Das Geschenk eines Regentages von Makoto Shinkai & Naruki Nagakawa ist ein japanischer Katzenroman.
Ich muss sagen, dass ich bei diesem japanischen Katzenroman etwas anderes erwartet hatte. Irgendwie bin ich von einer Katze und einem Menschen ausgegangen. Das war am Anfang etwas verwirrend und enttäuschend, weil ich eigentlich noch mehr über Miyu und Chobi erfahren wollte und mich erst darauf einstellen musste, dass die anderen Figuren, die vorher schon in die Handlung eingeführt wurden, dann später noch deutlich ausführlicher beleuchtet wurden.
Ein weiteres Manko war für mich, dass viele Dinge nur oberflächlich gestreift und nicht in der Tiefe behandelt werden. Aois Depressionen und ihre Platzangst sind hier so ein Beispiel. Ich hätte mir gewünscht, dass hier noch mehr Erklärungen und vor allem innere Reflexionen der Figur folgen. Außerdem hat sich Miyu beispielsweise mit einer Freundin gestritten und dieser Streit wird einfach nicht aufgelöst. Ich fand es schade, dass Miyu sich nicht wieder mit ihr verträgt. Dass bei einem 255 Seiten Roman mit relativ großer Schrift bei vier Geschichte nicht alle Details in voller Breite geschildert werden könne, ist natürlich klar, aber ich hätte mir hier einfach mehr gewünscht und dafür 50 Seiten mehr.
Das Buch selbst hat mir aber gut gefallen. Leider kommen die einzelnen Geschichten aufgrund der fehlenden Details nicht so heraus und werden nicht so lebendig wie sie hätten werden können, wenn die ganze Handlung noch mehr in die Tiefe gegangen wäre. Dennoch mochte ich die Themen die angeschnitten werden: die Einsamkeit und Isolation in all ihren Formen (durch Verlust der Familie, von Freunden, vom Lebenspartner, durch Scheidung, durch Überarbeitung) und damit die fehlende Verbundenheit zu anderen Menschen, die ungeklärten Streits, die Liebe, Freundschaft, der Verlust von geliebten Menschen und die Frage, ob man beruflich auf dem richtigen Weg ist und es sich lohnt für seine Träume zu kämpfen. Das sind alles interessante Themen, die in unserer aktuellen Lebenswelt eine große Rolle spielen. Ich fand die Idee interessant, dass Katzen die Einsamkeit der Figuren nicht nur lindern, indem sie da sind, sondern auch, in dem sie für neue Freundschaft sorgen.
Das Geschenk eines Regentages von Makoto Shinkai & Naruki Nagakawa ist ein poetischer, japanischer Katzenroman über die verschiedenen Formen von Einsamkeit, die Menschen in unserer heutigen Welt fühlen können, und er zeigt Wege aus dieser Einsamkeit und Lösungsansätze offen auf andere Menschen zuzugehen und manchmal einfach seine Katze für sich sprechen zu lassen. Ich mochte den Roman – rückblickend sogar fast noch mehr und empfehle ihn gerne weiter.