Mortal Engines 1: Krieg der Städte von P. Reeve

Kurz gesagt: Mortal Engines 1 – Krieg der Städte von Philip Reeve

Krieg der Städte ist der erste Band der Mortal Engines-Reihe. Die Reihe spielt sehr weit in der Zukunft und inzwischen gibt es ein vollkommen neues Gesellschaftssystem und auch die Geographie der Erde hat sich komplett verändert: Städte können sich inzwischen fortbewegen und jagen andere bzw. kleinere Städte. Aber auch diese Zeiten sind inzwischen eigentlich vorbei nachdem es inzwischen nur noch wenige Städte gibt. Tom arbeitet im Museum und gehört zur Historiker-Gilde als London mal wieder Jagd auf eine andere Stadt macht, kommt es zu einem Zwischenfall und er wird bestraft indem er Strafdienst im Bauch der Stadt verrichten muss. Dort trifft er auf den großen Abenteurer Valentine, der von Hester Shaw, einem entstellten jungen Mädchen, angegriffen wird. Valentine, sein großer Held, stößt ihn in den Abgrund, wobei er verletzt wird. Nun muss sich Tom außerhalb der Stadt im Ödland zu Fuß fortbewegen, dabei war er noch nie außerhalb von London. Hester ist auch nicht unbedingt die angenehmste Reisegefährtin. Bald schon ahnt Tom, dass an Hesters Geschichte, dass Valentine ihre Familie ermordet und ihrer Mutter etwas gestohlen hat, etwas dran ist, denn London möchte die unabhängigen, die gegen den Städtedarwinismus sind, angreifen. Auf ihrem Weg lernen die beiden Piraten, Freiheitskämpfer und Untote-Mensch-Maschinen-Mischlinge kennen, die als Kopfgeldjäger auf die gehetzt wurden…

Im ersten Band der Reihe passiert auf guten 330 Seiten wirklich viel. Man hätte das auch sicherlich auf die doppelte Seitenanzahl ausweiten können, wenn man vieles ausführlicher beschrieben hätte. Ich muss sagen, dass ich mir bei dem ein oder anderen auch mehr und ausführlichere Beschreibungen gewünscht hätte, aber grundsätzlich fand ich die knappen Sätze gut. Ich mag es nicht, wenn Gemetzel zu ausführlich, blutig und brutal beschrieben wird und das fällt hier dann eben auch weg.

Tom ist eigentlich ein sehr loyaler junger Mann. Auch nachdem Valentine versucht hat, ihn zu töten, ist er noch sein Held und er versucht, sein Verhalten zu verteidigen. Und auch obwohl er Londons Fehler sieht, sieht wie schlimm der Städtedarwinismus manchen Städten und damit auch deren Bewohnern mitspielt, verteidigt er dieses Gebaren noch und überlegt sogar, ob er Valentine in seinem Vorhaben, die gegnerische Stadt auszuspionieren, in der sich Tom gerade befindet, unterstützen soll. Ich konnte das gar nicht nachvollziehen. Ja, London ist seine Heimatstadt, aber dort gibt es nichts für ihn. Er fühlt sich in seinem Leben dort nicht wohl, die Gesellschaftsstrukturen sind furchtbar, kaum einer der Menschen dort bedeutet ihm etwas, denn seine Eltern sind schon lange tot. Ich habe einfach nicht verstanden wie jemand so blind dem allen gegenüber sein kann und wie es ihm nichts ausmachen kann dieses System auch noch zu unterstützen.

Hester Shaws Verhalten ist nachvollziehbar, auch wenn sie nicht die Herzlichkeit selbst ist. Ich fand es nur nervig, dass Tom jedes Mal, wenn er sie ansieht darüber nachdenkt wie „hässlich“ sie doch sei und ich hatte das Gefühl, dass die Adjektive hässlich und rachegetrieben die beiden einzigen sind, mit denen sie beschrieben wurde, was ich ein bisschen schade und zu platt und wenig fand.

Alles in allem war der erste Band der Mortal Engines-Reihe Krieg der Städte von Philip Reeve für mich ein gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe. Ich bin gespannt was im zweiten Band passiert, denn ich konnte den ersten schon kaum aus der Hand legen. Hoffentlich erfährt man in den nächsten Bänden auch noch mehr über Tom und Hester, denn die beiden sind mir bisher definitiv noch zu wenig umschrieben. Die Welt, die Dystopie, in der sie leben, hat mir aber gut gefallen und ich bin gespannt welche Abenteuer diese noch für sie bereithält.

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