Die verschwundene Braut von Bella Ellis ist der erste Band der Brontё-Schwestern-Reihe. Charlotte, Emily und Anne befinden sich gerade Zuhause bei ihrem Vater und leben dort im Pfarrhaus, wo auch ihr Bruder lebt. Als die drei Schwestern von einem seltsamen Vorfall im Nachbarort hören, sind sie sofort neugierig. Wie gut, dass Charlotte mit einer der Hausangestellten auf der Schule befreundet war, denn so machen sich die drei Schwestern direkt auf zu ihrer Freundin und befragen sie. Nachts ist die Hausherrin offenbar aus ihrem Zimmer verschwunden, überall ist Blut und von ihr selbst gibt es keine Spur. Die Schwestern fragen sich was mit Elizabeth Chester passiert sein könnte und beginnen mit ihren Ermittlungen. Sie befragen die Hausbewohner, die Dorfbewohner und finden auch den ein oder anderen Hinweis, doch die junge Frau bleibt verschwunden bis in der Nähe offenbar eine verbrannte Leiche auftaucht. Was ist bloß mit der jungen Frau geschehen und wer hat ihr das angetan?
Von den Brontё-Schwestern habe ich noch nichts gelesen, aber gesehen habe ich ihre Werke natürlich schon. Als ich dann gesehen habe, dass eine Autorin die drei Schwestern zu Detektivinnen gemacht hat, war ich neugierig und muss sagen, dass das wirklich super passt. Emily, Anne und Charlotte sind als Autorinnen natürlich neugierige junge Frauen und sie haben einen analytischen Blick auf die Menschen, der ihnen hilft, sie besser zu durchschauen. Ich hätte es schön gefunden, wenn sie noch detektivischer dargestellt worden wären, aber für ihren ersten Fall war das schon ziemlich gut (und wenn sie zu großes Talent an den Tag gelegt hätten, hätte das wohl auch unrealistisch gewirkt).
Ich vermute mal, dass die Autorin, die bekennender Fan der Schwestern ist, versucht hat, die jeweiligen Charaktere der Schwestern herauszustellen und ich finde, dass diese zumindest plausibel wirken. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass es sich hier um fundierte Charakterstudien der drei Autorinnen handelte, die durchweg realistisch wirkten. Ich muss aber auch zugeben, dass mir manche der Schwestern etwas sympathischer waren, als andere, aber gerade das macht auch den hohen Grad an Plausibilität aus.
Interessant fand ich auch den Fall selbst, für dessen Aufklärung die Schwestern auch viel herumgereist sind (natürlich in der relativen Nähe ihres Zuhauses), aber für junge Frauen war eine Reise – zumal alleine – nicht so einfach damals. Ich mochte aber auch den englischen Flair, den die Autorin damit in ihren Krimi hat einfließen lassen; da ich englische Krimis sehr mag, hat mir das gut gefallen.
Der Titel erinnert natürlich an die Sherlock Holmes-Geschichte Der adelige Junggeselle oder Die verschwundene Braut, an die ich auch denken musste als ich den Titel gesehen habe. Auch sonst hatte ich an der ein oder anderen Stelle das Gefühl, dass es sich um eine Sherlock Holmes- oder Agatha Christie-Anspielung handeln könnte, kann das aber gerade leider nicht nähern benennen. Ich mag solche Verknüpfungen aber eigentlich sehr gerne.
Insgesamt hat mir der erste Band der Brontё-Schwestern-Reihe gut gefallen. Die Schwestern wirken authentisch, der Fall war spannend und abwechslungsreich und der Krimi selbst erinnerte durchweg an einen typischen englischen Kriminalroman. Von mir gibt es also eine klare Empfehlung für alle, die englische Krimis und die Brontё-Schwestern mögen.