Iacocca von L. Iacocca

Inhaltsangabe: Iacocca von Lee Iacocca

Die Autobiographie Iacocca von Lee Iacocca behandelt das Leben des Fordmanagers. Er beschreibt seine Anfänge, wie er aufgrund einer Krankheit nicht als Soldat gemustert wurde für den zweiten Weltkrieg. Deshalb war er als Student auch in ziemlich leeren Hörsälen unterwegs, sodass er das Glück hatte eine ziemlich gute Ausbildung zu genießen, wobei er seine Meinung und die Richtung während seiner Studienzeit noch ändert. Er wird von einem Personalmenschen von Ford geworben und erhält ein ziemlich gutes Angebot. Er fängt dort unten an und arbeitet sich durch viele Abteilungen immer weiter nach oben. Dabei ist er auch an der Entwicklung von neuen Autos beteiligt und schafft es dadurch sogar den Umsatz des Unternehmens zu steigern, denn er kann auf den Markt eingehen, bevor sich dieser ändert, indem er einfach mal die Händler fragt nach was die Kunden denn so fragen. So schafft er es dem Markt sozusagen zuvor zu kommen und wird nicht von Käuferentscheidungen überrascht, wie es sonst bei Autoentwicklern passiert. Wenn diese nicht ahnen können wie der Markt in den nächsten Jahren aussieht, kann es passieren, dass sie heute Investitionen in Entwicklungen stecken, die in den nächsten Jahren keinen Käufer interessieren. Außerdem lernt er Henry Ford II kennen und schafft es, sich bis zu seiner Nummer zwei hochzuarbeiten. Dies gefällt Henry allerdings nicht so sonderlich, sodass er anfängt Iacocca, wie dieser es schildert, aus der Firma zu ekeln bis er es schließlich schafft. Dieses Verhalten verletzt den Manager, allerdings leider auch seine Familie darunter. Seine Kinder müssen sich Hänseleien in der Schule anhören und seine Frau wird nach dem Rauswurf schwer krank, woran sie dann letztendlich auch stirbt. Iacocca will eigentlich in den Ruhestand, kann diese Schmach so aber nicht wirklich auf sich sitzenlassen, sodass er bei dem kränkelnden Unternehmen Chrysler einsteigt, allerdings nicht weiß wie er es schaffen soll, dass sie nicht Konkurs anmelden müssen. Sie nehmen einen Kredit, für den der Staat die Bürgschaft übernehmen soll, was dieser allerdings am Anfang ablehnt. Iacocca schafft es nicht nur den Kredit zu bekommen, sondern kann sogar jede Rate pünktlich zurückzahlen. Auch ist der Manager ein großer Verfechter von Sicherheitsgurten, obwohl die Konkurrenz meint, dass die Menschen keine Autos mit Sicherheitsgurten haben wollen, da diese sie an ihre Sterblichkeit erinnert während sie Auto fahren, allerdings weiß Iacocca von seinen Verkäufern, dass die Käufer tatsächlich auch deshalb ihre Autos kaufen, dies weiß er aber auch aus Zuschriften.

Iacocca von L. Iacocca

Rezension: Iacocca von Lee Iacocca

Die Inhaltsangabe zur Autobiographie Iacocca von Lee Iacocca findet ihr oben.

Natürlich weiß ich nicht, ob Henry Ford II wirklich so einen negativen Charakter hatte wie es Lee Iacocca beschrieben hat. Aber es klingt schon alles recht stimmig. Er beschreibt, dass Ford kleine Änderungen an Autos vornehmen lassen wollte, auch wenn dies bedeutete, dass das Autor komplett überarbeitet werden muss. Und auch wenn das umständlich ist und viel Geld kostet, fordert er dennoch, dass man macht, was er will. Gleichzeitig gefällt es ihm nicht, dass sein Mitarbeiter zu mächtig wird. Deshalb versucht er ihn zu verunglimpfen und will ihn aus der Firma raus haben, allerdings macht er das nicht, wie man es sich wünschen würde, von wegen: Ich will dich nicht mehr! Du kannst gehen! Und zieht einen Schlussstrich darunter, sondern arbeitet mehrere Jahre daran, Iacocca aus der Firma zu ekeln und das macht es schwerer, finde ich. Das hat ihn in meinen Augen sehr unsympathisch gemacht. Gleichzeitig konnte ich nicht so richtig nachvollziehen warum Iacocca nicht gegangen ist, wenn der Umgang mit Henry doch so schwierig ist und diese Unsicherheit seiner Familie schadet. Lag es daran, dass er nie wieder einen Job in der Automobilbranche gekriegt hätte? Lag es daran, dass er nicht gegen Henry „verlieren“ wollte? Oder lag es am Geld? Wollte er noch mehr Geld verdienen? Das macht ihn in meinen Augen nicht sonderlich sympathisch und natürlich ist Iacocca ziemlich arrogant. Die Arroganz braucht er wohl, sonst könnte er sich in dieser Branche nicht behaupten und könnte sich nicht durchsetzen gegen Kollegen oder Vorgesetzte.

Die Lebensgeschichte von Lee Iacocca erstreckt sich auf etwa 420 Seiten, was irgendwann einfach nur noch nervt. Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, weil man damit mal ein Gefühl für den Menschen bekommen hat und man das Gefühl kriegt, dass er das Leben, das er da angeboten bekommt wertschätzen kann, aber mit der Zeit hat man nur noch das Gefühl, dass es ihm um Prestige und Geld geht und das nervt irgendwann. Natürlich ist für jemand aus dem Autogeschäft oder jemanden, der BWL studiert oder sich für Management studiert, dieses Buch sicherlich lesenswert, aber für den einfach nur interessierten Leser hätte auch eine halb so lange Autobiographie (haha zu dem Wortspiel übrigens) absolut ausgereicht. Ich würde dieses Buch also weiterempfehlen wenn es kürzer wäre und nicht so ausschweifend erzählen würde.