Doktor Maxwells bedenklicher Zeitvertreib von J. Taylor

Rezension: Doktor Maxwells bedenklicher Zeitvertreib von Jodi Taylor

Es handelt sich bei Doktor Maxwells bedenklicher Zeitvertreib von Jodi Taylor um den achten Band der St. Mary’s-Reihe und da die Ereignisse dieses Bandes direkt an die des vorherigen Bandes anschließen, empfehle ich die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Zuerst möchte ich zwei kleine Warnungen aussprechen: zum einen ist dieser Band sehr blutig und brutal. Es werden mehrere Schlachten detailliert beschrieben, darüber hinaus werden nicht nur Kampfszenen (bei denen man ja argumentieren könnte, dass Soldaten und Söldner ja wussten, worauf sie sich einlassen) beschrieben, sondern auch Vergewaltigungen, Verstümmelungen, Tötungen und Raub an der Zivilbevölkerung durch die Kreuzfahrer (und deren Söldnertruppen). Dabei werden auch die brutalen Tötungen von Kindern beschrieben. Da diese Szenen leider auch nicht in drei Seiten abgehandelt sind, kann man diese auch nicht einfach überspringen.

Zum anderen wird Max‘ Leben hier ziemlich durcheinander gewirbelt und ich hatte immer wieder das Gefühl, dass die Autorin sich überlegt hat, womit man die Protagonistin noch weiter quälen kann, wenn sie ohnehin schon am Boden liegt: es sterben mehrere von Max‘ Kolleg:innen und somit auch Freund:innen von ihr, ihr Sohn wird entführt, in einer grausamen Zeitperiode zurückgelassen, dort entsprechend schlecht behandelt, kommt als Grundschüler zu ihr zurück (sodass sie seine ersten Schritte, seine ersten Worte, etc. alles verpasst hat), kann Frauen (und speziell seine Mutter nicht mehr ausstehen), ihr Mann verschwindet um ihren Sohn zurückzubringen und die Zeitpolizei will ihr Matthew zu dessen eigener Sicherheit wegnehmen um ihn im Zeitpolizei-Quartier zu unterrichten, wo sie ihn regelmäßig (vielleicht so einmal im Monat) besuchen könnte. Mir tat diese arme Frau einfach leid, wobei ihre Gefühlswelt kaum bis gar nicht beschrieben wird. Zumindest hat man in weiten Teilen des Romans nicht den Eindruck, dass ihr all diese Schicksalsschläge besonders viel ausmachen würden, was sie etwas abgestumpft und gefühllos hat wirken lassen (und sie nicht sonderlich sympathisch dastehen lässt). Womit wir jetzt auch schon über Max‘ Charakter und die Handlung gesprochen haben.

Außerdem gibt es auch noch eine etwas komplexere Mission (nicht wie im letzten Band, den ich gelesen habe, wo die Missionen alle nichts miteinander zu tun hatten), die aus vier Teilen besteht und die Historiker:innen des Instituts die verschiedenen Stationen von zwei Kontrahenten beobachten, die zu einem finalen Konflikt geführt haben. Das fand ich super interessant und es hat sehr gut gezeigt, dass alle Ereignisse der Geschichte nicht losgelöst von den Umständen und der Vorgeschichte betrachtet werden können.

Es gab darüber hinaus auch noch die ein oder andere komische Stelle (beispielsweise beim Augenarzt), über die man zwischendurch auch mal lachen kann, was bei den vielen bedrückenden Situationen in diesem Band wirklich schön war.

Alles in allem hat mir der achte Band der Die Chroniken von St. Mary’s-Reihe Doktor Maxwells bedenklicher Zeitvertreib von Jodi Taylor, aus den genannten Gründen, so mittelgut gefallen, wobei ich schon sehr gespannt darauf bin wie es im nächsten Band weitergeht.

 

 

 

Danke an blanvalet für das Rezensionsexemplar!

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