Kurz gesagt: Der namenlose Tote von Bella Ellis
Der namenlose Tote von Bella Ellis ist der zweite Band der Krimi-Reihe um die Brontë-Schwestern. In einem entlegenen Herrenhaus im Moor werden die sterblichen Überreste eines Kindes gefunden. Das Kind wurde wohl im Kamin bestattet und scheint dort schon seit über 10 Jahren zu liegen. Angeblich weiß die Familie nichts darüber wie die Knochen des Kindes dorthin gelangt sind. Charlotte, Anne und Emily beginnen mit ihren Ermittlungen erst einmal damit herauszufinden, wer das Kind eigentlich war, denn sie wollen, dass der Grabstein endlich einen Namen trägt. Bevor die Knochen bestattet werden, zeichnen sie sie und beschrieben sie so detailliert wie möglich. Mit ihren Aufzeichnungen gehen sie zu einer Freundin, der sehr gebildet ist und eine Expertin auf dem medizinischen Gebiet. Sie bestätigt ihnen, dass es sich um ein Kind handelt, sagt aber auch, dass das Kind sehr krank war und wohl schon etwas älter als die sterblichen Überreste vermuten lassen. Während ihrer Ermittlungen stoßen die Schwestern auf dunkle Symbole und alte Kulte, aber auch auf ein Waisenhaus, das die Arbeitskräfte der Kinder an den Meistbietenden verscherbelt.
Ich muss sagen, dass ich zu keiner der drei Schwestern einen richtigen Zugang bekommen habe. Ich finde sie auch nicht wirklich unsympathisch, aber eben auch nicht wirklich sympathisch. Der Fokus liegt auch eher auf ihren störenden und weniger auf ihren positiven Eigenschaften. Sie sind zwar für einander da, streiten aber sonst häufig und sie sind eifersüchtig auf die Erfolg der anderen und gönnen sich nicht den kleinsten Erfolg. Das fand ich sehr schade und hat sie auch nicht sonderlich gut dastehen lassen. Hinzu kommt, dass die Beschreibungen der drei Schwestern eher rudimentär stattfanden, sodass ich insgesamt keinen wirklichen Einblick in die Figuren bekommen habe.
Dieser Krimi spielt eigentlich im Dezember und sollte auf Weihnachten einstimmen, aber Weihnachten ist die meiste Zeit kein Thema. Einzig, dass es kalt ist und die Schwestern frieren, wenn sie draußen unterwegs sind und es sehr viel geschneit hat, deutet darauf hin, dass es sich hierbei um einen Weihnachtskrimi handelt. Davon abgesehen ist Weihnachten nur ganz am Ende ein Thema und wird von der Familie Brontë gefeiert.
Der Krimi selbst hat sich, meiner Ansicht nach, auch ziemlich hingezogen. Klar haben die Schwestern hier denkbar schlechte Voraussetzungen: die Hausbewohner sin unkooperativ und scheinen zu lügen, das Kind hat keine Dinge bei sich außer einem Medaillon, es gibt keinen Hinweis auf dessen Identität und das ganze ist auch schon über 10 Jahre her. Natürlich ist es dann schwierig für die Schwestern, zumal sie ja offiziell nicht wirklich ermitteln dürfen und immer vorschieben müssen, dass sie nur den Namen für den Grabstein herausfinden wollen. Dennoch haben sie lange für ihre Ermittlungen gebraucht und es hat sich alles extrem hingezogen.
Insgesamt gefällt mir der zweite Band der Brontë Schwestern-Reihe Der namenlose Tote von Bella Ellis nicht so gut. Ich fand die Schwestern nicht sonderlich sympathisch, die Handlung zieht sich hin und hat so einige Längen und obwohl der Krimi kurz vor Weihnachten spielt, kommt keine rechte Weihnachtsstimmung auf. Deshalb werde ich die Reihe wohl erst einmal nicht weiterverfolgen.