Doktor Maxwells waghalsiger Zeitbetrug von J. Taylor

Rezension: Doktor Maxwells waghalsiger Zeitbetrug von Jodi Taylor

Doktor Maxwells waghalsiger Zeitbetrug von Jodi Taylor ist der siebte Band der Reihe. Ich kannte bisher nur eine E-Book-Kurzgeschichte und muss sagen, dass ich die Bände schon in der richtigen Reihenfolge lesen würde.

Zum einen würde ich bei Band 1 anfangen, weil im 7. Band auf Dinge eingegangen wurden, die in vorherigen Bänden passieren (Max‘ Entführung von einem für mich Unbekannten, weil ich den Band, in dem der Bösewicht vorkam nicht kannte) und die große Anzahl an Figuren, die ich sehr verwirrend fand. Klar es gibt da einige Hauptfiguren (bei denen ich schon Schwierigkeiten hatte sie zu unterscheiden), die sehr viel vorkommen und man sie deshalb irgendwann unterscheiden können müsste, aber daneben gibt es noch etliche Nebenfiguren, die teilweise auch nur in wenigen Szenen im Buch vorkommen. Ich konnte diese Nebenfiguren bis zum Schluss nicht richtig auseinanderhalten. Hier wäre schon ein Personenregister hilfreich gewesen, damit man einfach nochmal nachgucken kann was das jetzt für eine Figur war, welche Beziehung zu den anderen sie hat und welche Funktion sie innerhalb des Teams einnimmt.

Ich muss sagen, dass ich Max‘ Verhalten teilweise nicht sonderlich sympathisch fand. Eigentlich dachte ich, dass sie einfach ein Freigeist ist, aber ihr Mann und sie scheinen teilweise komplett verschiedene Leben zu führen, sie belügt ihn (was damit zusammenhängt, dass sie am selben Arbeitsplatz arbeiten) und manchmal scheinen sie sich auch sehr wenig bis gar nicht zu sehen, obwohl sie zusammenleben. Auch ihr sonstiges Verhalten fand ich komisch. Vielleicht wird das besser, wenn ich noch ein paar weitere Geschichten mit ihr gelesen habe, weil ich ihre Beweggründe und Hintergründe dann besser verstehe? Dennoch ist sie ein mutiger, kluger, interessanter Charakter.

Die Cover mit ihrer ähnlichen Gestaltung aber den unterschiedlichen Hintergrundfarben finde ich richtig cool und dass man die Bandnummer an der Uhr ablesen kann, finde ich auch eine gute Idee. Ich mag auch, dass der Schriftzug mit Doktor Maxwells ein bisschen erhaben ist und die Klappenbroschur für etwas (Kurzinterview und Foto der Autorin und auf der anderen Seite die Vorstellung der vorherigen Bände) genutzt wird.

Manchmal fand ich den Humor nicht wirklich witzig und teilweise sogar etwas infantil, aber an der ein oder anderen Stelle habe auch ich herzlich gelacht. Ich muss aber auch sagen, dass ich weggekommen bin von dem Gefühl, dass man hier etwas über Geschichte lernen kann, weil man a) überhaupt nicht so sonderlich viel über die historischen Hintergründe erfährt und b) die Autorin manche Details einfach nicht wissen kann.

Das Grundkonzept der Reihe finde ich aber immer noch sehr cool und total spannend. Auch hier erhoffe ich mir noch mehr Hintergrundinfos aus den ersten Bänden der Reihe (beispielsweise in welcher Zeit spielt die Gegenwart der Reihe oder wie funktionieren die Zeitreise-Pods), denn man bekommt in diesem Band nicht wirklich viel erklärt.

Am Anfang hatte ich große Schwierigkeiten in die Handlung reinzukommen, was unter anderem an der Sprache und der Erzählweise (der Anfang des Bandes wirkt arg respektlos den beteiligten historischen Figuren gegenüber) lag. Vielleicht lag es auch daran, dass ich meistens kürzere Bücher lese und es deshalb was neues war so ein verhältnismäßig langes Buch zu lesen. Ich weiß nur, dass das am Anfang wirklich ein Problem für mich war. Nachdem ich das Buch aber gelesen habe, will ich schon sehr gerne wissen wie es weitergeht.

Ich hatte auch nicht erwartet, dass die Historiker-Gruppe so viele kürzere Reisen macht, sondern bin davon ausgegangen, dass sie an einen Ort (und in eine Zeit) reisen und dort dann die gesamte Zeit des Romans bleiben, aber dem war nicht so, was ich aber nicht schlimm fand. Es hat nur einfach nicht meinen Erwartungen entsprochen.

Schade fand ich auch, dass es so wenig Nachbereitung und Vorbereitung für die einzelnen Zeitreisen gab. Vielleicht passieren sie hinter den Kulissen, weil sie nicht so spannend sind, aber ich hätte doch gerne gewusst welche Erkenntnisse sie aus ihren Aufzeichnungen ziehen und hätte gerne die Einbettung in den aktuellen Forschungsstand gehabt. So standen die Zeitreisen etwas losgelöster im Raum und ich habe mich immer wieder gefragt wo das wissenschaftliche Erkenntnisinteresse ist. Das ist wirklich eine der größten Schwachstellen, weil mir das hier wirklich gefehlt hat.

Insgesamt fand ich Doktor Maxwells waghalsiger Zeitbetrug von Jodi Taylor interessant. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat mir auch die Geschichte gut gefallen. Bei mir sind viele Fragen offen geblieben, sowohl zum Konzept hinter den Zeitreisen und der Rahmenhandlung als auch zu einzelnen Begebenheiten im Band, sodass ich dazu raten würde, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Schade war für mich vor allem, dass die wissenschaftliche Einordnung der bei den Zeitreisen gewonnen Erkenntnisse fehlte. Auch die vielen Charaktere waren für mich am Anfang verwirrend und ob man den Humor lustig und Max sympathisch findet, muss jede und jeder selbst entscheiden. Vor allem das in die Reihe passende Cover und die Aufmachung haben mir aber gut gefallen.

 

 

 

Ich danke blanvalet für das Rezensionsexemplar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert