Reiterin der Wahrheit von L. Winter

Inhaltsangabe: Reiterin der Wahrheit von Linda Winter

Reiterin der Wahrheit ist der erste Teil der Reiter des Himmels-Reihe von Linda Winter. In diesem lernen sich der Königssohn Tyko aus Lavia und die Drachenreiterin Stella kennen. Aber von vorne: Tyko lebt mit seinen beiden Brüdern Luka und Aristeas und seiner kleinen Schwester Elisa zusammen mit ihren Eltern, dem Königspaar, im reichsten Königreich Sentras in Lavia. Lavia besitzt schier unerschöpfliche Goldvorkommen und ist deshalb überaus privilegiert. Als zwei Nachbarkönigreiche zwei Reiter des Himmels in ihre Dienste nehmen, möchte auch der König den Reiter des Todes in seine Dienste nehmen.

Die Reiter des Himmels sind vier Reiter, wobei der vierte meistens vergessen wird, die Tod und Vernichtung über die Feinde des Auftraggebers bringen. Bei den Reitern handelt es sich um überaus mächtige Wesen, die auf ihren Drachen durch die Lüfte reiten. Sie sehen aus wie Menschen, also die Reiter, nicht die Drachen, haben aber die Fähigkeit ihre Gegner mit Feuer zu einem Haufen Asche zusammenzuschmelzen. Neben dem Reiter des Todes, gibt es noch den Reiter des Krieges und den Reiter des Reichtums. Bei dem vierten Reiter handelt es sich um die bisher noch nie beauftragte, wunderschöne Stella, die Reiterin der Wahrheit. Da sich niemand gerne an die Wahrheit erinnert, mag kaum jemand mit ihr Zeit verbringen und sie wurde auch noch nie beauftragt, denn man sollte in ihrer Gegenwart möglichst nicht lügen und sie kann auch selbst nicht lügen. Kann man den angeheuerten Reiter nicht mehr mit Gold bezahlen, wendet sich der Fluch des Drachen gegen der Auftraggeber, außerdem können auch nur Könige und Mitglieder der Königsfamilie die Reiter des Himmels beauftragen.

Tykos Vater schickt nur seine drei Söhne los, damit diese den Reiter des Todes ausfindig machen. Derjenige unter ihnen, der erfolgreich ist, soll den Thron bekommen. Da Tyko aber nicht zusehen will, wie sein Vater alle Verbündeten angreift, da beispielsweise sein bester Freund aus dem Norden kommt und er auch dessen Königreich und Familie nicht opfern will, macht er sich verdeckt auf eine Geheimmission. Da er seinen widerlichen Ekel von Cousin Kimon mitnehmen musste, muss er vorgeben nach dem Reiter des Todes zu suchen, aber stattdessen sucht er nach der Reiterin der Wahrheit, die er auf der Dracheninsel anzutreffen hofft.

Als er, sein bester Freund Andras und der restliche Trupp, darunter auch die Übersetzerin Philemona, von Assassinen angegriffen werden, kann Stella sie in der letzten Sekunde retten. Tyko, der die schöne junge Frau inzwischen lieb gewonnen hat, beauftragt Stella, kann ihr aber kein Gold anbieten. Sie schwört dennoch, ihm zu helfen, denn er ist der erste, der überhaupt jemals versucht hat, sie zu beauftragen. Gemeinsam reisen sie nun von Zilaa zurück nach Lavia. Unterwegs bittet Tyko Stella, dass diese nach seinem Bruder sehen und ihn über Tykos Pläne informieren soll. Während Stellas Abwesenheit werden Andras, Philemona und Tyko überfallen und er kommt erst wieder im Kerker des Palastes von Lavia zu sich. Dort wird ihm vorgeworfen auf Luka und Aristeas einen Anschlag von Assassinen geplant und durchgeführt zu haben. Warum ist Stella nicht zurückgekehrt? Lebt Luka noch oder haben ihn die Assassinen erwischt? Und wie soll er seinen machthungrigen Vater aufhalten, wenn dieser ihn am liebsten am Galgen baumeln sehen würde?

Reiterin der Wahrheit von L. Winter

Rezension: Reiterin der Wahrheit von Linda Winter

Der Band Reiterin der Wahrheit von Linda Winter ist der erste Teil der Reihe um die Reiter des Himmels (insgesamt 4 Bände).

Das Cover des ersten Bandes der Reihe ist wunderschön, darauf ist eine blonde Frau in einem goldenen Kleid zu sehen, sie sieht Richtung Hintergrund und betrachtet dort einen Vollmond, vor dem ihr gelber Drache entlangfliegt. Das Bild passt also ziemlich gut zum Inhalt, denn alle Details stimmen mit den Beschreibungen überein.

Die Figuren Tyko und Stella sind die beiden Hauptcharaktere. Es gibt Kapitel, in denen die Geschichte aus Stellas Sicht erzählt wird. Und wiederum andere Kapitel, die die Geschichte aus Tykos Sicht erzählen, da sich die beiden auch erst im Laufe der Handlung kennenlernen. Stilistischer habe ich zwischen beiden Sichten allerdings keinen großen Unterschied feststellen können, was aber auch nicht so schlimm ist, da dennoch klar ist, welcher Teil der Geschichte gerade weitergeht. Hin und wieder hätte ich mir gewünscht, dass der Fokus etwas mehr auf Stellas Teil der Geschichte liegt.

Tyko ist ein netter, junger Bursche, der sich dennoch stark für Frauen interessiert und auch regelmäßig mit den jungen Damen am Hof ausgeht, allerdings hat er dort bisher keine getroffen, die ihn nicht nach kürzester Zeit langweilt und die meisten von ihnen haben Schwierigkeiten mit Tykos direkter und ehrlicher Art. Stella lebt als Drachenreiterin abgeschottet von allen und jedem auf der Dracheninsel. Dort leben auch die anderen drei Drachenreiter, allerdings haben diese häufig Aufträge, sodass Stella oft alleine mit ihrem Drachen Phoenix ist. Vielleicht wirkt sie deshalb etwas naiv, vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass sie nur die Wahrheit sagen kann. Ansonsten sind die beiden aber natürlich sehr sympathisch, was aber einfach daran liegt, dass mir bisher kaum negative Charakterzüge an ihnen aufgefallen wären.

Die Geschichte selbst ist auf jeden Fall interessant und ich liebe solche Reisegeschichten sehr. Natürlich werden zuerst einmal die beiden Leben getrennt dargestellt. Wie funktioniert das Palastleben? Wer lebt mit Tyko im Palast? Was erwartet seine Familie von ihm? Was macht er gerne? Kurzum: Wer ist Tyko eigentlich und wie funktioniert seine Welt? Das muss der Leserin natürlich klar sein, damit sie die Geschichte gut verstehen kann. Stellas Leben wird auch beleuchtet und dabei wird sogar noch ein Blick auf den Nachtmarkt geworfen, auf dem wir Stella das erste Mal treffen und auf dem unsere Protagonisten auch zusammentreffen. Die Erlebnisse auf dem Nachtmarkt werden unglaublich plastisch beschrieben; vor allem bei Stellas Besuch. Wie sie durch die Gassen streift, wie sie von dem Mann angemacht wird, wie sie im Café sitzt. Auch bei Andras und Tyko ist der Besuch ziemlich umfangreich geschildert, sodass der Nachtmarkt auf mich wie ein sehr magischer, exotischer Ort wirkte.

Während des Lesens des Buches habe ich mir an der ein oder anderen Stelle überlegt, wohin uns diese Reise wohl führt. Wie wird die Handlung wohl weitergehen und wie wird dieser Band ausgehen? Für mich waren diese Fragen lange unklar und vielleicht mochte ich den ersten Teil der Reihe auch deshalb recht gerne.

Es gab leider einige kleinere Fehler, die aber auch bei größeren Verlagen auftreten können. Hier meine ich Grammatikfehler und Typos, hinzu kommen auch noch ein paar kleinere Logikfehler, die aber keinen gravierenden Einfluss auf die Handlung im Gesamten haben.

Insgesamt hat mir der erste Teil Reiterin der Wahrheit der Die Reiter des Himmels-Reihe von Linda Winter sehr gut gefallen und ich bin wirklich gespannt wie das Abenteuer von Tyko, Stella, Andras und Philemona weitergeht, sodass ich diesen sehr gerne weiterempfehle.

 

P.S.: Ich danke Linda Winter für das Abhalten der Leserunde.