eine Chance geben soll. Sie mag ihn, aber Anthony hat ihr gedroht. Aber sie mag ihn. Aber Anthony hat ihr gedroht… Dieses Verhalten hätte für mich eher zu einer jugendlichen Protagonistin und nicht zu einer Erwachsenen gepasst.
Dass mir die Protagonistin unsympathisch war, merkt man ja schon, aber auch die Nebencharaktere und der männliche Protagonist waren nicht besser. Ben ist eigentlich ein netter Kerl, aber eine Frau beim zu schnell Fahren zu erwischen und wenn sie einen dann zu bestechen versucht mehr oder weniger zu einem Abendessen zu zwingen, klingt nicht nach einem netten Kerl. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob er irgendwas im Schilde führt. Ella ist auch nicht viel besser. Eigentlich ist sie Megans beste Freundin und doch mischt sie sich in alles ein, meint, dass sie weiß was das beste für sie ist und als Megan ihr erzählt, dass sie glaubt Anthony gesehen zu haben, glaubt sie ihr nicht, sondern tut das als Hirngespinste ab. Vielleicht meinte sie es nur gut, aber sympathisch hat sie all das für mich nicht gemacht.
Die Sprecherin, Stephanie Preis, hat mir leider auch nicht gefallen. Ich fand ihre Stimme einfach langweilig und weiß nicht, ob sie einfach nicht zum Buch und zur Protagonistin gepasst hat, oder ob sie mir ganz allgemein nicht gefallen hat.
Hinzu kamen etliche Schnittfehler. Sehr häufig sind irgendwelche Buchstaben aus Wörtern geschnitten, manchmal fehlen sogar ganze Wörter. Ich weiß wirklich nicht wie das geschehen konnte, allerdings habe ich einen Verdacht, denn die Schnittfehler waren nicht nur am Ende eines Tracks, sondern auch immer wieder Zwischendrin. Das hing wahrscheinlich damit zusammen, dass man viele kleinere Tracks am Ende zu einem langen zusammengestückelt hat, denn jedes Kapitel besteht nur aus einem Track. Somit sind manche Tracks über 40 Minuten lang, was es nahezu unmöglich macht so spulen.
Das hat zwar mit dem Hörbuch nichts zu tun, aber da ich es in einer Hörrunde gehört habe, möchte ich es hier kurz erwähnen. Das Hörbuch wurde uns über Soundcloud zur Verfügung gestellt. Das ist ein Streaming-Dienst, der es nicht erlaubt, die Hörbücher herunterzuladen. Das war am Anfang ziemlich doof, denn wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich gar nicht beworben. Ich konnte das Hörbuch also nur über diesen Streaming-Dienst hören, was ich mir irgendwie anders vorgestellt hatte. Ich war auch nicht die Einzige, die das überrascht hat, denn die meisten hatten mit einer CD oder zumindest einer Download-Möglichkeit gerechnet.
Das Cover des Hörbuchs fand ich auch seltsam. Auf dem Buchcover sind oben ein Mann und eine Frau, in der Mitter der Schriftzug und unten ein Haus mit einem Garten zu sehen. Das Cover des Hörbuchs zeigt das Haus und nicht den Mann und die Frau, was ich passender gefunden hätte.
Ich habe das Hörbuch nach etwa 7,5 Stunden abgebrochen, sodass ich dreiviertel gehört hatte. Da ich so viel davon gehört habe, kann ich auch eine halbwegs fundierte Rezension dazu schreiben. Ich weiß, dass viele auch total begeistert von dem Hörbuch waren, aber Meinungen sind eben verschieden. Vielleicht hatte ich mir einfach etwas vollkommen anderes von dem Hörbuch, der Protagonistin und der Handlung erhofft und so hat mich schon der Anfang enttäuscht. Alles in allem kann ich Kiss me, Officer! Von Jennifer Lillian nicht weiterempfehlen.
Danke an den Digital Publishers Verlag für das Veranstalten der Hörrunde und das Hörbuchrezensionsexemplar!