Funkelnd wie ein Diamant von L. Howard

Rezension: Funkelnd wie ein Diamant von Linda Howard

Man merkt es meiner Inhaltsangabe sicherlich an: Dieses – Buch – war – schrecklich! Ich habe noch niemals, wirklich NIEMALS, so einen Mist gelesen! Es war nicht mal inkonsistent oder sowas, aber…fangen wir von vorne an: Auch dieser Roman wurde in der deutschen Übersetzung stark gekürzt, von etwa 250 englischen Seiten auf ungefähr 150 deutsche Seiten. In diesem Fall: Hallelujah! Obwohl ich es sonst nicht mag, war es hier wirklich ein Segen, dass sich jemand erbarmt hat, dieses Ding zu kürzen. Obwohl man natürlich einige Kürzungen merkt, aber das war hier für mich nicht schlimm, weil ich den Roman nur noch fertiglesen wollte. Ich sträube mich übrigens das Ding als Roman zu bezeichnen.

Funkelnd wie ein Diamant stammt auch aus der Anfangszeit von Howard und man merkt das ganz gewaltig an den archaischen Rollenbildern. Der stinkreiche, arrogante Futzi, sucht sich das kleine, verschüchterte aber verruchte und schlampige Mädchen, das sich nicht traut, irgendetwas gegen ihn zu sagen oder zu tun, obwohl genau damit der Roman ja begonnen hat, aber Nikolas klärt ja auf: Er mag es nicht, wenn man ihm widerspricht, das dürfen weder Geschäftspartner oder Kollegen noch oder gerade erst recht nicht die Frauen, mit denen er etwas hat. Und dann hält er sich noch für großzügig, wenn er sich Jessicas Körper kaufen möchte. Sein Verhalten war im ganzen Roman (?) schon sehr, sehr fragwürdig, er wird einfach nicht sympathisch. Ich hatte schon Antagonisten, die sympathischer rüberkamen als dieser Protagonist! Und dann noch die Vergewaltigung! Ich habe das gelesen und bin aus allen Wolken gefallen, immer wenn ich dachte, es könne nicht mehr schlimmer kommen, hat sich Nikolas gedacht: Hey, schlimmer geht immer! Und hat wieder irgendetwas total schreckliches getan und dann kommt der Abend der Hochzeit: Und er vergewaltigt sie, weil er zu betrunken ist um irgendetwas zu begreifen?! Was ist das denn bitte schön?! Ich habe mich dann mal dazu erkundigt, weil ich dachte, dass ich das nur missverstanden haben kann. So etwas kann man doch nicht wirklich gerade gelesen haben, oder? Anscheinend doch, denn meine Recherche belehrte mich eines Besseren. Auch andere Leser haben sich darüber aufgeregt, auch Leserinnen, die sich bisher als Linda-Howard-Fans bezeichnet haben. Von Vergewaltigung in der Ehe scheint damals wohl noch nichts bekannt gewesen zu sein, vielleicht war es deshalb nicht „so schlimm“? Wenn es keine Vergewaltigung in der Ehe gibt, dann war es auch keine Vergewaltigung, sondern eben…wie auch immer man es stattdessen bezeichnen möchte. Aber heute gibt es soetwas, da muss man doch solche Sachen nicht mehr als Liebesromane verlegen, oder? Ich meine, ich wollte einen Liebesroman lesen und bin stattdessen in eine Folge Law & Order: Special Victims Unit geraten. Entschuldigt bitte, die harten Worte, aber solche Sachen als Liebesromane zu vertreiben regt mich gerade einfach auf, ich mag diese Rollenbilder nicht und sträube mich dagegen so etwas lesen zu müssen – wobei müssen hier heißt, dass sich irgendwie gehofft habe, dass das Ganze doch noch gut ausgeht. Ein klares Nein also gegen Funkelnd wie ein Diamant von Linda Howard. Wenn es auf meinem Blog Bewertungen geben würde, würde dieser Roman Minus-Sterne erhalten. Vielleicht sollte ich zu diesem Zweck Bewertungen einführen?

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