Die Tote im Wanderzirkus von S. Spotswood

Rezension: Pentecost & Parker 2: Die Tote im Wanderzirkus von Stephen Spotswood

Bei Die Tote im Wanderzirkus von Stephen Spotswood handelt es sich um den zweiten Band der Pentecost und Parker-Reihe. Eigentlich ist es nicht unbedingt nötig, den ersten Band auch gelesen zu haben, da zwar auf Fälle und Fakten aus dem ersten Band verwiesen wird, diese aber nicht notwendig sind, um der Handlung des zweiten Bandes folgen zu können.

Auch in diesem Band mag ich Lillian Pentecost wieder sehr gerne. Die große Detektivin wird zwar mit der Zeit gebrechlicher, aber das ändert nichts an ihrem Können und ihren detektivischen Fähigkeiten. Sie ist stark und zäh und lässt sich von keinem Mann unterkriegen.

Will Parker ist stark, kämpferisch und mutig, obwohl sie auch hin und wieder leichtsinnig ist und Fehler macht, die ihr gefährlich werden könnten. Trotzdem ist sie auch sehr klug und setzt die Puzzleteile ebenfalls sehr gekonnt zusammen. Sie ist also, genau wie Miss Pentecost, eine sehr begabte Detektivin.

Obwohl der Krimi relativ dick ist, fand ich ihn an keiner Stelle langweilig oder langatmig. Der Krimi beginnt mit einem anderen Fall, den die beiden Protagonistinnen noch beenden müssen um sich direkt in den nächsten, den Zirkusfall, zu stürzen. Will und Lillian beginnen direkt mit ihren Ermittlungen und führen Befragungen durch, sammeln Beweise und hören sich nicht nur unter den Zirkusbewohnern, sondern auch unter der Stadtbevölkerung um. Natürlich kommen auch persönliche Fakten immer mal wieder durch, die die Figuren vollständiger werden lässt. Aber grundsätzlich ist der Fokus eher auf dem Fall als auf dem Privatleben der Figuren. Ich fand die Handlung also alles in allem sehr kurzweilig, wozu auch der flüssig und locker lesbare Stil des Autors beigetragen hat.

Der Fall selbst war auch total spannend. Interessant fand ich auch, dass der Zirkus, genau wie das Kino, in der Stadt gerade ums Überleben kämpfen und sich das bis heute gefühlt nicht verändert hat. Natürlich spielt die Handlung direkt nach dem zweiten Weltkrieg und die Wirtschaft kämpft gerade noch mit vielen Kriegsheimkehrern, aber ich fand das dennoch sehr interessant.

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg ist natürlich auch das Kriegselend, ein Kriegsheld, der im Krieg einen Arm verloren hat, und die Chancen mit einem Arm auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen ein interessanter Aspekt der damaligen Zeit, der in diesem Krimi erwähnt wird.

Schade fand ich, dass ein Hilfsarbeiter, Sam Lee, mit dunkler Hautfarbe, am Anfang der Handlung vorkommt und dann am Ende überhaupt nicht mehr erwähnt wird. Ich mochte Sam Lee ganz gerne und hätte gerne noch mehr über ihn und die Diskriminierung in den USA zur damaligen Zeit erfahren. Als Will und Lillian in der Kleinstadt ankommen, wollen sie sich unterwegs etwas zu Essen besorgen und wollen in ein Lokal, in das ihr Fahrer und Hilfsarbeiter im Zirkus aber nicht mitkommen kann, weil ein Schild „Schwarzen den Zutritt verwehrt“.

Alles in allem mochte ich Die Tote im Wanderzirkus, der zweite Teil der Pentecost & Parker-Reihe, von Stephen Spotswood sehr gerne. Ich mag Will und Pentecost immer noch sehr, weil sie mutig und clever sind. Aber ich mochte auch den Fall selbst und die historischen Hintergründe der Zeit, in der der Krimi spielt, fand ich sehr interessant. Von mir gibt es also eine klare Empfehlung für diesen Krimi, der in der Mitte des 20. Jahrhundert in den USA spielt und ich freue mich schon auf weitere Teile der Reihe.

 

 

 

Vielen Dank an Blanvalet für das Rezensionsexemplar!

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