Der Gast im Garten von T. Hiraide

Kurz gesagt: Der Gast im Garten von Takashi Hiraide

Der Gast im Garten von Takashi Hiraide ist ein Roman (bzw. eine Erzählung) von einem jungen Paar, das in einem Vorort von Tokio in einem Gartenhaus lebt. In ihren Garten kommt eine Katze der Nachbarn. Am Anfang streicht sie nur durch den großen Garten, aber im Laufe der Zeit kommt sie auch zu dem jungen Paar und kriegt doch ein Kistchen, einen Schlafplatz und Futter. Weder lässt sie sich streicheln noch möchte sie hochgenommen werden, aber sie spielt mit den Menschen und so entwickelt sich eine innige Freundschaft bis die Katze eines Tages nicht mehr zu Besuch kommt…

Ich muss sagen, dass ich den Stil japanischer Romane sehr gerne mag. Ich kann nicht mal genau sagen, woran es liegt, aber ich finde diese Romane haben ihre eigene Sprache, die ich einfach unglaublich toll und poetisch finde und die man auch in dieser Erzählung vorfindet.

Was ich sehr schade finde ist aber, dass dieser Roman so wenig Substanz hat: man erfährt praktisch nichts über das Ehepaar, das sich mit der Katze anfreundet, auch die Episoden mit der Katze wirken eher wie kurze Eindrücke aus einem Tagebuch und weniger wie ausführlich geschilderte Erlebnisse. Auch hier hat mir einfach die Tiefe gefehlt. Die Entwicklung in der Beziehung zu der Katze hat mir irgendwie auch nicht so richtig gefallen, weil der Roman nicht so positiv und idyllisch ist, wie ich mir erhofft hatte; mehr will ich dazu aus Spoilergründen nicht sagen.

Das Episodenhafte, von dem ich oben schreibe, spiegelt sich auch in einer Sprunghaftigkeit in der Handlung wider: Der Erzähler berichtet von einem Erlebnis und springt dann teilweise zurück, danach kommt er aber nicht zurück in die Gegenwart und so wirken die einzelnen Episoden teilweise etwas ungeordnet, obwohl eigentlich ein klar abgesteckter Zeitraum beschrieben wird. Das hat mich am Anfang vor allem verwirrt und mir nicht gefallen.

Die Illustrationen von Quint Buchholz haben mir hingegen gut gefallen. Ich mag den Stil und empfinde sie als schön und zur Handlung passend.

Insgesamt hat mir Der Gast im Garten von Takashi Hiraide nicht so gut gefallen. Mir fehlte Substanz bei den Beschreibungen und damit fehlte für mich die Nähe zum Inhalt. Ich mag es, dass es hier um eine Katze geht und finde japanische Romane stilistisch und sprachlich toll, weil sie poetisch wirken. Auch die Illustrationen gefallen mir. Leider finde die Erzählung durch das Episodenhafte auch eher unruhig, sodass ich insgesamt eher enttäuscht war.

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