Der Geizige von Molière

Inhaltsangabe: Der Geizige von Molière

In dem fünf Akter Der Geizige (oder der Geizhals) von Molière geht es um einen Vater, der sich seinen Kindern gegenüber und auch allen anderen sehr geizig verhält, sowohl was das finanzielle als auch was das emotionale angeht. Harpagon, der Vater von Élise und Cléante, will die beiden ohne ihre Zustimmung verheiraten, denn Élise will Valère heiraten, soll nun aber ohne Mitgift an einen alten Mann verheiratet werden. Cléante liebt Mariane und will dieses arme Mädchen heiraten, wobei er weiß, dass sie ihm keine Mitgift mit in die Ehe bringen könnte. Es stellt sich aber heraus, dass Harpagon ebenfalls Interesse an Mariane hat. Verunsichert ist er aber dadurch, dass er keine Mitgift zu erwarten hat, allerdings wird ihm dies als Vorteil verkauft. Da das Mädchen keinen Reichtum gewöhnt ist, wird sie auch keine teuren Kleider, keinen teuren Schmuck und auch kein besonders gutes Essen fordern, wodurch sich eine Menge Geld im Jahr sparen lässt, was natürlich als Mitgift gewertet werden kann. Mariane will Harpagon aber nicht heiraten. Valère soll Élise überzeugen, den alten Mann zu heiraten, wobei dieser sich schon überlegt hat, dass er zusammen mit seiner Freundin flüchten würde, wenn sie wirklich einen anderen heiraten soll. Cléante braucht dringend Geld um seine Freundin zu heiraten, als er an einen Geldverleiher verwiesen wird, der hohe Zinsen fordert, findet er heraus, dass dieser Wucherer sein eigener Vater ist. Vater und Sohn streiten sich. Frosine, die Heiratsvermittlerin, versucht Harpagon zu überzeugen, dass Marine nur alte Männer begehre und sagt sogar, dass diese ihre letzte Verlobung gelöst hatte, da sie herausfand, dass der Mann noch nicht so alt war, wie sie dachte. Sie fordert ihren Lohn, aber Harpagon vertröstet und verlässt sie. Harpagon will seine Verlobte bei einem Essen kennenlernen. Cléante gesteht Mariane mit zweideutigen Worten seine Liebe, was sie auch tut. Harpagon merkt es nicht, ist nun aber misstrauisch. Die Geldkassette wird gestohlen und Harpagon will sie unbedingt wieder zurückbekommen. Er wird wütend und engagiert sogar einen Kommissar, der die Ermittlungen durchführen soll. Valère bekommt die Geldkassette untergeschoben und soll öffentlich gestehen, er missversteht es aber und gesteht seine Liebe zu Élise und gesteht sogar, dass sie beide verlobt sind. Der Greis, der Élise heiraten soll, erkennt in Valère und Mariane seine Kindere, die er für seit Jahren verstorben hielt. Harpagon bekommt am Ende sein Geld zurück und ist damit glücklich. Valère darf Élise heiraten und Clèante seine Mariane, wodurch die beiden Geschwisterpaare und die beiden Ehepaare glücklich werden.

Der Geizige von Molière

Rezension: Der Geizige von Molière

Die Inhaltsangabe zur Komödie Der Geizige von Molière findet ihr oben.

Mir persönlich gefiel diese Komödie von Molière eigentlich recht gut, da sie viele Aspekte in sich vereint und es schafft trotz des ernsten Themas dem ganzen Geschehen mit Humor zu begegnen. Es entstehen viele Verwirrungen da die Protagonisten nicht miteinander reden, die man als Außenstehender durchaus amüsant finden kann. Hapagon will eine junge Frau heiraten, die ihn aber nicht liebt und mit dem alten, geizigen Mann nichts anfangen kann. Seine Heiratsvermittlerin hat das Pech, dass ihr Klient sie weder bezahlt noch am Ende überhaupt heiratet, aber scheinbar dennoch glücklich damit ist. Traurig ist an dieser Stelle natürlich, dass er keine Entwicklung durchmacht, außer vielleicht, dass er seinen Kindern gestattet glücklich zu werden. Er selbst wird mit seinem Geld glücklich, wie glücklich er damit allerdings wird, bleibt offen. Seine Kinder wollen jeweils die beiden heiraten, in die sie sich verliebt haben. Natürlich ein recht fortschrittlicher Gedanke, vor allem bei Clèante, der davon ausgehen kann, dass er von Mariane auch keine Mitgift sehen wird, wobei dies natürlich auch bei ihm den Vorteil hat, dass sie nicht allzu viel von ihm als Ehemann zumindest finanziell verlangen wird. Aber auch Valère kann davon ausgehen, dass er von seine Frau keine große Mitgift zu erwarten hat, was nicht daran liegt, dass ihr Vater kein Geld dafür hätte, sondern schlichtweg dass er es nicht hergeben will. Dies sieht man ja auch schon daran, dass er sie an einen alten Mann verheiratet hätte, da dieser wohl keine Mitgift gefordert hat. Diese Entwicklungen haben mir sehr gut gefallen und ich finde es sehr berührend, dass diese jungen Menschen allesamt keinen Wert auf Geld legt, sondern mehr auf Liebe, dabei ist das heute eher verschoben und die jungen Menschen sind ja die, die gerade anfangen sich ein Leben aufzubauen, wofür sie ja Geld gut gebrauchen könnten. Von daher ist dieses Verhalten umso bemerkenswerter und absolut hoch zu schätzen.

Alles in allem hat mir die Geschichte recht gut gefallen, da sie ganz trivial schon vieles enthält, was ich toll finde: ein bisschen Krimi, Verwirrungen und Kommunikationsprobleme (aufgrund mangelnder Offenheit) und Liebe! Mit allen diesen Aspekten lässt sich sicherlich viel anfangen und man könnte hier bestimmt viel herumanalysieren und auch wenn ich dies hier nicht tun möchte, empfehle ich Der Geizige von Molière gerne weiter.