Das Geschenk eines Regentages von M. Shinkai und N. Nagakawa

Inhaltsangabe: Das Geschenk eines Regentages von Makoto Shinkai & Naruki Nagakawa

Das Geschenk eines Regentages von Makoto Shinkai & Naruki Nagakawa beschreibt die Geschichte von vier Katzen und deren neuen Besitzer:innen.

Miyu liest auf dem Heimweg Chobi auf. Der Kater ist verängstigt, unterkühlt und hungrig und sie nimmt ihn als kleinen Kater bei sich auf und vertreibt so die Einsamkeit, die sie empfindet seitdem sie eine nicht näher bestimmte Beziehung zu einem jungen Mann hat und sie auch nicht weiß wie sie mit Menschen umgehen soll. Chobi lernt bei seinen Streifzügen die kleine Mimi kennen, die irgendwann bei Reina einzieht.

Auf ihren Streifzügen lernt Mimi, da Chobi sie nicht heiraten möchte, Schlüsselschwanz kennen, einen Straßenkater. Mit diesem verbringt sie eine Nacht und wird schwanger. Alle ihre Kätzchen kommen in liebevolle Hände bis das kleinste, kränkelnste Kätzchen übrig bleibt: Cookie. Reina ist stark und mutig und will Künstlerin werden, muss aber lernen, dass man manchmal Freunde braucht, die einen motivieren und unterstützen.

Cookie kommt zu Aoi. Ihre Mutter hat Cookie zu sich genommen, weil sie ihre Tochter aufmuntern und aus ihrer Depression holen möchte, nachdem Aoi nach einem Streit ihre beste Freundin verloren hat. Ihre Freundin ist kurz nach dem Streit an Herzversagen gestorben, und obwohl sie immer wusste, dass ihre Freundin ein schwaches Herz hat, macht sie sich Vorwürfe, dass sie für ihren Tod verantwortlich sein könnte. Mit Cookie muss Aoi lernen ihre Platzangst und ihre Depressionen zu überwinden, aber sie hat einen langen Weg vor sich…

Kuro, der sowohl Chobi als auch Mimi, Schlüsselschwanz und Cookie kennt, besucht die anderen hin und wieder. Dabei lernt er auch deren Besitzerinnen kennen. Chobi und Kuro sind gut  mit John dem Hund befreundet. Als sich dieser entschließt weg zu gehen, um seiner Besitzerin den Verlust nach seinem Tod zu ersparen, bittet er Kuro ab und zu nach Shino zu sehen. Das macht Kuro auch und versteht sich gut mit der Menschenfrau, die ihm leckeres Essen hinstellt. Also Shino eines Tages unerwarteten Besuch von Ryôto erhält. Ryôta ist ihr Neffe und arbeitet in einer Firma, der er sich aufgeopfert hat. Wichtig ist dort nicht Leistung, sondern dass man alles gibt. Als er wieder einmal tagelang ununterbrochen gearbeitet hat und in der Firmenküche nicht einmal mehr weiß wie man sich Fertignudeln kocht, zieht er die Reißleine und verlässt einfach seine Arbeitsstelle. Da sein Vater ihm den Job verschafft hat, kann er nicht zu seinen Eltern und so flüchtet er sich zu seiner Tante, die er seit Jahren nicht mehr besucht hat. Sie ist glücklich, dass sie sich um Ryôta kümmern kann und sie geben sich gegenseitig so viel. Natürlich gehört Kuro fortan zu ihrer kleinen Familie.

Als es schneit haben sie Kuro und Chobi das unbestimmte Gefühl, dass John zurück ist und sie rennen beide los, um ihn zu finden. Natürlich laufen ihnen Miyu und Ryôta hinterher und lernen sich bei dieser Gelegenheit kennen. Vielleicht geht ja der von John versprochene Wunsch der beiden Kater in Erfüllung…?

Das Geschenk eines Regentages von M. Shinkai und N. Nagakawa

Rezension: Das Geschenk eines Regentages von Makoto Shinkai & Naruki Nagakawa

Das Geschenk eines Regentages von Makoto Shinkai & Naruki Nagakawa ist ein japanischer Katzenroman.

Ich muss sagen, dass ich bei diesem japanischen Katzenroman etwas anderes erwartet hatte. Irgendwie bin ich von einer Katze und einem Menschen ausgegangen. Das war am Anfang etwas verwirrend und enttäuschend, weil ich eigentlich noch mehr über Miyu und Chobi erfahren wollte und mich erst darauf einstellen musste, dass die anderen Figuren, die vorher schon in die Handlung eingeführt wurden, dann später noch deutlich ausführlicher beleuchtet wurden.

Ein weiteres Manko war für mich, dass viele Dinge nur oberflächlich gestreift und nicht in der Tiefe behandelt werden. Aois Depressionen und ihre Platzangst sind hier so ein Beispiel. Ich hätte mir gewünscht, dass hier noch mehr Erklärungen und vor allem innere Reflexionen der Figur folgen. Außerdem hat sich Miyu beispielsweise mit einer Freundin gestritten und dieser Streit wird einfach nicht aufgelöst. Ich fand es schade, dass Miyu sich nicht wieder mit ihr verträgt. Dass bei einem 255 Seiten Roman mit relativ großer Schrift bei vier Geschichte nicht alle Details in voller Breite geschildert werden könne, ist natürlich klar, aber ich hätte mir hier einfach mehr gewünscht und dafür 50 Seiten mehr.

Das Buch selbst hat mir aber gut gefallen. Leider kommen die einzelnen Geschichten aufgrund der fehlenden Details nicht so heraus und werden nicht so lebendig wie sie hätten werden können, wenn die ganze Handlung noch mehr in die Tiefe gegangen wäre. Dennoch mochte ich die Themen die angeschnitten werden: die Einsamkeit und Isolation in all ihren Formen (durch Verlust der Familie, von Freunden, vom Lebenspartner, durch Scheidung, durch Überarbeitung) und damit die fehlende Verbundenheit zu anderen Menschen, die ungeklärten Streits, die Liebe, Freundschaft, der Verlust von geliebten Menschen und die Frage, ob man beruflich auf dem richtigen Weg ist und es sich lohnt für seine Träume zu kämpfen. Das sind alles interessante Themen, die in unserer aktuellen Lebenswelt eine große Rolle spielen. Ich fand die Idee interessant, dass Katzen die Einsamkeit der Figuren nicht nur lindern, indem sie da sind, sondern auch, in dem sie für neue Freundschaft sorgen.

Das Geschenk eines Regentages von Makoto Shinkai & Naruki Nagakawa ist ein poetischer, japanischer Katzenroman über die verschiedenen Formen von Einsamkeit, die Menschen in unserer heutigen Welt fühlen können, und er zeigt Wege aus dieser Einsamkeit und Lösungsansätze offen auf andere Menschen zuzugehen und manchmal einfach seine Katze für sich sprechen zu lassen. Ich mochte den Roman – rückblickend sogar fast noch mehr und empfehle ihn gerne weiter.