Der schwarze Mond von G. Beyerlein

Inhaltsangabe: Der schwarze Mond von Gabriele Beyerlein

In dem Phantasyroman für Kinder und Jugendliche Der schwarze Mond von Gabriele Beyerlein geht es um Jens, der gerade Ferien hat und mit seinen Eltern und seinen Zwillingsschwestern in eine neue Stadt gezogen ist. Es sind Sommerferien, aber davon hat er nicht viel, denn das neue Bundesland, in das er gezogen ist, hatte schon deutlich bevor sie umgezogen sind, Ferien, sodass er nun bald wieder Schule hat. Jens ist von seinen ständig weinenden und schreienden Zwillingsschwestern genervt, denn seitdem es die beiden Babys gibt, haben weder Mama noch Papa genug Zeit für ihn. Jens zieht also los und lernt drei Jungs kennen, die ein Rollenspiel spielen. Als er am nächsten Morgen erfährt, dass die drei verschwunden sind, macht er sich auf die Suche nach ihnen. Im Wald findet er einen Brunnen, wo die Fahrräder der Jungen stehen und eine Glaskugel auf dem Boden liegt. Jens berührt die Kugel und als er wieder aus dem Brunnen klettert, ist seine Stadt verschwunden, stattdessen findet er einen Magier vor, der ihm helfen möchte und ihn einsperrt. Der Magier behauptet, dass er ihm helfen könne zurück in seine Welt zu kommen, dass er sich aber vor den bösen Menschen in dieser Welt verbergen müsse. Als Jens ein Gespräch belauscht, beschließt er zu fliehen, denn der Magier ist nicht sein Freund, sondern sein Feind. Er trifft auf einen König, der beschlossen hatte, den Menschen zu helfen und deshalb Jens mithilfe seiner Zauberkraft in diese Welt zu holen. Jens bekommt die Aufgabe, in die Burg des Herzogs einzudringen, dort die Zwillingstöchter der Königin zu befreien und damit den Fluch der schwarzen Ritter zu lösen, denn der Herzog schickt seine Lakaien aus, um die Jungs der Dörfer zu fangen. In der Burg verlieren sie ihre Identität, vergessen woher sie kommen und schließen sich dem Herzog an, unter diesen Jungen ist auch der Sohn der Königin. Der Prinz und Jens sehen sich unheimlich ähnlich, weshalb sie den Platz tauschen, allerdings fällt Jens bald auf, dass das wohl keine besonders gute Idee war, denn die Sachen, die sie dort lernen und gelernt haben, hat er noch nie gemacht. Jeder würde sofort merken, dass er nicht Mimir, der Prinz ist, aber jetzt ist er nun mal in der Burg und ist von nun an, auf Miris besten Freund und Thazo, den Mimir überhaupt nicht leiden kann, angewiesen, denn Thazo zeigt sich als Jens’ bester Freund. Jens hat schließlich eine Idee wie er mit den drei Jungen, die er aus seiner Welt kennt, die sich aber nicht mehr an ihr früheres Leben erinnern können und glauben, sie würden aus dieser Welt stammen, zusammen nicht nur die Braut vor dem Herzog retten können, sondern auch wie sie es schaffen können den Herzog zu besiegen und den Magier zu entmachten. Gemeinsam machen sie sich an die Umsetzung des Planes und Jens merkt, dass sein Vater nicht recht hatte: Nur weil er weint, ist er kein Schwächling und kein Jammerlappen, diese Eigenschaft gehört zu ihm und er schafft es sogar mit ihr, diese fremde Welt zu retten und schließlich ist das ja die Aufgabe, für die er in diese Welt gerufen wurde und nach deren Erfüllung er erst nachhause kommen kann.

Der schwarze Mond von G. Beyerlein

Rezension: Der schwarze Mond von Gabriele Beyerlein

Die Inhaltsangabe zum Phantasyroman Der schwarze Mond von Gabriele Beyerlein findet ihr oben.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Bücher von Gabriele Beyerlein noch aus meiner Kindheit und Jugend kenne, und sie deshalb auch noch einmal lese. An dieses Buch kann ich mich sogar noch erinnern, denn ich mochte es damals überhaupt nicht und weiß gar nicht mehr, ob ich es fertig gelesen habe. Heute weiß ich, glaube ich, warum es mir damals nicht gefiel: Es ist Phantasy und bei Gabriele Beyerlein war ich immer historische Romane gewöhnt. Normalerweise mag ich auch keine historischen Romane, aber bei dieser Autorin ist das was anderes, denn sie schafft es, indem sie ein paar jugendliche oder kindliche Protagonisten in den Vordergrund stellt nicht einzelne Fakten der Geschichte, sondern ein Gefühl für die damalige Zeit in den Vordergrund zu stellen. Dieser Roman spielt nun in der Gegenwart und führt den Protagonisten samt Leser in die Vergangenheit, denn das Phantastische ist nicht, dass es eine andere Welt gibt, sondern, dass es sich um eine vergangene Zeit handelt, in die ein Jugendlicher zurückreist, und in der er mit Magie und Zauberei konfrontiert ist. Vielleicht kann man es am ehesten als Einsteigerphantasy bezeichnen, weshalb sich dieser Roman gut eignet, ihn mal zur Hand zu nehmen, wenn man noch nicht so viel Phantasy gelesen hat, denn man ist nicht mit einer 12-bändigen Reihe konfrontiert, die man in der richtigen Reihenfolge lesen muss, damit sie Sinn ergibt, sondern mit einem etwa 320 Seiten umfassenden Buch.

Auch in diesem Roman kann man sich wieder einmal gut in die Protagonisten hineinversetzen, was allerdings etwas schade ist, wobei ich nicht wüsste, wie man das besser bewerkstelligen kann, ist, dass die Jugendlichen allesamt Jungs sind. Wie sollte auch ein Mädchen in der Burg zum Ritter ausgebildet werden? Erst zum Ende hin, wird die zukünftige Braut des Herzogs vorgestellt, die noch so jung ist, dass sie den Kreis der Jugendlichen vervollständigt.

Man merkt an der Inhaltsangabe, dass in diesem Roman recht viel passiert und die ersten 100 Seiten beschäftigen sich erst einmal damit, in welcher Situation sich Jens zuhause in seiner Welt befindet und erst danach beginnt das eigentliche Abenteuer. Irgendwie ist mir nicht ganz klar, was der Zweck dieser ersten 100 Seiten sein soll. Natürlich sehe ich ein, dass es notwendig ist, seinen Protagonisten kennenzulernen, damit man mit ihm mitfiebern kann, aber das wäre schließlich auch in der neuen Welt möglich gewesen, aber vielleicht ging es der Autorin auch darum, zu betonen, dass Jens ein ganz gewöhnlicher Junge war, und wenn dem so etwas passieren konnte, dann konnte es natürlich auch jedem anderen gewöhnlichen Jungen (oder Mädchen) passieren.

Alles in allem ist Der schwarze Mond von Gabriele Beyerlein ein Jugendphantasyroman, der sehr basale, aber auch aktionreiche Phantasy liefert und mit seiner emotionalen Geschichte ans Herz geht, auch gefiel mir hier besonders gut, dass Jens eben nicht als der harte Kerl hingestellt wurde, sondern im Gegenteil, Probleme hat, sich gegen seine Mitschüler und seinen Vater zu behaupten, und er in seinem Abenteuer lernt, sich so zu akzeptieren wie er ist, und damit sogar etwas besonderes, dass er, weil er eben der ist, der er ist, der Einzige ist, der die Menschen dort retten kann und dass ihn das stolz machen darf und sollte. Dieser Roman halt also Tiefgang und ist nebenbei auch noch eine tolle Unterhaltung deshalb – vermutlich in jedem Alter – lesenswert.