Das Leben des Galilei von B. Brecht

Inhaltsangabe: Das Leben des Galilei von Bertolt Brecht

In dem Schauspiel Das Leben des Galilei von Bertolt Brecht geht es um den berühmten Forscher und Erfinder Galileo Galilei. Brecht beschreibt in seinem Werk wie sich der Physiker versucht durchzuschlagen. Galilei unterrichtet den Sohn der Haushälterin, Andrea, über das neue heliozentrische Weltbild. Dieses widerspricht dem von der Kirche gelehrten geozentrischen Weltbild, das die Erde in den Mittelpunkt des Universums stellt und behauptet, dass sich die Sonne um die Erde drehe, da diese von Gott geschaffen wurde zusammen mit den Menschen. Die Haushälterin ahnt, dass diese Lehren der Kirche nicht gefallen und warnt ihren Herren und bittet ihn, ihrem Sohn nicht mehr diese gottlosen Dinge beizubringen. Galileo erfährt von einem Fernrohr, das er nachbaut und das er versucht zu verkaufen, allerdings will man ihm dafür keine Lohnerhöhung zahlen, da man seine Arbeit nicht anerkennt. Erst nachdem Galilei es verbessert und noch einmal zum Kauf anbietet, bekommt er das geforderte Geld. Zusammen mit seinem Freund Sagredo kann Galilei das heliozentrische Weltbild beweisen, allerdings kommen in diesen Tagen Fernrohre mit einem Schiff aus Holland, weshalb auffliegt, dass Galilei die Erfindung gar nicht selbst gemacht hat. Als die Pest in Florenz ausbricht, sollen Andrea und Virginia aus der Stadt gebracht werden, aber Andrea widersetzt sich diesem Plan. Er forscht mit seinem Mentor weiter am heliozentrischen Weltbild, denn dieser möchte in Rom die Geistlichen von dieser Entdeckung überzeugen. Galilei stößt im Vatikan auf Spott und Hohn bis er die Bestätigung eines dort ansässigen Astronomen bekommt. Dieser meint, er habe gewonnen, sieht allerdings nicht, dass ihn diese Entdeckung in Gefahr bringt. Galilei merkt schließlich, dass ihn seine Forschungen in Gefahr bringen und wendet sich anderen Gebieten zu. Erst als der alte Papst gestorben ist, fühlt er sich wieder sicher genug, ein Buch zu schreiben. Als er es bei einer Audienz beim Großherzog vorlegt, wird er von der Inquisition verfolgt. Er widerruft sein Lehren und muss in den Kerker, allerdings bittet er seinen ehemaligen Schüler Andrea, dass dieser sein Buch aus Italien aus schaffen solle. Andrea macht sich auf nach Holland, da er dort forschen möchte und schafft es das Buch heimlich mit sich zu führen.

Das Leben des Galilei von B. Brecht

Rezension: Das Leben des Galilei von Bertolt Brecht

Die Inhaltsgabe zum Schauspiel Das Leben des Galilei von Bertolt Brecht findet ihr oben.

Okay, ich habe es jetzt schon öfter geschrieben, aber ich schreibe es nochmal: Ich mag Werke, in denen von wirklichen, realen Personen aus der Vergangenheit berichtet wird, wobei ich mir nie sicher bin, dass diese Dinge wirklich passiert sind und so solchen Werken natürlich durchaus kritisch gegenüberstehe. Was ich an Das Leben des Galilei gut finde, ist, dass Brecht sich mit dem Leben des Physikers durchaus kritisch auseinandersetzt und ihn nicht in den Himmel hoch lobt.

Auf der anderen Seite finde ich es auch schade, wenn Autoren sich fremder Stoffe bemächtigen um daraus ein eigenes Stück zu schreiben. Ich verstehe nicht, warum das so oft gemacht wird. Liegt es daran, dass die Menschen nur so etwas hören wollen oder dass man über historischen Stoff gut irgendwelche Anliegen darlegen kann, die man ansonsten nicht darlegen könnte, weil man einen vorgeschobenen Grund braucht bzw. diese Dinge ein bisschen verstecken muss. So etwas würde bei Schiller vielleicht noch Sinn ergeben, aber im 20 Jahrhundert bei Brecht? Vielleicht im Kontext der Nationalsozialisten, aber da er dennoch emigriert ist, kann es das eigentlich nicht sein. Aber vielleicht waren es möglichst unverfängliche Themen, die er damit darstellen und immer noch bzw. zumindest nach dem zweiten Weltkrieg veröffentlichen konnte? Vielleicht liegen in diesen Erzählungen auch autobiographische Züge? Inwiefern und wo genau, damit müssten man sich noch einmal dezidiert auseinandersetzen, aber es erscheint mir, zumindest auf den ersten Blick, nicht ganz unlogisch.

Alles in allem mochte ich das Leben des Galilei von Bertolt Brecht. Er zeigt damit einen kleinen Einblick in die Wissenschaft und er schafft es Religion, Glaube und Wissenschaft nicht nur miteinander zu verknüpfen, sondern auch gleichzeitig sie gegeneinander zu stellen und versucht rationale Beweggründe zu finden, warum man sich verhält wie man sich verhält, allerdings vernachlässigt der Autor dabei nie die menschliche Note. Ich empfehle dieses Schauspiel von Bertolt Brecht also sehr gerne weiter, was vermutlich auch daran liegt, dass ich Brecht recht gerne mag.