Der schwarze Mond von G. Beyerlein

Rezension: Der schwarze Mond von Gabriele Beyerlein

Die Inhaltsangabe zum Phantasyroman Der schwarze Mond von Gabriele Beyerlein findet ihr oben.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Bücher von Gabriele Beyerlein noch aus meiner Kindheit und Jugend kenne, und sie deshalb auch noch einmal lese. An dieses Buch kann ich mich sogar noch erinnern, denn ich mochte es damals überhaupt nicht und weiß gar nicht mehr, ob ich es fertig gelesen habe. Heute weiß ich, glaube ich, warum es mir damals nicht gefiel: Es ist Phantasy und bei Gabriele Beyerlein war ich immer historische Romane gewöhnt. Normalerweise mag ich auch keine historischen Romane, aber bei dieser Autorin ist das was anderes, denn sie schafft es, indem sie ein paar jugendliche oder kindliche Protagonisten in den Vordergrund stellt nicht einzelne Fakten der Geschichte, sondern ein Gefühl für die damalige Zeit in den Vordergrund zu stellen. Dieser Roman spielt nun in der Gegenwart und führt den Protagonisten samt Leser in die Vergangenheit, denn das Phantastische ist nicht, dass es eine andere Welt gibt, sondern, dass es sich um eine vergangene Zeit handelt, in die ein Jugendlicher zurückreist, und in der er mit Magie und Zauberei konfrontiert ist. Vielleicht kann man es am ehesten als Einsteigerphantasy bezeichnen, weshalb sich dieser Roman gut eignet, ihn mal zur Hand zu nehmen, wenn man noch nicht so viel Phantasy gelesen hat, denn man ist nicht mit einer 12-bändigen Reihe konfrontiert, die man in der richtigen Reihenfolge lesen muss, damit sie Sinn ergibt, sondern mit einem etwa 320 Seiten umfassenden Buch.

Auch in diesem Roman kann man sich wieder einmal gut in die Protagonisten hineinversetzen, was allerdings etwas schade ist, wobei ich nicht wüsste, wie man das besser bewerkstelligen kann, ist, dass die Jugendlichen allesamt Jungs sind. Wie sollte auch ein Mädchen in der Burg zum Ritter ausgebildet werden? Erst zum Ende hin, wird die zukünftige Braut des Herzogs vorgestellt, die noch so jung ist, dass sie den Kreis der Jugendlichen vervollständigt.

Man merkt an der Inhaltsangabe, dass in diesem Roman recht viel passiert und die ersten 100 Seiten beschäftigen sich erst einmal damit, in welcher Situation sich Jens zuhause in seiner Welt befindet und erst danach beginnt das eigentliche Abenteuer. Irgendwie ist mir nicht ganz klar, was der Zweck dieser ersten 100 Seiten sein soll. Natürlich sehe ich ein, dass es notwendig ist, seinen Protagonisten kennenzulernen, damit man mit ihm mitfiebern kann, aber das wäre schließlich auch in der neuen Welt möglich gewesen, aber vielleicht ging es der Autorin auch darum, zu betonen, dass Jens ein ganz gewöhnlicher Junge war, und wenn dem so etwas passieren konnte, dann konnte es natürlich auch jedem anderen gewöhnlichen Jungen (oder Mädchen) passieren.

Alles in allem ist Der schwarze Mond von Gabriele Beyerlein ein Jugendphantasyroman, der sehr basale, aber auch aktionreiche Phantasy liefert und mit seiner emotionalen Geschichte ans Herz geht, auch gefiel mir hier besonders gut, dass Jens eben nicht als der harte Kerl hingestellt wurde, sondern im Gegenteil, Probleme hat, sich gegen seine Mitschüler und seinen Vater zu behaupten, und er in seinem Abenteuer lernt, sich so zu akzeptieren wie er ist, und damit sogar etwas besonderes, dass er, weil er eben der ist, der er ist, der Einzige ist, der die Menschen dort retten kann und dass ihn das stolz machen darf und sollte. Dieser Roman halt also Tiefgang und ist nebenbei auch noch eine tolle Unterhaltung deshalb – vermutlich in jedem Alter – lesenswert.

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