Bei Das verschwundene Amulett von Amy B. Greenfield handelt es sich um den ersten Band der Katzendetektiv Ra-Reihe (Stand Okt. 2022 besteht sie aus 2 Hörbuch-Bänden, der dritte ist für November angekündigt).
Ihr könnt dem ganz richtig entnehmen, dass ich diesen historischen Kinderkrimi (ab 7 Jahren) als Hörbuch gehört habe, sodass ich sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen werde.
Ich mochte Ra am Anfang nicht sonderlich, aber er entwickelt sich wirklich toll und wird für seine beiden Mitdetektive ein wirklicher Freund und er hilft irgendwann sogar gerne dabei das Mädchen zu entlasten. Khepri ist ein total süßer Charakter, denn er hat das Herz am rechten Fleck und ist sehr hilfsbereit. Miu ist zwar etwas schnippisch, aber vor allem sie möchte dem Mädchen helfen, da sie sich schon länger kennen. Sie hilft zwar eher indirekt bei den Ermittlungen, setzt aber Ra und Khepri erst auf den Fall an.
Die Handlung an sich ist ganz unterhaltsam. Ich fand die Beschreibungen des Palasts ganz schön, denn sie vermitteln die Atmosphäre eines altägyptischen Palasts sehr gut, was zur ganzen Atmosphäre des Kinderkrimis beiträgt. Schön fand ich auch, dass die Tiere sich untereinander verständigen können, was für die Ermittlungen natürlich notwendig ist und die Tiere trotzdem auch die Menschensprache verstehen.
Mir sind aber ein paar zeitliche Logikfehler aufgefallen: 1. Ist Ra wohl schon ziemlich lange der Kater des Pharaos, der selbst schon etwa 10-jährige Kinder hat und somit wohl schon etwa 30 Jahre alt ist. Selbst wenn Ra erst in der Jugend zum Kater des Pharaos wurde, müsste er schon etwa 15 Jahre alt sein, scheint dafür aber noch erstaunlich fit (vor allem wenn man bedenkt, dass er aufgrund seiner Faulheit praktisch keine Bewegung hat). 2. Auch Miu kennt das Mädchen schon seit sie ein Säugling war, da das Mädchen ungefähr 10 Jahre alt ist, muss auch Miu mindestens 10 Jahre alt sein. Aber sie benimmt sich und wirkt auch wie eine junge Katze. Außerdem erzählt sie, dass das Mädchen sie einmal von einem hohen Regal gerettet hat als sie selbst noch eine ganz junge Katze war. Das Mädchen wird wohl nicht als ganz kleines Kind dort hochgeklettert sein. Also muss entweder Miu dort schon älter gewesen sein oder sie kann das Mädchen nicht kennen seitdem es ein Säugling war. Vielleicht hat sie nur übertrieben um zu verdeutlichen, dass das Mädchen einen guten Charakter hat, aber mir kam das einfach komisch vor und man hätte es auch anders verdeutlichen können. Ich weiß nicht, ob Kindern der Logikfehler auffallen würden, aber mir ist er aufgefallen und ich denke, dass Kinder bei so was (vor allem wenn sie das Hörbuch mehrmals hören) auch ziemlich aufmerksam sein können.
Dietmar Bär hat das Hörbuch eingesprochen und ich mag ihn unglaublich gerne. Er schafft es mit seiner Stimme die Charaktere zum Leben zu erwecken und für jeden Charakter hat er eine eigene Stimme parat, die die Figur perfekt charakterisiert. Da ich auch Das Dschungelbuch, das Dietmar Bär ebenfalls eingesprochen hat, gehört habe, musste ich bei den Stimmen der Tiere häufiger mal daran denken. Dennoch gibt Bär Ra und seinen Stimmen eine eigene Stimme und hat für mich wirklich toll zu dem Kinderkrimi gepasst.
Alles in allem hat mir der erste Band der Katzendetektiv Ra-Reihe Das verschwundene Amulett von Amy B. Greenfield wirklich gut gefallen. Ich mag ägyptische Kinderkrimis und wenn dann auch noch Katzen und ein Skarabäus die Ermittlungsarbeit übernehmen, bin ich vollauf begeistert (auch für ältere Hörer:innen ein Genuss).
Danke an den Argon Hörbuch-Verlag für das Hörbuchrezensionsexemplar!