Schuld und Sühne von F. Dostojewski

Rezension: Schuld und Sühne von Fjodor M. Dostojewski

Rezension: Schuld und Sühne von Fjodor M. Dostojewski

Die Inhaltsangabe zum Roman „Schuld und Sühne“ von Fjodor M. Dostojewski findet ihr oben.
Ich habe schon öfter gehört, dass es Lesern schwerfällt sich russische Namen zu merken. Die klingen alle gleich! Und bisher konnte ich es einfach nicht nachvollziehen, wie das sein kann. Nach Dostojewskis Schuld und Sühne kann ich es nachvollziehen. Die Namen klangen alle gleich, ich weiß nicht mehr wie der Verlobte von Dunja heißt und ich weiß auch nicht mehr wie die Namen der Freunde von Rodion waren und die der Polizisten. Sodass hier nicht nur das Verständnis leidet, denn auch die Personenkonstellationen sind damit unklar. Das fand ich sehr schade, denn damit geht viel Spaß verloren. Auch die Charaktere kommen somit nicht richtig heraus, denn man kann einer Figur nur Charaktereigenschaften zuordnen, wenn man weiß wie sie heiß oder sie zumindest auseinanderhalten kann.
Die Geschichte an sich hat mir recht gut gefallen und ich empfand es als eine Mischung zwischen den Buddenbrooks von Thomas Mann und Effi Briest von Theodor Fontane. Was ja auch beides in etwa die selbe Zeit fällt. Schuld und Sühne von Fjodor M. Dostojewski wurde 1866 geschrieben, Effi Briest von Theodor Fontane 1894/95 und die Buddenbrooks von Thomas Mann 1901. Dementsprechend könnten Parallelen und ähnliche Motive der Zeit und dem historischen Kontext geschuldet sein. Mir persönlich macht es immer Spaß wenn ich Parallelen zu anderen Autoren und Werken finde.
Ich habe gelesen, dass Raskolnikow eine Ideologie hat, welche er auch versucht hat vor Sonja zu verteidigen. Er ist sich selbst nicht sicher, weshalb er die Beamtenwitwe umgebracht hat, denn es war nicht des Geldes wegen wie er behauptet, denn er hat ja davon überhaupt nichts ausgegeben, und er hat das Geld ja auch nicht genutzt um seiner Schwester und seiner Mutter das Leben zu erleichtern und ihnen unter die Arme zu greifen. Er geht davon aus, dass die klugen Menschen, den normalen Menschen überlegen sind und dass die Weltordnung genau so sein sollte. Allerdings scheinen seine eigenen Zweifel diese Ideologie ins Wanken zu bringen. Ich vermag jedoch nicht mir darüber ein Urteil zu erlauben, denn ich kenne den Text nicht gut genug, allerdings widerspricht es meinem Menschenbild, dass es moralisch richtig ist, dass manche Menschen anderen überlegen sein sollen – womit ich mir doch eine Meinung erlaubt hätte.
Insgesamt ist der Roman „Schuld und Sühne“ von Fjodor M. Dostojewski ein interessanter Roman, bei dem man inhaltliche und motivische Parallelen zu anderen finden kann, die allerdings nicht so grundlegend sind wie die ideologischen Grundlagen, die Rodion sich überlegt hat. Deshalb empfehle ich „Schuld und Sühne“ von Fjodor M. Dostojewski weiter.

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