Das Mädchen mit dem Amulett von G. Beyerlein

Rezension: Das Mädchen mit dem Amulett von Gabriele Beyerlein

Das Mädchen mit dem Amulett von Gabriele Beyerlein ist offiziell ab 10 Jahren, allerdings finde ich, dass es dafür beinahe schon ein bisschen zu kindlich geschrieben ist, sodass ich es vielleicht sogar schon ab 8 oder 9 Jahren empfehlen würde, dann aber auf jeden Fall auch bis 13 oder 14 Jahren.

Ich persönlich fand es ziemlich cool, dass Maureen und Liliam beide Mädchen waren und sie beide viel Mut beweisen mussten. In dieser anderen Welt gab es ein Matriarchat, das so gar nicht erwähnt oder thematisiert wurde und deshalb auch keine große Sache war, aber dennoch fand ich es ganz cool, weil es mal etwas anderes war. Wir hatten nicht wieder irgendwelche Männer, die an der Macht waren, sondern Frauen, die ein Land in Liebe regieren wollten. Gleichzeitig hat die Autorin deutlich gemacht, dass auch die Regierung von Frauen nicht immer nur positiv ist, sondern dass auch Frauen grausame und herzlose Herrscher und Tyrannen sein können. Das war ein schöner Ausgleich für mich.

Was ich nicht so schön fand, war, dass Liliam und Vitico nicht allzu viel mit Maureen zu tun hatten. Ich meine, Liliam und Maureen verbringen ein bisschen Zeit miteinander in der „normalen“ Welt, aber dort können sie ja noch nicht miteinander sprechen. Darüber hinaus verbringen sie ja kaum Zeit, sodass diese Freundschaft scheinbar ohne große Worte entsteht. Das hat zwar auch etwas für sich, wird aber wenig thematisiert, sodass mir die Freundschaft, die die beiden vor allem am Ende füreinander empfinden, nicht richtig eingeleuchtet hat. Das fand ich sehr schade, und hat mir auch ein bisschen gefehlt. Gleichzeitig spielt ein großer Teil des Kinderromans in der „normalen“ Welt, was ich eigentlich ziemlich schade fand, denn damit spielt die andere Welt gar keine so große Rolle und auch die Geschichte kann sich aufgrund der Kürze der Zeit dort gar nicht richtig entfalten. Beyerlein braucht ja immer so eine gewisse Zeit bis man in das Abenteuer reinkommt, was meistens daran liegt, dass sie die Lebensumstände des Protagonisten erläutern muss, aber das war ja nun hier nicht notwendig, sodass ein schnellerer Übergang in die andere Welt und damit einhergehend mehr Zeit dort und vielleicht auch noch ein bisschen mehr Abenteuer in Liliams Heimat schön gewesen wäre. Ich schreibe ja normalerweise davon, dass ich eine Zeit gebraucht habe, um in die Geschichten von Beyerlein hineinzukommen. Dies war diesmal nicht so. Man kommt sehr gut rein und das gefiel mir ausgesprochen gut, denn ich konnte gleich von Anfang an mit Maureen mitfiebern.

Insgesamt gehört Das Mädchen mit dem Amulett von Gabriele Beyerlein für mich zu ihren besten Werken, trotz einiger Schwächen, denn die Botschaft gefiel mir besonders gut: Die eigenen Schwächen gehören zu einem Menschen wie die Stärken und deshalb sollten wir uns gerade auch mit unseren Schwächen lieben und schätzen. Das können nicht nur Mädchen, sondern als Jungen als Botschaft annehmen und anerkennen und natürlich gefiel es mir auch recht gut, dass es ein Matriarchat war, wobei darum kein großes Aufhebens gemacht wurde.

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