Lauter reizende alte Damen von A. Christie

Inhaltsangabe: Lauter reizende alte Damen von Agatha Christie

In dem Roman Lauter reizende alte Damen von Agatha Christie ermitteln Tommy und Tuppence Beresford in ihrem dritten Roman. Inzwischen sind sie ein älteres Ehepaar mit erwachsenen Kindern, doch Tuppence kann ihre ermittlerischen Instinkte nicht einfach abstellen und so wird sie hellhörig als sie zusammen mit ihrem Mann dessen Tante Ada in ihrem Altersheim besucht und dort auf Mrs. Lancaster trifft, die sie fragt, ob es „ihr armes Kind“ war. Kurz nach dem Besuch stirbt Ada und so müssen Tommy und Tuppence die Habseligkeiten von Tante Ada sichten und ausmisten. Dabei stoßen sie auf ein Bild von einem Haus an einem Kanal. Tuppence ist sich sicher, dass sie das Haus schon einmal gesehen hat, weiß aber nicht mehr wann und wo und als sie dann auch noch erfährt, dass Mrs. Lancaster Ada das Bild geschenkt hat und dann urplötzlich abgeholt wurde, macht sich Tuppence Sorgen. Sie möchte Mrs. Lancaster wenigstens fragen, ob es in Ordnung ist, wenn sie das Bild behält, doch sie schafft es einfach nicht Verbindung zu ihr aufzunehmen. Miss Packard, die Leiterin des Altenheimes hat zwar eine Adresse von einem Hotel, doch dort haben Mrs. Johnson und Mrs. Lancaster niemals eingecheckt.

Nach einigen Tagen fährt Tommy zu einem Treffen mit früheren Freunden und Tuppence fällt langsam ein, wo sie das Gebäude gesehen hat. Es war aus einem Zug heraus und auf dem Weg nachhause von einer Feier oder auf dem Weg zu einer Feier. Und so geht sie alle Feiern der letzten Jahre durch, bei denen sie mit dem Zug gefahren ist. Tuppence fährt im Auto in Richtung Sutton Chancellor, denn dort in der Nähe hat sie das Haus am Kanal zum ersten Mal gesehen; damals nahm sie sich vor, wiederzukommen und so nutzt sie die Tage ohne ihren Mann für einen kurzen Urlaub. Und ihren Urlaub nutzt sie für die Ermittlungen. Sie findet heraus, dass in dem kleinen Ort zwar niemand Mrs. Lancaster kennt, dass dort jedoch vor vielen Jahren einige Kinder ermordet wurden.

Tuppence kommt nicht weiter, die Erzählungen der Dorfbewohner bringen keine wirklichen Hinweise und auch die Befragung der Makler bringt keine Neuigkeiten, sodass sie einfach nicht mehr weiß wie sie weiter ermitteln soll. Deshalb möchte Tuppence am Tag der Rückkehr ihres Mannes ebenfalls nachhause kommen, doch sie kommt nicht. Als sie auch am nächsten Tag noch nicht zurück ist, macht sich ihr Mann ernsthafte Sorgen, denn er geht davon aus, dass sie sich gemeldet hätte, wenn sie es nicht schaffen würde. Er sucht also einen bekannten Galeriebesitzer auf, der ihn an die Frau des Künstlers, der das Bild mit dem Haus am Kanal gemalt hat, weiterleitet. Dort erfährt er zwar nichts über seine Frau, aber dennoch einige interessante Details und er ahnt, dass sie ihm etwas vorenthält. Als seine Tochter anruft, weil eine Frau mit dem Mädchennamen ihrer Mutter in einem Krankenhaus in der Nähe von Sutton Chancellor liegt, die offenbar ihr Gedächtnis verloren hat, weiß Tommy wo er nach seiner Frau suchen muss und fährt dorthin. Gemeinsam ermitteln sie nun weiter, finden aber kaum etwas heraus. Die Puzzleteile liegen auf dem Tisch, doch sie schaffen es einfach nicht, sie zu ordnen.

Tuppence möchte zum Abschied nochmal zum Haus am Kanal und so fährt sie alleine zu den Perrys, die die eine Seite des Hauses bewohnen. Es scheint niemand zuhause zu sein bis auf Mrs. Lancaster. Mit der alten Dame möchte Tuppence nun noch einen Tee trinken und sie nach dem Bild fragen bis sie in höchste Gefahr gerät.

Lauter reizende alte Damen von A. Christie

Rezension: Lauter reizende alte Damen von Agatha Christie

Lauter reizende alte Damen von Agatha Christie ist der 59. Roman der Autorin und der dritte Band mit den Ermittlern Tommy und Tuppence Beresford. Ich muss dazu sagen, dass dieser Band der erste Band von den beiden war und an der ein oder anderen Stelle habe ich mich ein bisschen geärgert, dass ich nichts über die beiden weiß, weil ich das Gefühl hatte, dass einem nicht alle Informationen mitgeteilt werden was die Vergangenheit und die ermittlerischen Fähigkeiten der Protagonisten angeht. Aber davon abgesehen lässt sich der dritte Band auch gut lesen, wenn man die beiden ersten Bände noch nicht kennt.

Das besondere an dieser Reihe ist wohl, dass die Protagonisten mit der Zeit mitaltern. Das ist insofern erwähnenswert, weil weder Poirot noch Miss Marple so wirklich altern, außerdem erwähnt Tuppence an einigen Stellen, dass sie merkt, dass sie einfach zu alt wird, um auf eigene Faust zu ermitteln und sie sich deshalb in Gefahr bringt. So richtig wahr haben will sie das aber nicht.

Bei Tuppence Beresford musste ich häufiger an Miss Marple denken, denn da lassen sich durchaus einige Parallelen ziehen und ich würde auch nicht ausschließen, wenn Agatha Christie einige ihrer Erfahrungen in den Charakter der Tuppence Beresford eingearbeitet hat; kann aber weder sagen an welchen Stellen genau ich das Gefühl hatte, noch wie ich darauf kam.

Die Geschichte an sich ist ziemlich spannend, wenngleich auch etwas verwirrend, weil es ständig hin und her ging und Tuppence keine richtigen Hinweise auf den Täter bekommt, wobei es ja auch eigentlich keinen richtigen Täter gibt. Zumindest am Anfang nicht, später stellt sich ja heraus, dass jemand die Kinder ermordet hat und dass das irgendwie mit Diebstählen, leerstehenden Häusern und der verschwundenen Mrs. Lancaster in Zusammenhang stehen könnte. Und als Tuppence dann niedergeschlagen wird, weiß sie, dass sie irgendjemanden nervös macht mit ihren Nachforschungen. Ich rate dazu, den Roman nicht mit zu großem Abstand zu lesen, da es sonst ziemlich undurchsichtig wird. Ich hatte nach einer Pause wirklich Schwierigkeiten wieder reinzukommen und die verschiedenen Figuren und Handlungsebenen auseinanderzuhalten.

Insgesamt haben mir die Figuren und die Geschichte wirklich gut gefallen und ich kann diesen wirklich empfehlen. Einziges Manko war für mich tatsächlich, dass man als Leser das Gefühl hat, dass einem die ein oder andere Information über Tommy und Tuppence vorenthalten wird. Und ich weiß nicht wie es in den anderen Bänden ist, aber hier hatte Tommy verhältnismäßig wenig Ermittlungsarbeit zu leisten, weil er zwischendurch mal für ein paar Tage wegfährt und seine Frau in der Zeit die Ermittlungen anstellt (dafür liegt Tuppence dann auch ein paar Tage im Krankenhaus während Tommy ermittelt).