Elisa Hemmiltons Kofferkrimi von L. Rina

Rezension: Elisa Hemmiltons Kofferkrimi von Lin Rina

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi von Lin Rina ist zwar ein Einzelband, in dem aber Figuren aus dem Staubchronik-Universum vorkommen. Ich kannte die Staubchronik bisher noch nicht und hatte dennoch das Gefühl, dass ich alles verstehe und die Sachen, die man wissen muss, noch einmal expliziert werden.

Elisa hat einen sehr spannenden Charakter, da sie zwischen zwei Welten lebt: Auf der einen Seite ist sie in einem sehr armen Viertel aufgewachsen und kennt sich dementsprechend mit Hunger und Kälte aus. Sie kann sich verteidigen und auf sich selbst aufpassen. Auf der anderen Seite lernt sie gerade die Manieren, die sie für die gehobene Gesellschaft braucht und man erwartet, dass sie sich entsprechend verhält. Die hübsche Kleidung und ihre Manieren eröffnen ihr auch viele Möglichkeiten. Ihre Neugier gehört aber sicherlich zu ihren herausragendsten Eigenschaften. Ich mochte Elisa aus all diesen Grund sehr, mir war sie auf jeden Fall sehr sympathisch.

Jamie ist eher zurückhaltend und ängstlicher als Elisa. Seine träumerische Art und seine Phantasie machen ihn zu einem guten Mechaniker, aber er ist kein geborener Detektiv. Während Elisa voller Neugier verbotene oder gefährliche Dinge tut, würde er lieber in seiner Werkstatt weiter über den Plänen brüten. Dennoch ist auch er auf seine Art neugierig. Obwohl Jamie vom Charakter her so ganz anders ist als Elisa, mochte ich auch ihn unglaublich gerne.

Die Handlung selbst war spannend. Neben der Ermittlungsarbeit von Elisa und Jamie, den Befragungen und Durchsuchungen, gibt es noch einige andere Verwicklungen: Jamies Entführung, der Einbruch in seine Werkstatt, seine Verhaftung. All das sorgt dafür, dass die Ermittlungen zwar weiterkommen, das Detektiv-Duo aber von ihrer derzeitigen Ermittlungsarbeit Abstand nehmen muss, um wieder anderen Vorfällen nachzugehen. Hinzu kommt, dass Elisa erst relativ spät zu ihrem Fall kommt, weil sie mit dem vom Himmel gefallenen Koffer erst einmal nichts zu tun hat.

Neben der Cosy Crime-Komponente, die den Krimi ausmacht, gibt es aber auch noch eine Lovestory, allerdings nichts zwischen Elisa und Jamie wie ich zu Anfang dachte, sondern zwischen Elisa und Benjamin Green, den sie noch von früher kennt (und den man vielleicht schon aus den anderen Bänden der Staubchronik kennt; das weiß ich allerdings nicht). Jamie und Elisa verbindet aber sofort ein enges freundschaftliches Band und so traut sie ihm nicht zu, dass er etwas gestohlen hat und wirft sich deshalb für ihn in die Bresche, außerdem ist sie immer wieder bereit Risiken einzugehen, um ihn zu retten und zu beschützen.

Wie in vielen anderen Krimis zu der Zeit, besucht auch Elisa Bälle, muss dort tanzen und genießt (zumindest mehr oder weniger) die Gesellschaft. Deshalb spielen auch das Essen, die Kleider und Musik und Tanz eine große Rolle. Da Jamie aber Mechaniker ist und diese Zeit dafür natürlich prädestiniert ist, spielt auch der technische Fortschritt eine immense Rolle. Das ausgehende 19. Jahrhundert und erst recht natürlich London eignen sich ja ganz wunderbar dafür eine Geschichte mit dieser Atmosphäre anzulegen. Da ich nicht weiß, wie ich es besser nennen soll, würde ich es jetzt einfach mal als in Richtung Steampunk gehend bezeichnen.

Alles in allem hat mir Elisa Hemmiltons Kofferkrimi von Lin Rina sehr gut gefallen und ich hoffe, dass es noch mehr Abenteuer von Elisa, Jamie, Benjamin und all ihren Freunden zu verfolgen geben wird und empfehle diesen Cosy Crime-Krimi deshalb gerne weiter.

 

 

 

Danke an Netgalley für das Rezensionsexemplar!

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