Iacocca von L. Iacocca

Rezension: Iacocca von Lee Iacocca

Die Inhaltsangabe zur Autobiographie Iacocca von Lee Iacocca findet ihr oben.

Natürlich weiß ich nicht, ob Henry Ford II wirklich so einen negativen Charakter hatte wie es Lee Iacocca beschrieben hat. Aber es klingt schon alles recht stimmig. Er beschreibt, dass Ford kleine Änderungen an Autos vornehmen lassen wollte, auch wenn dies bedeutete, dass das Autor komplett überarbeitet werden muss. Und auch wenn das umständlich ist und viel Geld kostet, fordert er dennoch, dass man macht, was er will. Gleichzeitig gefällt es ihm nicht, dass sein Mitarbeiter zu mächtig wird. Deshalb versucht er ihn zu verunglimpfen und will ihn aus der Firma raus haben, allerdings macht er das nicht, wie man es sich wünschen würde, von wegen: Ich will dich nicht mehr! Du kannst gehen! Und zieht einen Schlussstrich darunter, sondern arbeitet mehrere Jahre daran, Iacocca aus der Firma zu ekeln und das macht es schwerer, finde ich. Das hat ihn in meinen Augen sehr unsympathisch gemacht. Gleichzeitig konnte ich nicht so richtig nachvollziehen warum Iacocca nicht gegangen ist, wenn der Umgang mit Henry doch so schwierig ist und diese Unsicherheit seiner Familie schadet. Lag es daran, dass er nie wieder einen Job in der Automobilbranche gekriegt hätte? Lag es daran, dass er nicht gegen Henry „verlieren“ wollte? Oder lag es am Geld? Wollte er noch mehr Geld verdienen? Das macht ihn in meinen Augen nicht sonderlich sympathisch und natürlich ist Iacocca ziemlich arrogant. Die Arroganz braucht er wohl, sonst könnte er sich in dieser Branche nicht behaupten und könnte sich nicht durchsetzen gegen Kollegen oder Vorgesetzte.

Die Lebensgeschichte von Lee Iacocca erstreckt sich auf etwa 420 Seiten, was irgendwann einfach nur noch nervt. Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, weil man damit mal ein Gefühl für den Menschen bekommen hat und man das Gefühl kriegt, dass er das Leben, das er da angeboten bekommt wertschätzen kann, aber mit der Zeit hat man nur noch das Gefühl, dass es ihm um Prestige und Geld geht und das nervt irgendwann. Natürlich ist für jemand aus dem Autogeschäft oder jemanden, der BWL studiert oder sich für Management studiert, dieses Buch sicherlich lesenswert, aber für den einfach nur interessierten Leser hätte auch eine halb so lange Autobiographie (haha zu dem Wortspiel übrigens) absolut ausgereicht. Ich würde dieses Buch also weiterempfehlen wenn es kürzer wäre und nicht so ausschweifend erzählen würde.

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