Miss Marple

Der Daumenabdruck des heiligen Petrus von Agatha Christie

Der Daumenabdruck des heiligen Petrus von Agatha Christie ist die erste Geschichte, die von Miss Jane Marple erzählt wird und somit den Fall erläutert, der ihr vor einiger Zeit geschehen ist. Ihr Nichte Mable heiratet Mr. Denman. Mr. Denman und sie kommen anfangs recht okay miteinander aus, aber die Ehe steht unter keinem guten Stern und Miss Marple hatte von ihrer Nichte in der vergangen Zeit nicht allzu viel gehört. Diese rief erst an, als sie des Mordes an ihrem kürzlich verstorbenen Ehemann verdächtigt wurde. Vor allem die Gerüchte der Nachbarn und ihrer Bekannten beklemmen die junge Frau, sodass diese immer weniger vor die Tür geht und sich irgendwann ganz in sich zurückzieht. Mable erzählt ihrer Tante, was vorgefallen war. Ihr Mann scheint vergiftet worden zu sein und ausgerechnet an dem Tag stritten sich Mable und ihr Mann, außerdem hatte sie kurz vor dem mysteriösen Tod ihres Gatten Arsenik gekauft, sodass sie natürlich verdächtig wirkt. Miss Marple befragt die Hausangestellten, die aus einer Köchin, einem Hausmädchen und der Pflegerin für den alten Denman, den Vater von Mr. Denman, bestehen, außerdem wohnt Mable Schwiegervater mit ihm Haus. Der Tode soll vor seinem Ableben immer wieder Pille und Fisch gesagt haben, aber weil das für die Umstehenden keinen Sinn ergab, wurde es für Gebrabbel eines Sterbenden gehalten. Natürlich kommt Miss Marple dahinter, das dem nicht so ist und Mr. Denman eigentlich davon sprach, das man ihm Pilokarpin geben solle, denn er erkannte nicht nur, wie er vergiftet wurde (durch Atropinsulfat), sondern auch von wem.

Auch hier kam Miss Marple erst an den Tatort nachdem der Fall schon ein bisschen älter ist, wodurch sie natürlich mit der Leiche an sich nicht direkt in Berührung kommt, gleichzeitig löst sie aber dieses Mal einen richtigen Fall selbst. Bei den anderen Fällen aus dem Dienstagabend-Klub löst sie die Fälle ja erst, wenn diese schon lange vorbei sind und ihre Kombinationsgabe keine Auswirkungen mehr auf die Auflösung des Falles und die Verurteilung des Täters haben. Nur bei diesem Fall ist ihre Kombinationsgabe von Bedeutung für die Ermittlungen.

Für mich wirkte die Auflösung ein bisschen seltsam. Miss Marple hat ja mehrere Verdächtige, die im Haus wohnen und sie ahnt, dass der herbeigerufene Arzt schon etwas älter ist und nicht auf die Idee kommt, dass Mr. Denman mit Atropin vergiftet worden sein könnte, sodass sie nicht nur die Vergiftung, sondern auch die Art des Giftes und den Täter nachweisen muss. Für mich wirkte die Eingebung, durch welche Miss Marple auf den Täter kam, sehr sprunghaft und war für mich nur sehr schwer nachvollziehbar. Ein Grundwissen in Toxikologie muss sie ja auch in irgendeiner Form gehabt haben, sonst hätte sie nicht gewusst, dass er statt Pille und Fisch wohl Pilokarpin (also Pille und Karpfen) gesagt hat und dass das ein Gegengift für Atropin ist. Schließlich muss man auch noch wissen, was Atropin ist und wo man es im Haushalt vielleicht gefunden hat oder wie einer der Verdächtigen daran gekommen sein könnte. Natürlich schlägt Miss Marple in einem Buch das Gift und das entsprechende Gegenmitteln nach, aber dafür braucht man schon eine ungefähre Idee mit was das Opfer vergiftet worden sein könnte. Aber natürlich macht dieses Wissen die Schlussfolgerungen von unserer Protagonistin noch beeindruckender, denn sie beweist damit ihre Stellung als ausgewöhnliche Detektivin, womit ich die Geschichte Der Daumenabdruck des heiligen Petrus von Agatha Christie zwar weiterempfehle, dies aber nicht ohne einen kleinen Abzug tun kann.

Ein Gedanke zu „Der Daumenabdruck des heiligen Petrus von Agatha Christie

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