Frühstück im Kornfeld von R. Gibson

Rezension: Frühstück im Kornfeld von Rachel Gibson

Zu Anfang wirkte die Beziehung zwischen Hope und Dylan sehr zart. Man erfährt aus Hopes Sicht einige Dinge über sie und hat das Gefühl sie besser kennenlernen. Das hat mir gut gefallen, weil man sich dadurch gut in sie hineinfühlen konnte, aber Dylan lernt man nicht wirklich kennen. Man erfährt immer wieder von Geheimnisse, die er hat und die er hütet, aber man weiß nicht was das für Geheimnisse sein sollen und er lässt auch nichts durchblicken. Besonders gut hat mir gefallen, dass man als Leser das Gefühl hatte, dass sich Hope und Dylan gegenseitig akzeptieren. Sie wissen voneinander, dass der jeweils andere Geheimnisse hat, die er für sich behält, aber sie akzeptieren das. Und dann erzählt Hope ihm sogar einen Teil ihres Geheimnisses und gesteht ihm, dass ihr Mann sie verlassen hat, weil sie keine Kinder bekommen kann. Und statt, dass er anfängt ehrlich zu ihr zu sein, behält auch er seine Geheimnisse weiter für sich. Erst als er erfährt, dass auch Hope noch ein Geheimnis hat, macht er ihr Vorwürfe, warum sie ihm das nicht anvertraut hat. Er sieht aber nicht ein, dass sein Geheimnis irgendwie größer und tiefer ist und dass er eigentlich nicht in der Position ist Hope Vorwürfe zu machen und so fand ich es sehr schade, dass er sich dieses Recht freimütig herausnimmt. Das hat ihn für mich sehr unsympathisch gemacht.

Die Geschichte an sich gefiel mir aber ganz gut, auch wenn sie mich ein bisschen an die anderen Kleinstadtgeschichten der Autorin erinnerte. So merkt man vor allem viele Parallelen zum dritten Teil der Autorinnen-Reihe Darf’s ein Küsschen mehr sein? Denn auch hier kommt eine gut aussehende, schreibende Frau in eine kleine Stadt und mischt sie ziemlich auf. Auch Hope schreibt genau wie Maddie übrigens, über ein Verbrechen, dass vor Jahren in der jeweiligen Kleinstadt geschehen ist und auch Maddie schafft es den Mann, in den sie sich verliebt hat, gegen sich aufzubringen, indem sie ihm nicht die volle Wahrheit über sich selbst erzählt. Maddie erzählt worüber sie schreibt, dafür nicht, wer sie genau ist. Hope erzählt nicht, worüber sie genau schreibt und dass sie für ein – wie nennt man sowas – Fantasie-Geschichten-Magazin schreibt.

Ich kann einfach nicht verstehen, weshalb Hope ihm so schnell verzeihen kann. Natürlich sie liebt ihn, natürlich sie vermisst ihn und will bei ihm sein, aber wie kann eine Figur eine solche Verletzung so schnell überwinden? Für mich wirkte das ein bisschen unrealistisch und irgendwie habe ich ein bisschen die Achtung vor ihr verloren und meine Sympathie ihr gegenüber ging flöten.

Insgesamt mochte ich Frühstück im Kornfeld von Rachel Gibson aber recht gerne. Es hielt die Erwartungen, was leider den kleinen Nachteil hatte, dass ich etwa in der Mitte des Buches wusste, dass da noch ein großer Streit kommen wird, denn das gehört zu Rachel Gibsons-Schema und ich hoffe, dass die nächsten Romane wieder ein bisschen mehr Abwechslung bieten. Dennoch empfehle ich das Buch gerne weiter, denn ich hatte wirklich ein paar schöne Lesestunden mit ihm.

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