Mutter Courage und ihre Kinder von B. Brecht

Steckbrief: Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht

Steckbrief: Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht

Titel: Mutter Courage und ihre Kinder (1938/39) Autor: Betolt Brecht
Reihe: – Originaltitel: –
Genre: Episches Theater Verlag: Suhrkamp Verlag
Seitenanzahl: ca. 108 Erscheinungsjahr: 1973
Preis: ISBN:
Protagonisten: Mutter Courage, ihre Tochter (Kattrin), ihr jüngster Sohn (Schweizerkas), ihr älterer Sohn (Eilif), der Feldprediger, der Koch und Yvette
Mutter Courage und ihre Kinder von B. Brecht

Inhaltsangabe: Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht

Inhaltsangabe: Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht
 

In dem Theaterstück „Mutter Courage und ihre Kinder“ von Bertolt Brecht geht es um Anna Fierling, die von allen nur Mutter Courage genannt wird. Sie ist mit ihren drei erwachsenen Kindern Eilif, Schweizerkas und Kattrin unterwegs. Sie begegnen einem Werber und einem Feldwebel, die versuchen ihre Kinder für den Krieg zu begeistern, was Mutter Courage nicht gut findet und zu verhindern versucht. Sie zieht mit ihren Kindern und ihrem Wagen umher und verkauft Waren an die Soldaten und die Bevölkerung. Um zu beweisen, dass sie ihre Kinder im Krieg fallen würden, zieht sie ihnen ihr Schicksal aus dem Hut. Dabei zieht sie für Eilif das schwarze Kreuz, das bedeutet, dass er stirbt, genauso zieht sie das Kreuz für den Schweizerkas und Kattrin. Eilif wird ihr abgeworben als sie gerade unaufmerksam ist, sodass sie ihn erst Jahre später wiedersehen soll. Beim Wiedersehen trifft sie auf den Feldprediger und den Koch, der für den Hauptmann und Eilif das Essen bereiten soll und mit dem Mutter Courage verhandelt. Außerdem lernen wir Yvette kennen, die eine eher undurchsichtige Rolle hat. Sie will sich im Krieg hocharbeiten und scheint das am Ende sogar zu schaffen.
Mutter Courage zieht mit dem Schweizerkas, welcher inzwischen auch Kriegsdienst leistet, aber nicht an der Front, sondern als Zahlmeister und Kattrin umher und sie nehmen den Feldprediger bei sich auf. Weiter erleben sie die Schrecken des Krieges, welche Kattrin körperlich zeichnen, denn sie wird überfallen und trägt eine Narbe im Gesicht davon. Kattrin ist außerdem stumm, sodass sie sich nur schwer verständigen kann. Der Schweizerkas wird von den Feinden gefangen genommen und getötet, weil er nicht sagen will wo er die Geldkassette mit dem Sold der Soldaten versteckte. Mutter Courage, Kattrin und der Feldprediger bleiben verschont, weil sie so tun als würden sie den jungen Mann nicht kennen.
Gegen Ende scheint Frieden einzukehren und die Mutter Courage geht auf den Markt um ihre Waren noch abzustoßen bevor die Preise sinken, sodass sie nicht mitbekommt wie Eilif vorgeführt wird. Er hat einem Bauern sein Vieh genommen obwohl lange Frieden war, sodass das was im Krieg hochgelobt und gefeiert wurde, eine Straftat war.
Der Koch war zuvor in das Lager der Courage und ihrer Tochter und des Feldpredigers gekommen, welcher dann, als Mutter Courage wieder zurückkommt und sagt, dass doch wieder Krieg sei, mit dieser und ihrer Tochter herumzieht. Er erbt eine Wirtschaft und will Mutter Courage mitnehmen, da sie sich dort etwas aufbauen könnten, allerdings soll sie ihre Tochter mit dem Wagen zurücklassen, sodass diese als fahrende Händlerin alleine durch das Land reisen müsste, was die Courage aber nicht machen will und kann, sodass sie mit ihrer Tochter Station auf einem Bauernhof macht. Als Mutter Courage in der nahe gelegenen Stadt ist, wird der Bauernhof überfallen und Kattrin klettert auf einen Turm um dort die Trommel zu schlagen und die Stadtbewohner vor dem Hinterhalt der Feinde zu warnen. Da die Feinde dies mitkriegen und verhindern wollen, töten sie Kattrin. Mutter Courage bleibt alleine zurück und muss fortan einsam durch das Land ziehen um ihre Waren zu verkaufen.

Mutter Courage und ihre Kinder von B. Brecht

Rezension: Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht

Rezension: Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht

Die Inhaltsangabe zum Theaterstück „Mutter Courage und ihre Kinder“ von Bertolt Brecht findet ihr oben.
Ich lese Theaterstücke in letzter Zeit mit besonderem Vergnügen und da ich gerne mal etwas von Brecht lesen wollte und weil es in der Uni auf dem Plan stand, habe ich dieses Theaterstück gelesen. Da wir über Dramentheorie in der Uni gesprochen haben, habe ich immer wieder versucht Parallelen zu den Theaterstücken zu ziehen, die ich bereits kannte und fand es immer wieder interessant wo sich diese Stücke unterschieden. Brecht zum Beispiel hat eine sehr große Zeitspanne verwendet und verwendet ganz verschiedene Orte. Zwischen den einzelnen Szenen liegen teilweise Jahre und das ganze Stück spielt überall in Europa.
Was mir auch sehr gut gefiel, war der Dialekt, den die Figuren sprechen. So wirkten die Figuren auf mich viel lebendiger und man konnte sich gut in sie hineinversetzen auch wenn man nirgendwo mal einen Monolog hatte, in dem man das Innenleben der Figuren erfahren hätte.
Auch interessant ist die Idee einer stummen Figur. Man hat auf der Bühne also eine Darstellerin, die eine tragende Rolle spielt, die fast die ganze Zeit auf der Bühne zu sehen ist, aber kein Wort herausbringt und sich nur mit Gesten und Lauten verständlich machen kann. Diese Idee ist so grotesk, so absurd, dass sie absolut cool und total interessant umzusetzen wäre und gerade deshalb hat mir Kattrin auch großen Spaß gemacht. Sie bringt mit ihrem Charakter – zumindest mit dem Teil, den man von ihr mitbekommt – eine moralische Instanz in die amoralische Welt des Krieges und der Barbarei. Nicht, dass Mutter Courage nicht auch ihre moralischen Seiten hat, aber bei Kattrin ist es – vor allem dann am Ende – sehr deutlich.
Die vielen Passagen mit den Liedern gefielen mir auch sehr gut, denn sie lockerten den Dramentext auf und brachten ein paar Strophen herein.
Alles in allem hat mir mein erstes Theaterstück von Bertolt Brecht „Mutter Courage und ihre Kinder“ großen Spaß gemacht und ich kann es jedem nur empfehlen und würde mich freuen dieses Stück mal auf der Bühne zu sehen.