Lauter reizende alte Damen von A. Christie

Rezension: Lauter reizende alte Damen von Agatha Christie

Lauter reizende alte Damen von Agatha Christie ist der 59. Roman der Autorin und der dritte Band mit den Ermittlern Tommy und Tuppence Beresford. Ich muss dazu sagen, dass dieser Band der erste Band von den beiden war und an der ein oder anderen Stelle habe ich mich ein bisschen geärgert, dass ich nichts über die beiden weiß, weil ich das Gefühl hatte, dass einem nicht alle Informationen mitgeteilt werden was die Vergangenheit und die ermittlerischen Fähigkeiten der Protagonisten angeht. Aber davon abgesehen lässt sich der dritte Band auch gut lesen, wenn man die beiden ersten Bände noch nicht kennt.

Das besondere an dieser Reihe ist wohl, dass die Protagonisten mit der Zeit mitaltern. Das ist insofern erwähnenswert, weil weder Poirot noch Miss Marple so wirklich altern, außerdem erwähnt Tuppence an einigen Stellen, dass sie merkt, dass sie einfach zu alt wird, um auf eigene Faust zu ermitteln und sie sich deshalb in Gefahr bringt. So richtig wahr haben will sie das aber nicht.

Bei Tuppence Beresford musste ich häufiger an Miss Marple denken, denn da lassen sich durchaus einige Parallelen ziehen und ich würde auch nicht ausschließen, wenn Agatha Christie einige ihrer Erfahrungen in den Charakter der Tuppence Beresford eingearbeitet hat; kann aber weder sagen an welchen Stellen genau ich das Gefühl hatte, noch wie ich darauf kam.

Die Geschichte an sich ist ziemlich spannend, wenngleich auch etwas verwirrend, weil es ständig hin und her ging und Tuppence keine richtigen Hinweise auf den Täter bekommt, wobei es ja auch eigentlich keinen richtigen Täter gibt. Zumindest am Anfang nicht, später stellt sich ja heraus, dass jemand die Kinder ermordet hat und dass das irgendwie mit Diebstählen, leerstehenden Häusern und der verschwundenen Mrs. Lancaster in Zusammenhang stehen könnte. Und als Tuppence dann niedergeschlagen wird, weiß sie, dass sie irgendjemanden nervös macht mit ihren Nachforschungen. Ich rate dazu, den Roman nicht mit zu großem Abstand zu lesen, da es sonst ziemlich undurchsichtig wird. Ich hatte nach einer Pause wirklich Schwierigkeiten wieder reinzukommen und die verschiedenen Figuren und Handlungsebenen auseinanderzuhalten.

Insgesamt haben mir die Figuren und die Geschichte wirklich gut gefallen und ich kann diesen wirklich empfehlen. Einziges Manko war für mich tatsächlich, dass man als Leser das Gefühl hat, dass einem die ein oder andere Information über Tommy und Tuppence vorenthalten wird. Und ich weiß nicht wie es in den anderen Bänden ist, aber hier hatte Tommy verhältnismäßig wenig Ermittlungsarbeit zu leisten, weil er zwischendurch mal für ein paar Tage wegfährt und seine Frau in der Zeit die Ermittlungen anstellt (dafür liegt Tuppence dann auch ein paar Tage im Krankenhaus während Tommy ermittelt).

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