Das Leben des Galilei von B. Brecht

Rezension: Das Leben des Galilei von Bertolt Brecht

Die Inhaltsgabe zum Schauspiel Das Leben des Galilei von Bertolt Brecht findet ihr oben.

Okay, ich habe es jetzt schon öfter geschrieben, aber ich schreibe es nochmal: Ich mag Werke, in denen von wirklichen, realen Personen aus der Vergangenheit berichtet wird, wobei ich mir nie sicher bin, dass diese Dinge wirklich passiert sind und so solchen Werken natürlich durchaus kritisch gegenüberstehe. Was ich an Das Leben des Galilei gut finde, ist, dass Brecht sich mit dem Leben des Physikers durchaus kritisch auseinandersetzt und ihn nicht in den Himmel hoch lobt.

Auf der anderen Seite finde ich es auch schade, wenn Autoren sich fremder Stoffe bemächtigen um daraus ein eigenes Stück zu schreiben. Ich verstehe nicht, warum das so oft gemacht wird. Liegt es daran, dass die Menschen nur so etwas hören wollen oder dass man über historischen Stoff gut irgendwelche Anliegen darlegen kann, die man ansonsten nicht darlegen könnte, weil man einen vorgeschobenen Grund braucht bzw. diese Dinge ein bisschen verstecken muss. So etwas würde bei Schiller vielleicht noch Sinn ergeben, aber im 20 Jahrhundert bei Brecht? Vielleicht im Kontext der Nationalsozialisten, aber da er dennoch emigriert ist, kann es das eigentlich nicht sein. Aber vielleicht waren es möglichst unverfängliche Themen, die er damit darstellen und immer noch bzw. zumindest nach dem zweiten Weltkrieg veröffentlichen konnte? Vielleicht liegen in diesen Erzählungen auch autobiographische Züge? Inwiefern und wo genau, damit müssten man sich noch einmal dezidiert auseinandersetzen, aber es erscheint mir, zumindest auf den ersten Blick, nicht ganz unlogisch.

Alles in allem mochte ich das Leben des Galilei von Bertolt Brecht. Er zeigt damit einen kleinen Einblick in die Wissenschaft und er schafft es Religion, Glaube und Wissenschaft nicht nur miteinander zu verknüpfen, sondern auch gleichzeitig sie gegeneinander zu stellen und versucht rationale Beweggründe zu finden, warum man sich verhält wie man sich verhält, allerdings vernachlässigt der Autor dabei nie die menschliche Note. Ich empfehle dieses Schauspiel von Bertolt Brecht also sehr gerne weiter, was vermutlich auch daran liegt, dass ich Brecht recht gerne mag.

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