Adventskalender 2021 ·Mord im Gurkenbeet von A. Bradley

Inhaltsangabe: Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley

Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley ist der erste Teil der Flavia de Luce-Reihe. Flavia lebt mit ihrem Vater Colonel de Luce und ihren beiden älteren Schwestern, Ophelia genannt Feely und Daphne genannt Daffy, und dem Hausangestellten Dogger auf Buckshaw.

Flavia verbringt die meiste Zeit alleine in ihrem Labor und experimentiert dort. Das Labor gehörte ursprünglich mal einem früheren Mitglied der Familie. Nachdem es längst verlassen war, hat es Flavia sich für ihre Zwecke hergerichtet und verbringt dort ihre gesamte Freizeit. Zu ihrer Familie hat Flavia kein besonders enges Verhältnis. Im Gegenteil ärgern sich die Schwestern eigentlich die ganze Zeit gegenseitig und auch ihr Vater scheint sich für seine Kinder nicht im mindesten zu interessieren. Ihre Mutter, Harriet, ist schon seit vielen Jahren tot, sodass sich Flavia nicht an sie erinnern kann.

Als Flavia eines frühen Morgens einen Toten im Gurkenbeet auf ihrem Grundstück entdeckt, ruft sie die Polizei und verfolgt die Ermittlungen sehr neugierig. Schnell stellt sich heraus, dass der Fremde nicht von hier kommt und somit nicht allzu viele Verdächtige in Frage kommen. Leider kannte ihr Vater den Mann wohl und da sich Colonel de Luce nicht sicher ist, ob nicht sein Vertrauter Dogger, der durch den Krieg geschädigt ist, der Mörder sein könnte, gesteht er den Mord.

Flavia kann nicht glauben, dass ihr Vater der Mörder sein soll und ermittelt auf eigene Faust. Sie findet heraus, dass sich der Mann von einem Kuchen genommen hat, der in ihrer Küche stand. Außerdem stellt sich heraus, dass der Fremde im einzigen Gasthof des Ortes abgestiegen ist. Die Durchsuchung des Zimmers fördert wenig neues zutage. Einzig ein Versteck für die tote Schnepfe, die Mrs. Mullet, ihre Köchin, vor der Küchentür gefunden hat, findet Flavia in den Sachen des Mordopfers. Außerdem findet sie noch ein Versteckt für zwei sehr wertvolle und seltene Briefmarken. Sie nimmt die Marken an sich.

Flavia findet heraus, dass ihr Vater und der Ermordete Bonepenny gemeinsam nach Greyminster auf die Schule gegangen sind. Und dass sie zeitweilig sogar miteinander befreundet waren, außerdem findet sie heraus, dass der Mord an Bonepenny wohl mit dem Selbstmord eines Lehrers von Greyminster zusammenhängt. Als ihr Vater noch nach Greyminster ging, verschwand eine überaus wertvolle Briefmarke aus der Sammlung des Direktors. Da der Lehrer eine Besichtigung der Marke für seine Schüler organisierte, fühlte er sich für das Verschwinden verantwortlich und nahm sich offenbar das Leben indem er vom Turm des Schulgebäudes sprang.

Flavia besucht auch die ehemalige Schule ihres Vater und findet so heraus, dass mehr hinter dem vermeintlichen Selbstmord steckt und sie findet auch heraus, wie die Briefmarke verschwand und dass diese Briefmarke nun in ihren Händen ist, weil es die Marke ist, die sie in Bonepennys Zimmer fand. Leider spricht auch davon vieles gegen ihren Vater oder einen anderen Verwandten des Lehrers.

Adventskalender 2021 ·Mord im Gurkenbeet von A. Bradley

Rezension: Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley

Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley ist der erste Teil der Flavia de Luce-Reihe, in dem die noch sehr junge Flavia in einem Kinder- beziehungsweise Jugendkrimi ermittelt.

Ich habe das Buch gekauft, weil ich nach einer Krimi-Reihe mit einer jungen Ermittlerin gesucht habe (ja, gut so jung hätte sie nun nicht sein müssen) und die Reihe um Flavia ganz spannend klang.

Obwohl es sich hier um eine Kinder- und Jugendkrimi-Reihe handelt, ergötzt sich Flavia am Tod des Fremden im Gurkenbeet. Als er seinen letzten Atemzug tut, verhält sie sich sehr pietätlos und sieht es eher als Schauspiel an als dass sie Respekt vor dem Toten hat. Ich mochte dieses Verhalten gar nicht und weil es ziemlich am Anfang des Krimis geschah, war mir Flavia danach nur noch unsympathisch und ich hatte sogar überlegt, den Krimi einfach abzubrechen.

Hinzu kam der andauernde Streit der Schwestern. Flavia zerstört Erbstücke ihrer Mutter um ihren Schwestern wehzutun und sie vergiftet ihre Schwester, indem sie ihr eine Ausschlag auslösende Substanz in den Lippenstift mischt. Dafür schmilzt sie ihn nicht nur und lässt ihn dann wieder erkalten, sondern destilliert auch noch das Pflanzenöl mit dem sie den Ausschlag auslösen möchte. Ich fand ihr Verhalten nicht mehr kindisch und auf geschwisterliche Rivalität zurückzuführen, sondern einfach nur bösartig. Schade, dass sie der Hauptcharakter ist, den man als Leser:in ständig verfolgt und mit dem man so die meiste Zeit verbringen musste.

Auch die Schwestern wirken nicht sonderlich sympathisch wenn sie ihrer jüngsten Schwester beispielsweise auf die Nase binden, dass sie adoptiert wurde, und sich gemeinsam gegen die Jüngste verbünden. Der Vater interessiert sich nicht im mindesten für seine Töchter und so können diese eigentlich ein ziemlich unbeaufsichtigtes Leben führen, denn die Köchin ist nur stundenweise im Haus und hat auch keine Autorität über die Kinder und der Hausangestellte Dogger hat genug mit seiner eigenen Krankheit zu tun und kann sich nicht um die Kinder kümmern. Wie ein verwitweter, alleinerziehender Vater von drei Kindern vorsorglich einen Mord gestehen kann, von dem es sein könnte, dass ihn sein Hausangestellter verübt hat, ist mir ein Rätsel. Was dachte er, was dann mit seinen Kindern passiert?

Es gibt auch keine Erklärung dafür, warum Flavia, Daphne und Ophelia nicht in die Schule gehen und es wird auch im gesamten Roman nicht einmal erwähnt, dass sie mal in die Schule müssten, Hausaufgaben oder lernen müssten. Das ergab für mich auch keinen Sinn.

Die Handlung selbst war ganz spannend. Flavia findet nicht sofort heraus, wer der Mörder ist und was genau hinter dem Mord steckte und mit welchen Begebenheiten aus der Vergangenheit sie zusammenhängen, aber sie ermittelt immer weiter und findet immer neue Hinweise, wobei das teilweise auch recht langsam voranging. Dennoch war die Handlung ganz in Ordnung und vor allem das Ende war recht spannend.

Alles in allem hat mir Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley nicht sonderlich gut gefallen, was ich sehr schade finde, weil ich mich schon darüber freute, eine neue Reihe entdeckt zu haben. Von mir gibt es leider keine Empfehlung.